Senatorin wirft Gegnerin Atheismus vor

USA. (hpd) Aktuelle Umfragen sagen nicht nur einen Sieg Barack Obamas bei den Präsidentschaftswahlen am 4. November voraus, sondern prognostizieren auch, dass mehrere Senatoren der Republikanischen Partei ihren demokratischen Herausforderern unterliegen könnten.

 

In North Carolina liefern sich die republikanische Senatorin Elizabeth Dole, Ehefrau von Bob Dole, der 1996 bei den Präsidentschaftswahlen Bill Clinton unterlag, und ihre demokratische Herausforderin Kay Hagan, bisher State Senator in North Carolina, ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Einzug in den US-Senat.

In einem Werbespot, der seit kurzem ausgestrahlt wird, wirft die Republikanerin ihrer Gegnerin „Gottlosigkeit" vor. Kay Hagan habe sich angeblich mehrfach mit Mitgliedern des Godless Americans Political Action Committee (GAMPAC) getroffen, um ihren Wahlkampf zu finanzieren.

Die Demokratin ließ daraufhin verlauten, dass sie „entsetzt von der abscheulichen Taktik" Doles sei. Stattdessen versicherte sie den Wählern in North Carolina, dass sie selbstverständlich eine gute Christin sei und ihre Familie schon seit mehr als 100 Jahren die Gottesdienste in der Presbyterian Church in Greensboro besuche.

Der Vorwurf der Gottlosigkeit kann insbesondere in den frommen Südstaaten eine wahlentscheidende Rolle spielen. Wie eine Untersuchung der Universität von Minnesota ergab, begegnen US-Amerikaner keiner Minderheit mit größerem Misstrauen als Atheisten. Sie erfahren deutlich weniger Akzeptanz als Moslems, Immigranten oder Homosexuelle, die ihrerseits ebenso als „unamerikanisch" gelten.

Lukas Mihr