Blockade am Albertplatz Das Bündnis mobilisierte trotz der Verbotsverfügungen weiterhin zu friedlichen Blockaden in der Dresdner Neustadt. Viele Nazi-Gegner aus der gesamten Bundesrepublik waren nach Dresden gekommen, um sich den Protesten anzuschließen.
Es wurden Blockaden an allen wichtigen Ausgangsstraßen vom Neustädter Bahnhof aus errichtet, wie z. B. Albertplatz, Hansastraße/Großenhainer Straße, Hansastraße/Eisenbahnstraße und Leipziger Str./Antonstraße. Später befanden sich ca. 12.000 Menschen auf den Straßen in der Neustadt. Während die inzwischen eingetroffenen Nazis einige Blockaden angreifen, sieht die Polizei zu und greift viel zu spät ein. Es kommt zu einzelnen Auseinandersetzungen, besonders in der Nähe des Kinos „Schauburg“, wo die Polizei sogar Wasserwerfer gegen die Demonstranten einsetzt und einige Sitz-Blockaden auflöst. Die Neonazis kommen nur in kleineren Gruppen zum Sammelplatz am Schlesischen Platz. Viele saßen in ihren Bussen wegen der Barrieren fest.
Die Blockaden bekamen im Laufe des Nachmittags immer weiteren Zulauf. Allein am Albertplatz waren mittlerweile ca. 4.500 Menschen eingetroffen und standen auf dem Platz. Da diese Kundgebung bereits lange vorher, allerdings am Neustädter Bahnhof genehmigt worden war, musste die Polizei diese Zusammenkunft dulden.
Das Polizei-Aufgebot war riesig (ca. 5.000 Polizeikräfte aus Gesamt-Deutschland standen bereit und 5 Hubschrauber kreisten bis in den Abend über der Dresdner Neustadt) und dennoch konnten sie rechte Übergriffe nicht verhindern, so den Anschlag auf das „Alternative Zentrum Conny”.
Neonazis am Neustädter Bahnhof fixiert Die Frist der genehmigten Demonstration der Neonazis lief 17:00 Uhr ab. Die Blockaden hatten Wirkung gezeigt, denn die Polizei sah keine Möglichkeit, die Nazis laufen zu lassen und so mussten sie marschbereit die ganze Zeit am Neustädter Bahnhof ausharren. Der angekündigte Marsch der Neonazis durch Dresden-Neustadt wurde von der Polizei abgesagt, da die Einsatzkräfte die Blockaden der Gegendemonstranten nicht mehr rechtzeitig hätte räumen können. Die Sicherheit auf der Route sei nicht gewährleistet, so die offizielle Begründung.
Elke Schäfer