Am vergangenen Wochenende ist Philipp Möller zum Vorsitzenden des Zentralrats der Konfessionsfreien gewählt worden. Auf der Ratsversammlung gab er eine Aussicht auf die Agenda, das neue Design und den ersten öffentlichen Termin: Am 19. Mai stellt sich der Zentralrat im Haus der Bundespressekonferenz vor.
Am vergangenen Samstag hat der Zentralrat der Konfessionsfreien zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt und vier neue Organisationen aufgenommen. Die erste Ratsversammlung seit der Satzungsreform im September 2021 fand in Berlin-Kreuzberg statt. Rainer Rosenzweig wurde zum Vorsitzenden des Verbandsrats gewählt und wird von Laura Wartschinski vertreten. Philipp Möller ist nun Vorsitzender des Zentralrats der Konfessionsfreien, seine Stellvertreterin ist Ulla Bonnekoh. Michael Wladarsch ist weiterhin Schatzmeister. "Nach langer Vorarbeit haben wir den Wandel vom KORSO zum Zentralrat nun vollendet", freute sich Rosenzweig nach der Wahl. "So können alle ihre persönlichen Talente zum Einsatz bringen, und damit sind wir ein echt starkes Team!"
Außerdem wurden vier neue Organisationen einstimmig in den Zentralrat aufgenommen: Der Düsseldorfer Aufklärungsdienst e. V. (DA!), die Cum Ratione gGmbH, die Kortizes gGmbH und der Bund für Geistesfreiheit München KdöR. Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) erklärte Anfang des Jahres wieder ihren Austritt, somit zählt der Zentralrat der Konfessionsfreien nun zwölf Mitglieder – so viele wie noch nie.
"Ich bin mir unserer und meiner Verantwortung sehr bewusst", erklärte Philipp Möller nach seiner Wahl zum Vorsitzenden. "Immer mehr Menschen entscheiden sich für ein Leben in Konfessionsfreiheit – weil sie es können." Noch vor 50 Jahren waren gerade einmal vier Prozent der Deutschen konfessionsfrei, heute sind es mehr als 40 Prozent, und es werden immer mehr. "Wir befinden uns kurz vor einem historischen Moment", führte Möller aus. "Konfessionsfreie werden bald die absolute Mehrheit unserer Bevölkerung stellen – auch der Wahlberechtigten." Umso wichtiger sei es, die Interessen dieser Menschen gegenüber der Politik zu vertreten. "Deutschland hat sich schon vor über 100 Jahren per Grundgesetz zur weltanschaulichen Neutralität verpflichtet. Die Ampel-Koalition hat nun die großartige Chance, diesen Auftrag endlich umzusetzen", so Möller. "Dabei werden wir sie tatkräftig unterstützen."
Wie wichtig der ständige Einsatz für das Recht auf Freiheit ist, werde immer wieder deutlich, ganz aktuell durch Russlands Angriff auf die Ukraine, erklärte der neue Vorsitzende des Zentralrats. "Putin arbeitet Hand in Hand mit seinen religiösen Patriarchen, das ist ein alarmierendes Beispiel für die Allianz aus Politik und Religion. Offene Gesellschaften müssen gegen all ihre Feinde verteidigt werden", so Möller, "ganz egal, im Namen welcher Ideologie sie agieren. Der Einsatz für die Konfessionsfreiheit ist immer ein Einsatz für die Freiheit."
Nachdem Rainer Rosenzweig die Ratsversammlung für eine Rückschau auf die Entwicklung vom Koordinierungs- zum Zentralrat genutzt hatte, gab Philipp Möller eine Vorschau auf die Agenda dieser Wahlperiode: "Mit der 'säkularen Ampel' werden wir der Bundesregierung eine To-Do-Liste zur Verfügung stellen, mit deren Hilfe sie Deutschland zu einem säkularen Staat umgestalten kann." Am 19. Mai 2022 wird sich der Zentralrat der Konfessionsfreien im Haus der Bundespressekonferenz vorstellen. Zeitgleich findet auch der Relaunch des Web-Auftritts statt – der Zentralrat präsentiert sich ab da also mit neuem Logo und in neuem Design, beides wurde den Delegierten der Mitgliedsverbände in der Versammlung vorab vorgestellt. "Das Leben ist farbenfroh, und wir sind es auch", kommentierte Möller die Entwürfe, die in Kooperation mit diesen zwei Berliner Agenturen entstanden sind. "Und unser Slogan drückt in drei Silben aus, wer wir sind: Wir sind frei."
Erstveröffentlichung auf der Website des Zentralrats der Konfessionsfreien.