Danke!

Nicolai Sprekels:

Bekannt ist Carsten Frerk durch das Aufdecken wie Veröffentlichen der absurden Kirchenfinanzen und merkwürdigen Rechtsverhältnisse zwischen Staat und Kirche. Beides hat er in Büchern, Radio, Zeitungen und Fernsehen immer wieder verständlich darstellt und wird auch sicher noch lange ein Ärgernis für die Kirchen bleiben.

So viel Dank ihm dafür gebührt, möchte ich ihm, wo er den Posten des Chefredakteurs weitergibt, für die bisherige Zeit im hpd danken. Glücklicherweise ist dies aber kein Abschied, da er den hpd von nun als Herausgeber, mit alten und neuen Kollegen, weiter voranbringen wird. Denn weder kann ich mir den hpd ohne Carsten Frerk vorstellen, noch Carsten Frerk ohne den hpd.

Herbert Steffen:

Als ich das Buch „Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland“ las, wusste ich sofort: Diesen Mann musst du kennen lernen! Ich habe mich dann mit ihm getroffen und wir haben vereinbart, dass er über das Buch im Rahmen der Postmatinee-Reihe in meinem Haus in Mastershausen sprechen sollte. Am 30. November 2003 war es soweit.

Nach der Veranstaltung wollte er Michael Schmidt-Salomon besuchen, mit dem er gerade das Buch „Die Kirche im Kopf“ schrieb. Ich schloss mich seiner Reise nach Butzweiler bei Trier an.

Nachdem ich mich schon seit Jahren – in Kenntnis der ungeheuren Verbrechen und Macht der Kirchen aus der „Kriminalgeschichte“ von Karlheinz Deschner – mit dem Gedanken herumschlug, eine Stiftung zu gründen, ohne zu wissen, wie ich das anfangen könnte, war ich von dem Gespräch, das sich zwischen Carsten und Michael entspann, fasziniert. Nach einer halben Stunde wusste ich: Das sind die Menschen, die ich schon seit Jahren unbewusst suchte! Ganz erstaunt, eher ungläubig, reagierten beide, als ich sagte: „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bund der Dritte.“ Sie wussten nichts mit meinem „Gefühlsausbruch“ anzufangen. Erst als ich ihnen erklärte, was ich schon lange mit mir herum trug, erwachte auch ihr Interesse und sie versprachen, sich die Sache zu überlegen.

Die Entscheidung zur Gründung einer humanistischen Stiftung fiel nur Tage später. 2004 haben sich Michael, Carsten und ich getroffen, um das Projekt „Empirie der Konfessionen“, für das Carsten schon einige Vorarbeiten geleistet hatte, zu beschließen und Carsten die Projektleitung zu übertragen. Hieraus entwickelte sich die „Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland“ (fowid), für die Carsten unzählige empirische Untersuchungen auswertete. Anfang 2006 schlug Carsten die Gründung eines Online-Portals vor, das die säkulare Szene im deutschsprachigen Raum repräsentieren sollte. Wenige Monate später ging der Humanistische Pressedienst (hpd) an den Start, der sich unter Carstens Leitung zum wichtigsten humanistischen Onlinemedium mit vielen Millionen Seitenaufrufen im Jahr entwickelte.

Im Rückblick kann ich sagen: Ohne Carsten Frerk hätte es vielleicht nie eine Giordano-Bruno-Stiftung gegeben und wenn doch, dann wahrscheinlich erst viel später. Ganz sicher hätte es ohne ihn kein fowid und möglicherweise auch keinen hpd gegeben. Ich kenne niemanden außer Karlheinz Deschner und Michael Schmidt-Salomon, der so viel für die säkulare Szene erreicht hat wie Carsten Frerk.

Die Arbeit von Carsten Frerk kann man gar nicht hoch genug einschätzen. Ich wüsste nicht, welcher Lehrstuhl oder gar welche einzelne Persönlichkeit diese Leistung hätte vollbringen können. Und gerade heute, im öffentlichen Licht der Finanzskandale der Kirche, sind die Arbeiten von Carsten Frerk die einzig überzeugenden und ehrlichen Untersuchungsergebnisse, die inzwischen auch von der seriösen Presse wahrgenommen werden.

Carsten, ich danke dir für alles, was Du nicht nur für die säkular denkenden Menschen, sondern für die ganze Gesellschaft geleistet hast. Ich danke dir auch für die jahrelange Freundschaft und wünsche mir, dass Du deine Arbeiten, in welcher Form auch immer, fortsetzen wirst.

Assunta Tammelleo:

„Damit sich ein großes Werk vollende, genügt ein Kopf und tausend Hände.“ Dieser Spruch von Goethe ist eines meiner Lebensmotti (oder wie das dann heißt). Es gibt wenige Menschen, die ich kennen lernen durfte, die diese theoretische Aussage so erfolgreich praktische Realität werden lassen konnten wie Dr. Carsten Frerk als säkularer Politologe, Finanz-Experte, Schriftsteller, Journalist und erster Chefredakteur des hpd.

Seit ich ihn zum ersten Mal gesehen (und für den bfg München zum Vortrag nach Bayern eingeladen) hatte, weiß ich, dass die säkulare außerparlamentarische Opposition gerade auch durch ihn die entscheidenden Fortschritte in der öffentlichen Wahrnehmung unserer politischen Anliegen in breiten Bevölkerungskreise gemacht hat, an die ich vor gut 10 Jahren kaum noch glauben wollte.

In meinem Namen und im Namen des Vorstandes des bfg München danke ich für diesen Einsatz, der nicht nur erfolgreich war und ist, sondern uns alle in der säkularen Szene immer wieder aufs Neue ermutigt hat. Auch wenn ich persönlich es leider nicht immer geschafft habe, neben der weltanschaulichen Verbundenheit auch freundschaftlich verbunden bleiben zu können, so schmälert dieser Umstand die Anerkennung für diese Leistung in keinster Weise. Ich wünsche ihm mit Nachdruck weiterhin frohes Auf-der-Welt-Sein auf einem kunterbunten Planeten, weniger Arbeit, ruhigere Zeiten und ... er möge der säkularen Szene auf ewig gewogen bleiben.

Tanti auguri per te et mille grazie, Assuntissima, auch im Namen des Vorstands des bfg München (Irene Bock, Dietmar Holzapfel, Wolfram P. Kastner, Prof. Dr. Peter Kröling, Dr. Wilfried Müller, Assunta Tammelleo, Michael Wladarsch).

Mit Dank an alle, die hier zu Wort kamen;
F.N.