TNS Emnid-Umfrage zeigt überraschend hohe Zustimmungswerte für Konzept und Angebote des Humanistischen Verbandes Deutschlands. Mehr als jeder Fünfte zu unmittelbarer Beteiligung bereit.
Glaube ohne Gott, Leben ohne Religion und humanistische Begleitung für die Mitglieder der postreligiösen Gesellschaft – die letzten Titelthemen des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL und der Wochenzeitung DIE ZEIT zeigten klar: die weltanschauliche Landschaft in Deutschland und anderen westlichen Ländern ist tiefgreifenden Veränderungen unterzogen.
Neue Untersuchungen unterstreichen das: 29 Prozent der Bevölkerung führen hierzulande ein selbstbestimmtes Leben, das auf ethischen und moralischen Grundüberzeugungen beruht und frei ist von Religion und Glauben an einen Gott. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung des Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid, die vor kurzem im Auftrag des Humanistischen Verbandes Deutschlands durchgeführt wurde. Weitere 35 Prozent erklärten, dass dies für sie "eher" zutreffend sei. Dass dies "eher nicht" oder "überhaupt" nicht zutrifft, gab dabei lediglich ein gutes Drittel (34 Prozent) der Befragten an.
Damit bestätigen die Umfrageergebnisse zunächst das große Ausmaß der gesellschaftlichen Säkularisierung, das heute bereits in der Bundesrepublik vorhanden ist. Knapp 60 Prozent gehören hier zwar einer der großen christlichen Konfessionsgemeinschaften an. Doch offenbar sind es nicht Glaubenswahrheiten oder religiöse Überzeugungen, durch die viele Kirchenangehörige gebunden werden. Denn in allen Regionen gab eine deutliche Mehrheit der Befragten an, ein Leben ganz oder weitgehend ohne Religion und den Glauben an einen Gott zu führen.