Gegendarstellung – dann eben hier

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(hpd) In der Zeitschrift „Der Rechte Rand“ wurde ein hpd-Autor mit falschen Tatsachenbehauptungen als „Leugner“ der Gefahren von rechtsextremistischer Gewalt bezeichnet. Eine Gegendarstellung druckte man ohne Angabe von Gründen nicht. Dafür steht sie dann eben hier.

Gegendarstellung

Der von Paul Wellsow in „Der rechte Rand“, Nr. 139/2012, S. 16f. veröffentlichte Beitrag „Leugner“ enthält falsche Tatsachenbehauptungen über meine früheren politikwissenschaftlichen Veröffentlichungen zur Gefahr des Rechtsterrorismus.

Wellsow schrieb: „Tödliche rassistische Gewalt sei kein Terror. Terror richte sich, so Pfahl-Traugher, ‚gegen ein politisches System’“. Diese Behauptung ist falsch. In dem von Wellsow genannten Aufsatz von mir im „Jahrbuch für öffentliche Sicherheit 2006/2007“ formulierte ich: „Ein demokratischer Verfassungsstaat gewährt auch nicht als Bürger in einem Land lebenden Menschen Rechte wie das auf körperliche Unversehrtheit. Eine Gewalttat gegen solche Personen richtet sich demnach auch gegen Vorgaben des Rechtsstaates und kann demnach als terroristisch gelten“ (S. 149f.).

Wellow schrieb über mich: „Auch er leugnete die Bedrohung von rechts ... Im Jahr 2000 – da verübte der NSU seinen ersten Mord – beschreibt Pfahl-Traughber in einem Aufsatz in dem Buch ‚Rechtextremismus in der Bundesrepublik Deutschland – Eine Bilanz’ ...: ‚Entwickelte handlungsfähige Terrorgruppen bestehen allerdings bislang nicht.’“ Diese Behauptung ist falsch. Der genannte Beitrag wurde - was aus den Fußnoten klar hervorgeht - nicht 2000, sondern 1999 geschrieben. Das gemeinte Buch erschien 2000 noch vor dem ersten NSU-Mord. Außerdem heißt es entgegen der Behauptung einer Leugnung der Bedrohung ebendort ausdrücklich: „Daraus kann sich mitunter auch das Potenzial für einen bereits erwähnten ‚Feierabend’-Terrorismus mit relativ unberechenbaren und willkürlichen Gewalttaten herausbilden. Eine solche – noch nicht bestehende – Variante dürfte angesichts der gegenwärtigen Situation im neonazistischen Lager wahrscheinlicher als der Aufbau einer fest strukturierten Terrorgruppe sein“ (S. 94).

Wellsow schrieb: „Heute versucht der Professor ... durch die Beschäftigung mit Phänomenen wie dem ‚Führerlosen Widerstand’ oder „Combat 18’ wissenschaftliche Versäumnisse nachzuholen ...“. Diese Behauptung ist falsch. In dem von Wellsow genannten Aufsatz von mir im „Jahrbuch für öffentliche Sicherheit 2006/2007“ wurde bereits auf „Combat 18“ (vgl. z.B. S. 155) und den „Führerlosen Widerstand“ (vgl. z.B. S. 156) verwiesen.

Prof. Dr. Armin Pfahl-Traughber