Die Christliche Rechte von A bis Z

Die Gläubigen der Missouri Synod sind zumeist Deutschstämmige aus dem Mittleren Westen der USA. Die lutheranische Konfession gilt im Gegensatz zu den anderen Lutheranern in den USA und beispielsweise der EKD als äußerst konservativ.

Die National Association of Evangelicals ist ein Zusammenschluss vieler protestantischer Konfessionen in den USA (allerdings ohne die SBC). Ihren Höhepunkt an politischem Einfluss erreichte sie während der Regierungszeit George W. Bushs unter dem Vorsitzenden Ted Haggard, der allerdings 2006 nach einer Callboy- und Drogenaffäre zurücktrat.

Operation Rescue setzt sich gegen Abtreibungen in den USA ein. Ihr Vorsitzender Randall Terry warnt vor Juden, die kein Problem mit der Ermordung ungeborenen Lebens haben. Im Jahr 2010 hängte er eine Puppe, die den zu liberalen republikanischen Senator Graham darstellen sollte, am Galgen auf.

Sarah Palin werden Ambitionen auf die US-Präsidentschaft nachgesagt. Die Angehörige der AoG ist im Bible Belt wegen ihrer ultrakonservativen Positionen und ihres Aussehens beliebt. Im Ausland fiel sie jedoch eher durch politische Ahnungslosigkeit auf.

Pat Robertson leitet als sogenannter Televangelist den christlichen Fernsehsender CBN. Während der 90er Jahre war er die Führungsfigur der evangelikalen Bewegung. Er geriet für seine politischen Ansichten unzählige Male ins Kreuzfeuer der Kritik. Er unterhielt Geschäftsbeziehungen mit afrikanischen Diktatoren, rief zum Mord an Hugo Chavez auf, verfasste Bücher mit antisemitischen Verschwörungstheorien, hetzte gegen Schwule und bezeichnete das Erdbeben von Haiti 2010 als göttliche Strafe.

Die Southern Baptist Convention (SBC) ist nach der katholischen Kirche die größte christliche Konfession in den USA. Sie ist vor allem in den amerikanischen Südstaaten (Bible Belt) angesiedelt. Ihre jeweiligen Präsidenten amtieren nur kurz nach dem Rotationsprinzip und nehmen kaum Einfluss auf die (ultrakonservative) politische Ausrichtung. Ihre wichtigsten Vertreter sind Richard Land, Präsident der Kommission für Ethik und Religionsfreiheit, der bestens mit Washington vernetzt ist und Al Mohler, Leiter des ältesten und größten theologischen Seminars der SBC.

Die Tea-Party-Bewegung entstand schon bald nach dem Amtsantritt Obamas, der als zu liberal gilt.
Ihre Anhänger sind zumeist konservativ und bezeichnen die demokratische Partei als „sozialistisch“. Sie sind gegen ein staatliches Gesundheitssystem und bezweifeln, dass Obama echter Staatsbürger und damit rechtmäßiger Präsident ist. Als Protestbewegung entstanden, bekleidet die Tea Party seit den Wahlen im November auch politische Ämter für die republikanische Partei. Einer ihrer wichtigsten Sprecher ist der FOX-News-Moderator Glenn Beck.

Rick Warren macht sich daran, die Nachfolge Billy Grahams als „Pastor der Nation“ anzutreten.
Er empfing im Wahlkampf 2008 Barack Obama und John McCain in seiner Saddleback Church, um mit ihnen über die Bedeutung christlicher Werte für die Politik zu diskutieren. Er wurde vom neuen US-Präsidenten zu dessen Vereidigung geladen. Rick Warren beschuldigt Atheisten, schuld an den Massenmorden des 20. Jahrhunderts zu sein und vergleicht Abtreibungen mit dem Holocaust.

Viele Christen in den USA hängen dem Zionismus an. Sie glauben, dass sich alle Juden in Israel versammeln müssen, damit das Jüngste Gericht eintreten kann. Damit der jüdische Staat im kommenden Krieg bestehen wird, sprechen sich die Evangelikalen für umfangreiche Waffenlieferungen aus. Israel darf, da seine Grenzen in der Bibel festgeschrieben sind, keine Gebiete abtreten. Die Ermordung von Jitzchak Rabin, der mit den Palästinensern über einen eigenen Staat verhandelte, wurde als göttliche Strafe angesehen.

Lukas Mihr

 

Rick Warren / Obama und der neue „Pastor der Nation" (19.1.2009)

Dobson begrüßt Nominierung Palins (11.9.2008)

Huckabee / Tancredo / Santorum / Pryor: Better luck next time... (8.9.2008)

Jerry Falwell: „Agent der Intoleranz" (22. Mai 2008)

Hagee / Christliche Zionisten (17.4.2008)