Atheistentagung auf den Philippinen

In ähnlicher Weise stellten danach Roar Johnsen (Video)

und Sven Berg Ryen kurz die International Humanist and Ethical Union (IHEU) bzw. deren Jugendorganisation IHEYO vor.

Norm Allen („The Black Humanist Experience: An Alternative to Religion“) machte deutlich, wie wichtig es ist, nicht nur religiöse Vorstellungen abzulehnen, sondern auch eine humanistische Ethik als Alternative anzubieten: „Bestimmte Handlungsweisen sind nicht falsch, weil Gott sie verboten hat, sondern weil sie schädliche Auswirkungen haben.“ (Video)
 

 

Als nächstes sprach Dan Barker (Video),

der ist in der internationalen Szene recht bekannt ist: Er war früher evangelikaler Prediger und Musiker (er erhält immer noch Tantiemen für seine christliche Musik), verabschiedete sich aber 1984 von seinem Glauben und trat der Freedom From Religion Foundation (FFRF) bei, der er jetzt zusammen mit seiner Frau Annie Laurie Gaylor vorsteht. (Barker und Gaylor werden übrigens auch bei der Tagung am kommenden Wochenende in Köln dabei sein.)

Barker berichtete über die politische Arbeit der FFRF in den USA, wo sich die katholische Kirche ebenfalls in die Politik einmischt. Es könne aber nicht angehen, dass die Kirche auch allen anderen ihre religiösen Vorschriften aufzwingen wolle. Barker wies darauf hin, dass die US-Katholiken allerdings „schlauer seien als der Papst“ und durchaus Verhütungsmittel benutzen.

Weniger bekannt sein dürfte, dass Barker indianische Vorfahren hat. So kam auch er auf das Thema zu sprechen, dass Ureinwohner eines Landes die Religion ihrer Eroberer annehmen. In seinem Fall wurde das christliche Kreuz sogar zum Stammessymbol gemacht. Natürlich erfolgte die Konvertierung der Indianer nicht friedlich. „Wir mussten so tun, als wären wir zum Christentum übergetreten, und im Laufe der Zeit haben wir dann vergessen, dass wir nur so getan haben“ sagte Barker.

Die Bibel könne keine moralische Richtschnur sein, machte Barker deutlich, und zitierte den ehemaligen US-Präsidenten Thomas Jefferson (1743-1826), der die moralisch wertvollen Bibelverse mit „Diamanten in einem Misthaufen“ verglichen hatte.

Barkers Botschaft: Auch wenn es keinen (übergeordneten) Sinn DES Lebens gebe, so hieße das nicht, dass es keinen Sinn IM Leben gäbe. Barker rief die Teilnehmer dazu auf, sinnvolle Dinge zu tun, z. B. Briefe an Zeitungen oder Politiker zu schreiben. Atheismus sei eine Bewegung ohne „Nachfolger“: „Wir sind alle Anführer“, so Barker.