Keine Kreuze in Düsseldorfer Gerichtssälen

Kreuze-Souvenirs.jpg

Religiöse Souvenirs / Foto: Evelin Frerk

LINDLAR. (ibka/hpd) Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Nordrhein-Westfalen begrüßt die Entscheidung, in den neuen Sälen des Düsseldorfer Amts- und Landgerichts keine Kreuze anzubringen. Er sieht darin die logische Konsequenz der Trennung von Kirche und Staat.

Vor wenigen Tagen haben die Präsidenten des Amts- und Landgerichtes Düsseldorf die christlichen Kreuze aus allen Gerichtssälen entfernen lassen. Hierfür geraten sie in die Kritik der Religionsgemeinschaften und der CDU. Der IBKA unterstützt die Entscheidung.

"In Gerichtssälen eines weltanschaulich neutralen Staates haben Kreuze nichts zu suchen", sagt Landessprecher Rainer Ponitka. "An Düsseldorfer Gerichten wird jetzt nur das umgesetzt, was in Köln schon seit 15 Jahren Standard ist."

Der IBKA NRW kritisiert die Forderung aus Kirchen und der CDU, Kreuze in Gerichtssälen oder auch anderen öffentlichen Gebäuden zu installieren.

"Das Kreuz steht für ganz bestimmte Glaubensinhalte. Der Versuch, es auf ein bloßes Kultursymbol zu reduzieren, ist unseriös und muss fehlschlagen." Ponitka weiter: "Es gibt immer mehr Menschen, die die weltanschauliche Neutralität des Staates auch in der Praxis einfordern. Daran sollten sich Politik und Verwaltung orientieren, nicht an klerikalen Forderungen."

Insofern sei der OLG-Gerichtspräsidentin nur zuzustimmen, die aktuell erklärte, dass die Kreuze auch im neuen Gebäude abgehängt bleiben werden. Nur in 40 bis 60 der 1.300 Gerichtssäle in NRW würden überhaupt noch Kreuze hängen. Zudem würden sich in allen Bundesgerichten und auch im Verfassungsgerichtshof des Landes keine Kreuze befinden.

C.F.