Wahlfahrt durch ganz Österreich

Hintergrund

Sachlicher Hintergrund für das Volks­begehren ist die Recherche zur Kirchen­finanzierung in Österreich, die Mitte September der Öffent­lichkeit in Wien präsentiert wurde: "Gottes Werk und unser Beitrag".

Präsentation des gleichnamigen Buches über die Kirchen­finanzierung in Österreich im Presse­club Concordia in Wien. Im Podium: Die Autoren Carsten Frerk und Christoph Baumgarten, die National­rätin (der Grünen) Daniela Musiol und als Moderator Niko Alm, Sprecher des Volks­begehrens gegen Kirchen­privilegien.

Engagiert und heiter erläuterten die Autoren die Halb­wahrheiten der kirchlichen Dar­stellung ihrer Finanzen und An­sprüche. Den rund 500 Millionen Euro, die von der katholischen Kirche selber ein­ge­nommen und dar­gestellt werden (aus Kirchen­beitrag, etc.) stehen rund 3,8 Milliarden Euro gegenüber, die aus öffent­lichen Geldern für das bezahlt werden, was die Kirche als ihre eigene Leistung dar­stellt (Konfessionelle Kitas, Schulen, Caritas, Ordensspitäler u. v. a. m.). Mit anderen Worten: Von alledem, was die Kirche als ihre Leistung darstellt, finanziert sie nur rund zwölf Prozent selber und beispielsweise weniger als zwei Prozent des Caritas-Budgets.

Mittwoch 10. April 2013 – Graz und Villach

Graz Hauptplatz. Ein heißes Pflaster, wo man sofort verjagt wird und Monika unsere Tour­mutter, die von Wien aus alle An­meldungen peinlichst genau macht, hat nicht durch­setzen können, dass wir mit dem BABA-Mobil dort stehen bleiben können. Sepp ist grantig, denn der Bus mit seiner Be­schrif­tung ist als Blick­fang perfekt und lockt Leute an. Außerdem kann man drinnen mal aus­ruhen und hat Flyer etc. immer zur Hand. Sepp muss den Bus ins Park­haus stellen und kontrolliert im Rat­haus den Aushang. (Alles vorbildlich!) Er besucht kurz auch Stadt­rätin Elke Kahr und übergibt Flyer, da ihre kommunistische Partei das VBG unter­stützt.

Am kleinen Info-Stand ist allerhand los. Die Frequenz am Haupt­platz ist enorm, die Akzeptanz gut, viele Menschen sind neugierig. Manche ver­kennen unser An­liegen und sagen, 'Kirche? Nein mit denen will ich nichts zu tun haben' und rennen gerade­zu vorbei. Na ja, wenn die wüssten.

Immer mehr Leute be­stärken uns und be­danken sich, dass wir das Volks­begehren machen. Als eine regel­rechte Kampf­maschine im Flyer­verteilen entpuppt sich Angie. Ihr scheint jede Hemm­schwelle beim Kontakt­suchen mit Passanten zu fehlen und Sepp fällt auf, dass derselbe Passant, der einen Flyer von Sepp ver­ächtlich ablehnte, von Angie einen nimmt. Frustrierend für Sepp. Er schiebt es auf das tolle Aus­sehen von Angie, von der man viel lieber einen Flyer annimmt als von einen alten Mann.

Bis auf den Miss­erfolg, dass dem BABA-MOBIL die Teil­nahme verwehrt war und dass keine Medien kamen, ist Graz gut gelaufen und auf gings nach Kärnten nach Villach, wo wir am Eingang zu einer Oliver-Pocher-Show unsere Flyer-Verteilung auf dem Programm hatten. Es war Abend und erst­mals kam die Lauf­schrift, die am offenen Schiebe­dach montiert war, zum Einsatz sowie das neu erworbene Megaphon. Angie wurde zur Aus­ruferin ernannt und der immer gleiche Satz ein­studiert: "Gegen Kirchen­privilegien ... Volks­begehren gegen Kirchen­privilegien."

Es waren nicht allzu viele Leute auf den Straßen und Plätzen, aber von diesen entging uns niemand. Diese Strategie ist aus­bau­fähig.

Donnerstag, 11.4.2013

Morgenwäsche .. ein herr­liches Frühstück und etwas Zeit zum Email checken. Die Nachricht kam, dass das Video von Leoben durch TV1 online ist: (Zu sehen auch auf kirchen-privilegien.at.)

Unglaublich! Das BABA-Mobil tritt mit Wagner Walküren­ritt ins Bild. Die­selbe Melodie, die aus Coppolas Film "Apocalypse Now" im Gedächtnis ist. Alle Sätze die Sepp im Interview sagte wurden unge­schnitten gebracht, und am Ende der Satz "Die fetten Jahre sind vorbei".

Aller Frust war verflogen ... Wir sind wieder motiviert und auch das Flyer-Problem scheint gelöst. Auf gings nach Klagenfurt.

Sepp Rothwangl