Ordinariat will kein Forum für Feiertagsdebatte

MÜNCHEN. (bfg) Wie wahrscheinlich bekannt ist in München ein Prozess anhängig, in dem der bfg München gegen das Verbot

seiner Heidenspaß-Party am vergangenen Karfreitag klagt. Dieses Verbot entspricht zwar der geltenden Gesetzeslage, die besagt, dass auch Atheisten und Andersgläubige am Karfreitag als christlichem Trauertag auf Musik und Spaß zu verzichten haben, aber der bfg möchte diese wenig freiheitliche Regelung insgesamt zu Fall bringen.

Die meisten Politiker scheuen es, sich mit der Kirche anzulegen, das gilt auch bei den Feiertagsgesetzen. Die wenigen Ausnahmen (z.B. Rechtanwältin Adelheid Rupp, SPD München) werden von ihrer eigenen Parteihierarchie zurückgepfiffen. Um so erfreulicher, dass sich mit dem Münchner OB-Kandidaten Dr. Mattar, FDP, eine derzeit im öffentlichen Licht stehende Persönlichkeit für eine deutliche Reduzierung der Feiertagsvorschriften ausgesprochen hat. Deswegen wurde er von Vorstand des bfg München, Wolf Steinberger, zu einer Radiosendung beim Münchner Lokalradio Lora 92,4 MHz eingeladen. Dort sollte mit den Befürwortern der kirchenfreundlichen Regelung eine Diskussion geführt werden. Leider zeigte sich die Gegenseite recht wenig diskussionsfreudig: die angefragten CSU-Politiker ließen aus „terminlichen" Gründen absagen, der Sprecher des erzbischöflichen Ordinariats, Herr Röhmel, bemängelte die „nicht solide Gesprächssituation". Das frei nach einem diesbezüglichen Vorschlag des CSU-Innenministers gewählte Thema „Brauchen wir mehr Schutz für die kirchlichen Feiertage" war ihm nicht ausreichend. Auch Angebote, das Thema mit dem Radiomoderator vorher durchzusprechen und einzugrenzen, lehnte er kategorisch ab.

Wegen der bekannt kirchenkritischen Einstellung des bfg München meinte Röhmel „Wir sind ja keine Kabarettisten" und außerdem habe er bzw. sein Arbeitgeber „kein sonderliches Interesse, diesem Thema ein großes Forum zu bieten". Offensichtlich hat auch die katholische Kirche erkannt, dass bei größerer Öffentlichkeit die Gefahr steigt, diese Gesetze zu Fall zu bringen, die ja noch aus einer Zeit stammen, in der über 90% der Bevölkerung gläubige Christen waren. Lieber leise sein und alles beim Alten lassen, scheint die Devise zu sein.

Heute Abend, Montag den 18.2.08, um 21 h

Die Sendung wird trotzdem live gesendet heute Abend, Montag den 18.2.08 um 21h, Titel „Gegensprechanlage", halt leider ohne christlichem Beistand. Da der Lokalsender über den Äther nur im Münchner Raum zu empfangen ist, gibt es für alle weiter entfernt wohnende Interessenten die Möglichkeit, sie über Livestream im Internet zu hören. Es ist eine Zuhörersendung, um Anrufe und Meinungsäußerungen wird ausdrücklich gebeten, Tel. für Hörer 089 / 44409436. Wer verhindert ist und die Sendung nachhören will, kann unter info@bfg-muenchen eine MP3-Datei anfordern.

Wolf Steinberger