Diffamierung

Rücktritt des Behinderten-Beauftragten gefordert

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Bonobo © Jutta Hof

MASTERSHAUSEN. (hpd/gbs) Die Giordano-Bruno-Stiftung hat den Rücktritt des CDU-Politikers Hubert Hüppe vom Amt des Behinderten-Beauftragten der Bundesregierung gefordert. Hier die Begründung des Vorstandssprechers der Stiftung, Michael Schmidt-Salomon.

Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, Hubert Hüppe, hat heute gefordert: ""Kein Raum für Tötungs-Philosophen in der Deutschen Nationalbibliothek. Die Deutsche Nationalbibliothek muss die für den kommenden Freitag geplante Verleihung des Ethik-Preises der Giordano-Bruno-Stiftung an Peter Singer in ihren Räumlichkeiten verhindern. Sollte die Verleihung nicht zu verhindern sein, erwarte ich eine deutliche Distanzierung der Deutschen Nationalbibliothek vom Preisträger", betonte Hubert Hüppe (...). "Die Giordano-Bruno-Stiftung tritt für die Freigabe der Präimplantationsdiagnostik ein. Singer gilt als sogenannter Utilitarist. Er knüpft die Würde des Menschen an seine Nützlichkeit. Die Forderung nach einem Stopp der Preisverleihung richtete der Behindertenbeauftragte an Elisabeth Niggemann, Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek. (...)"

Die Giordano-Bruno-Stiftung hat daraufhin den Rücktritt des CDU-Politikers Hubert Hüppe vom Amt des Behinderten-Beauftragten der Bundesregierung gefordert. Hier die Begründung des gbs-Vorstandssprechers, Michael Schmidt-Salomon.

„Hüppes Versuch, die Verleihung des Ethik-Preises 2011 an die Initiatoren des Great Ape Projekts zu verhindern, zeugt sowohl von fehlender Sachkenntnis als auch von erschreckend geringer Achtung der Prinzipien einer offenen pluralen Gesellschaft!“, erklärte Schmidt-Salomon.

„Dass Hüppe behauptet, unser Preisträger Peter Singer würde behinderten Menschen das Lebensrecht absprechen, ist eine atemberaubende Diffamierung. Peter Singers Ethik in eine Verbindung mit Nazi-Gräueltaten zu bringen, ist nicht nur inhaltlich absurd, sondern angesichts der Tatsache, dass der Autor drei seiner vier jüdischen Großeltern in deutschen Konzentrationslagern verlor, eine Geschmacklosigkeit sondergleichen. Wir werden solche Rufmordkampagnen nicht hinnehmen! Sollte sich Hubert Hüppe für seine schrecklichen Entgleisungen nicht öffentlich entschuldigen, werden wir prüfen, ob wir nicht rechtliche Schritte gegen ihn einleiten können“.

Weitere Informationen zum Ethik-Preis 2011 siehe www.giordano-bruno-stiftung.de