Während der Papst sagt, dass die Geschichte der pädophilen Priester eine Quelle der "äußersten Besorgnis" der katholischen Kirche darstellt, beginnt ein neuer virulenter Angriff gegen Atheisten. Kardinal Robert Sarah, Präsident des Päpstlichen Rates "Cor Unum", meinte, dass "das Leben ohne Gott stirbt, sich unsere Brüderlichkeit in leere Utopie auflöst und unsere Zukunft auf Gedeih und Verderb von Mobbing und Interessen des Stärkeren abhängig" sei. Nach Sarah wäre "die Abwesenheit Gottes die eigentliche Wurzel der Ungerechtigkeiten, die uns umgeben."
"Selbst die Verbrechen von pädophilen Priestern? Oder ist nach dem Kardinal die kirchliche Pädophilie nicht eine Ungerechtigkeit?" - Das sind die Fragen, die Raffaele Carcano, Sekretär der Union der rationalistischen Atheisten und Agnostiker, sich stellt. "Man vermutet, dass die Sorge des Papstes auf die Rufschädigung begrenzt ist, die das Bild von pädophilen Priestern seiner Kirche bringt," setzt Carcano fort.
Die UAAR hat mehrmals die atheophobe Haltung der führenden Vertreter der Hierarchie angeprangert, die noch mehr seinen ständigen Einladungen, Christianophobie zu bekämpfen, widerspricht. Was bekannt ist, ist das Ergebnis des religiösen Fanatismus anderer Gläubiger, sicherlich nicht der Ungläubigen. Aber so heftig der Angriff auf die Moral der Atheisten bei der Diskussion ihrer internen Unmoral ist, stellt dies mindestens ein Eigentor der Kirche dar.
"Dieser Papst sieht im Säkularismus einen Todfeind des Glaubens", sagt Carcano, "statt sich mit den Ideen zu beschäftigen, weiß die Kirche nicht irgendetwas zu tun, sondern lediglich zu dämonisieren und Hass gegen Atheisten zu schüren." Einst schickte sie die Inquisition auf den Scheiterhaufen. Konfrontiert mit derart heftigen Worten, könnte man dann auch fragen: was würde sie jetzt tun, wenn sie die Möglichkeit hätte?
Übersetzung: Gabriella Bertuccioli