HAGEN/BERLIN. (hpd) Schon bereits im November letzten Jahres wurde das Jahr des Kirchenaustritts ausgerufen. Doch der Höhepunkt der Aktion kommt jetzt erst. Die Veranstalter wollen während des Papstbesuches in Deutschland auf Großflächenplakaten über das Thema Kirche und Finanzen aufklären. Damit dies gelingt, wird zu Spenden aufgerufen.
Die Evangelische Kirche war „not amused“ über die Einsparvorschläge auf der Webseite www.kirchenaustrittsjahr.de. EKD-Pressesprecher Reinhard Mawick wies der evangelischen Nachrichtenagentur idea gegenüber die Berechnungen zurück. Der Staat profitiere „ungemein“ von den kirchlichen Aktivitäten. Wer nachrechnet, kommt jedoch zu anderen Ergebnissen: Ein Kirchenaustritt spart die Kirchensteuer und wenn auch nur die Hälfte des an eingesparten Geldes direkt an soziale Einrichtungen gespendet wird, hat die Allgemeinheit einen deutlich größeren Nutzen.
Das ist die Kernbotschaft der Kirchenaustrittskampagne, die noch bis 11. November laufen wird. Mittlerweile sind mehr als 50.000 Faltblätter verteilt, die dafür argumentieren, dass soziales Verantwortungsbewusstsein niemanden daran hindern sollte, aus der Kirche auszutreten. Außerdem konnten dank zahlreicher Spender in verschiedenen Zeitungen Anzeigen geschaltet werden, die zum Kirchenaustritt aufriefen.
Die Organisatoren des Kirchenaustrittsjahres wollen jedoch noch mehr Menschen erreichen. Unter dem Motto „Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität“ hat die Kampagne zum Kirchenaustrittsjahr nun eine dritte Phase eingeleitet. Wenn Papst Benedikt XVI. im September nach Deutschland kommt, soll das Thema Kirchenfinanzen auf Großplakaten angesprochen werden. Für diese Aktion konnte der Künstler Jacques Tilly gewonnen werden. Seine Version der Arche Noah soll nun in Berlin zur Zeit des Papstbesuches an rund 20 Stellen die Berliner über das Finanzgebaren der Kirchen aufklären. Damit dies jedoch auch wirklich realisiert werden kann, braucht es Geld. 7.000 Euro werden benötigt, um die Bevölkerung über den Umgang der der Kirchen mit Geld aufzuklären. Rund 3.000 Euro haben Spender bereits nach kurzer Zeit zur Verfügung gestellt.
Aber dennoch fehlt noch eine stattliche Summe. Daher rufen die Kampagneros auch weiterhin dazu auf zu spenden. Der Sprecher der Kirchenaustrittskampagne Frank Welker wies gegenüber dem hpd daraufhin, dass es auf jede Einzelne und jeden Einzelnen ankomme, denn auch kleine Summen würden weiter helfen. Auch wenn sie oder er aufgrund ihrer persönlichen Situation kein Geld beisteuern können, so kann doch jede oder jeder der Aktion zum Erfolg verhelfen, wenn er oder sie andere auf die Spendensammlung aufmerksam mache, so Welker. Außerdem gäbe es weiterhin die Möglichkeit auch kostenlose Flyer der Kampagne zu verteilen.
Wer sich nun also finanziell beteiligen will, kann dies über helpedia tun.
Alternativ kann aber auch einfach überweisen werden:
Verwendungszweck: Plakataktion
IBKA e.V
BLZ 10050000
Berliner Sparkasse / LBB AG
Kto 33522600
Internationale Konto-Nr. (IBAN) DE04 1005 0000 0033 5226 00
Internationale Bankidentifikation (BIC) BELADEBEXXX
Kostenlose Flyer können einfach unter Angabe der Lieferadresse via Mail bestellt werden.
Sollte es dem Koordinationskreis des Kirchenaustrittsjahres nicht gelingen, die Großplakate zu schalten, etwa weil ihnen untersagt wird oder weil sich kein Werbepartner findet, dann wird das eingegangene Geld im Sinne der Kampagne anderweitig verwendet, etwa für Zeitungsanzeigen, Flyer, Plakate und Veranstaltungen.
Martin Bauer