HVD unterstützt KORSO

BERLIN. (hpd /HVD) Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) hat den KORSO (Koordinierungsrat säkularer Organisationen) mit vorbereitet und unterstützt seine Ziele voll und ganz. Vorgestern, am 16.11.2008, wurde in Berlin der KORSO durch knapp ein Dutzend weltlicher Verbände, Stiftungen und Akademien gegründet. Alle Mitglieder wollen die Rechte der Konfessionsfreien in Staat und Gesellschaft besser zur Geltung bringen und für die Umsetzung entsprechender Verfassungsgrundsätze sorgen.

 

Dazu erklärt Dr. Horst Groschopp, Präsident des HVD: „Wir befürworten und unterstützen bereits in unserem Humanistischen Selbstverständnis von 2001 und in unserer täglichen Arbeit die wesentlichen Forderungen und das Programm des KORSO. Es war ein langer Weg zur Einheit.“
Zu den Zielen des KORSO gehört die Einberufung einer „Konfessionsfreien-Konferenz“ durch die Bundesregierung. Der HVD hatte sich bereits im Vorfeld mit einem dezidierten Gesprächswunsch an Innenminister Dr. Schäuble gewandt und ist dabei unverständlicherweise abgewiesen worden. Dazu Dr. Groschopp: „Wir hoffen, dass die Regierung und die Parteien erkennen, dass mehr als ein Drittel der Bevölkerung konfessionsfrei ist. Auch nichtreligiöse Menschen haben Interessen und sind Wählerinnen und Wähler. Gemeinsam mit unseren Bündnispartnern im KORSO werden wir einen neuen Vorstoß unternehmen.“
Ein Beispiel für die Benachteilungen ist die Neuregelung des Personenstandsgesetzes. In seiner Durchführungsverordnung wird – erneut gegen ein Versprechen, das Minister Schäuble dem HVD gegeben hat – die Existenz der Weltanschauungsgemeinschaften nicht nur negiert. Ausschließlich Religionen werden genannt.

Alle Urkunden, z.B. die Geburtsurkunde, sehen nur noch den Hinweis auf eine Religionszugehörigkeit vor und missachten so die Rechte der Mitglieder von Weltanschauungsgemeinschaften, auch wenn sie den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts haben.
Dazu Dr. Groschopp: „Wir erleben immer wieder, z.B. bei der Einführung unseres Schulfachs ’Humanistische Lebenskunde’, dass Art. 137 der Weimarer Reichsverfassung, der in unser Grundgesetz übernommen wurde, ignoriert wird. Dieser besagt, dass den Religionsgesellschaften diejenigen Vereinigungen gleichgestellt sind, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen. Dazu gehört der HVD. Das wird KORSO durchsetzen helfen.“

Judith Huber