„Aktionsprogramm Aufklärung“

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Mottowagen vor dem Dom / Fotos: David Farago und Claudia Adams

TRIER. (hpd) Heute ist der offizielle Auftakt zum "Aktionsprogramms Aufklärung". Auf dem Trierer Domvorplatz findet vom 18. bis zum 21. Februar 2013 als Dauerkundgebung ein Aktionsprogramm  statt. Mit verschiedensten Veranstaltungen wird anlässlich der Frühjahrstagung der Bischofskonferenz die bisher mangelnde Aufklärung des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche thematisiert.

Trier ist der Sitz des „Missbrauchsbeauftragten“ der katholischen Kirche in Deutschland, Bischof Ackermann. Nach dem Scheitern der Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Prof. Christian Pfeiffer stand das Missbrauchsthema auch auf der Tagesordnung der Bischofskonferenz – wie immer hinter verschlossenen Türen.

Allerdings findet auch Neues vor den Türen statt. Ursprünglich acht Organisationen aus dem katholischen Umfeld (u.a. die Katholische Studierende Jugend in Trier (KSJ-Trier), Wir sind Kirche, MissBiT, die Leserinitiative Publik Forum) hatten bundesweit zur Unterstützung der  Aktion als  „Begleitende Veranstaltung der Frühjahrskonferenz der Deutschen Bischöfe" aufgerufen.

Aus den  ursprünglich acht Veranstaltern  sind nun mehr als zwanzig geworden. Wir sprechen am Telefon  mit Claudia Adams, MissBit - SexuellerMissbruch durch Angehörige der katholischen Kirche im Bistum Trier: "Heute sind wir über jedes aufgeregt sein weit hinaus. Jeder Veranstalter  hat seinen Teil zum Entstehen beigetragen.  Den Zuspruch, den unsere Aktion in Trier findet, konnten wir absolut nicht voraussehen." Claudia Adams, selbst Betroffene hat Wut, Angst auch Krankheit, die sie nach dem erlittenen Missbrauch einholte, überwunden und hinter sich gelassen und sagt jetzt: "Ich gehe wie ein Tourist in den kommenden Tagen einfach nebenher."

Das Programm der Aktionstage ist reich gefächert. Zentraler Aktionstag soll morgen, Dienstag, 19.2.2013 auf dem Domvorplatz sein. Ab 10:00 ist dort jeder eingeladen, der einen Stand zum Thema aufbauen, sich am Malen von Transparenten beteiligen will oder weitere Idee realisieren möchte. Ab 16:30 soll es dann einen Protestmarsch vom Trierer Dom zum Tagungsort der Bischöfe, dem ERA Conference Centre (ECC) geben.

Zum Auftakt der Aktionstage hatte Jacques Tilly (Düsseldorf) sich bereit erklärt, dass ein Mottowagen des Düsseldorfer Rosenmontagzuges zum Missbrauch per LKW nach Trier transportiert und dort auf dem Domvorplatz aufgestellt wurde.


 

Heute Morgen hat auch bereits die Daueraktion „Leere Missbrauchsakten vor den Dom“ begonnen, die symbolisch die Vernichtung der Täterakten darstellt. Über vier Tage hinweg soll ein Aktenberg leerer Missbrauchsakten entstehen. Eine Aktion, an der sich jede/r beteiligen kann.

C.F.