Jubiläumskonzert zum 10. Jahrestag der Einweihung des Humanistischen Zentrums.
STUTTGART. (hpd) Mit einem
stimmungsvollen, beim Publikum Begeisterungsstürme hervorrufenden Konzert, feierten Die Humanisten Württemberg am Sonntag, 22. Juli 2007 den 10. Jahrestag der Einweihung ihres Verbandssitzes, dem Humanistischen Zentrum Stuttgart.
In seiner kurzen Begrüßungsansprache an die mehr als 80 Mitglieder und Gäste, die der Einladung zu dem sommerlichen Konzertnachmittag gefolgt waren, ging der Geschäftsführer des Verbandes, Andreas Henschel, auch auf die langwierige Suche nach einem geeigneten Anwesen ein.
Nur durch die guten kommunalpolitischen Beziehungen und der Hartnäckigkeit der ehemaligen Vorsitzenden des Verbandes, die beiden Altstadträte Herrn Dr. Karl Becker und Frau Hildegard Schwenger, war die jahrzehntelange Suche in Stuttgart und Umgebung schließlich vom Erfolg gekrönt: Der Verband erhielt, nach einem kostspieligen Bieterwettstreit, das völlig heruntergekommene aber zentral gelegene, repräsentative Anwesen, die ehemalige Villa Kaulla am Fuße der Karlshöhe, nur einen Steinwurf entfernt von dem Ort, an dem der Verband 1845 als „Freireligiöse Gemeinde" gegründet worden war. Nach mehr als 4 Jahren dauernden, Planungs- Bau- und Sanierungsarbeiten konnte schließlich im Juli 1997 die nun wieder im frisch renovierten Jugendstil mit schlichten Louis-Seize-Formen erstrahlende Gründerzeitvilla in der Stadtmitte von Stuttgart als Verbandszentrum der Württemberger Humanisten eingeweiht werden.
In seiner Ansprache verschwieg Geschäftsführer Andreas Henschel aber auch nicht die Vielzahl der Probleme, die den Verband seither ständig belasten, um das Haus zu erhalten. Insbesondere die strengen Auflagen einer sich rein konservatorisch verstehenden Denkmalschutzbehörde, die die neuerliche Nutzungsänderung seit der Übernahme durch die Humanisten möglichst zu ignorieren bzw. faktisch zu negieren versucht, belasten und verzögern immer wieder die zum Erhalt und zur adäquaten Nutzung des Hauses dringend notwendigen Arbeiten. (Gebaut wurde die Villa in den Jahren 1908-1911 als repräsentatives Einfamilienwohnhaus, dann war sie Botschaft und Konsulat, später die Außenstelle für Geschlechtskrankheiten des Städtischen Gesundheitsamtes, heute nun Verbandszentrale und von einem großen Publikum genutztes Veranstaltungszentrum der Humanisten Württemberg.)
Doch trotz aller Schwierigkeiten, die auch die derzeit wieder laufenden kostspieligen Sanierungsmaßnahmen zur Behebung von Feuchtigkeitsschäden und statischen Problemen nicht nur bremsen, sondern auch erheblich verteuern, ist das herrschaftliche Gebäude ein Identifikationsobjekt für die Mitglieder des Verbandes, der es auch weiterhin vor allen Dingen für seine schon in den vergangenen zehn Jahren ganz außergewöhnliche humanistische Kulturarbeit und als freigeistige Begegnungs- und Tagungsstätte nutzen wird und so der interessierten Öffentlichkeit wie auch interessierten humanistisch-freidenkerischen Institutionen und Organisationen zur Verfügung stellt.
Das Konzert der beiden jungen Stuttgarter Sänger, Maria Lichtermann (Mezzosopran) und Dionysios Tsaousidis (Bariton), die gerade ihr Abitur am nahen Mörikegymnasium bestanden haben, gab davon ein mehr als herausragendes Beispiel. Mit ihren Duetten aus Musical und Opern von Mozart, Rossini, Donizetti, Mahler, Rubinstein und Webber, dabei am Klavier souverän und einfühlsam begleitet von Elena Benditskaia, begeisterten ihr Publikum, dass sich in einer verlängerten Pause bei kühlen Getränken zu anregenden Gesprächen im Foyer und im Ausstellungsbereich des Humanistischen Zentrums traf und von dem soeben miterlebten Klang- und Gesangsgenuss enthusiastisch schwärmten. Ein äußerst gelungener sommerlicher Konzertnachmittag mit der sich der Verband nicht nur in die Sommerpause verabschiedete, sondern mit dem er zuallererst ein ganz bemerkenswertes Jubiläums feierte: 10 Jahre Humanistisches Zentrum in Stuttgart!
AH