"Der Hijab steht für Empowerment und Befreiung – als Symbol des Feminismus." Mit diesem Slogan wird der Schleier (Hijab) in der westlichen Welt als Ausdruck von Frauenrechten und in Kampagnen gefeiert, beispielsweise beim sogenannten "World Hijab Day". Diese Aussage, die ich zum ersten Mal gehört habe, als ich nach Europa kam, unterscheidet sich radikal von der Propaganda, die dort gefördert wird, wo ich aufgewachsen bin – im Irak. Die Macht wird dort nur den Männern zugeschrieben, während Frauen gehorsam sein müssen.
Die kurdische Regionalregierung (KRG) im Irak und der UN-Bevölkerungsfonds UNFPA wollen die weibliche Genitalverstümmelung innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre abschaffen.
Der deutsch-irakische Verein WADI unterstützt seit 25 Jahren Programme zur Selbsthilfe und Stärkung von Menschenrechten im Nahen Osten. Im Zentrum der Arbeit stehen Projekte, die konkrete Hilfe mit den Rechten und Fähigkeiten der Einzelnen verbinden: Alphabetisierungs- und Bildungsprogramme, Kampagnen gegen weibliche Genitalverstümmelung und der Kampf gegen häusliche Gewalt. Vor Kurzem erhielt der Verein den Roland-Berger-Preis für Menschenwürde. Der hpd blickt mit Thomas von der Osten-Sacken, Geschäftsführer von WADI, auf ereignisreiche Jahre zurück.
Der französische Historiker Pierre-Jean Luizard führt in "Die Falle des Kalifats. Der Islamische Staat oder die Rückkehr der Geschichte" den Erfolg der Organisation auf den Staatszerfall zurück. Auf engem Raum gelingt es dem Autor, diesen Kontext zu begründen und auch die Fehler westlicher Politik zu benennen, was nicht unbedingt neu und originell, aber beachtenswert und reflexionswürdig ist.
Muhip Ege Çağlıdil arbeitet in einer Menschenrechtsorganisation, die seit 2003 in Irak tätig ist. Dort leistet er hervorragende humanitäre Arbeit als Menschenrechtsaktivist. Sein Arbeitsvertrag verpflichtet ihn, zurückhaltend mit Informationen über seine Organisation zu sein, um deren Arbeit zu schützen. Für den hpd machte er eine Ausnahme und stand Rede und Antwort.
In vielen muslimischen Ländern organisieren sich zunehmend Atheisten – im Verborgenen. Am Beispiel Irak wird deutlich, wie gefährlich es für Atheisten sein kann, sich öffentlich zu ihrer Areligiosität zu bekennen. Zwar schützt die irakische Verfassung offiziell die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit sowie die Meinungs- und Kunstfreiheit. Diese Rechte werden jedoch in der Praxis häufig missachtet.
Der französische Philosoph Philippe-Joseph Salazar legt mit "Die Sprache des Terrors. Warum wir die Propaganda des IS verstehen müssen, um ihn bekämpfen zu können" eine Analyse zum Thema vor. Leider sind seine Betrachtungen mehr assoziativ denn systematisch, mehr essayistisch denn wissenschaftlich ausgerichtet, wodurch viele gute Ideen neben unverbindlichen Sätzen stehen.
BONN. (hpd) Der Journalist Abdel Bari Atwan legt mit "Das digitale Kalifat. Die geheime Macht des islamischen Staates" eine Darstellung zur Entwicklung des IS vor. Entgegen des Titels gibt es keine Schwerpunktsetzung auf die digitale Komponente der islamistischen Organisation, gleichwohl wird ihre Entwicklung und ihre Praxis kompetent beschrieben und kommentiert.
BERLIN. (hpd) Die Terrororganisation "Islamischer Staat” (IS) hat in der irakischen Stadt Mossul drei Lehrer hingerichtet und Dutzende weitere festgenommen. Die Lehrer weigerten sich, die Lehrpläne zu akzeptieren, die der IS in seinem Machtbereich durchsetzen will.
BONN. (hpd) Der Islamwissenschaftler Wilfried Buchta erklärt sich in seinem Buch "Terror vor Europas Toren. Der Islamische Staat, Iraks Zerfall und Amerikas Ohnmacht" den Aufstieg der Terror-Miliz durch die schiitisch-sunnitischen Konflikte im Land in Kombination mit den Folgen des Staatszerfalls nach dem Ende von Saddam Hussein.
BONN. (hpd) Der Journalist Michael Lüders formuliert in seinem Buch "Wer den Wind sät. Was westliche Politik im Orient anrichtet" eine heftige Kritik an der Doppelmoral und Fehlwirkung der Außenpolitik der USA im Nahen und Mittleren Osten. Bei aller Aufgeregtheit und Einseitigkeit der Darstellung kann der Autor doch eine Fülle von historischen und politischen Fakten nennen, welche die Ambivalenz und Doppelmoral westlicher Politik in der dortigen Region veranschaulichen.
BONN. (hpd) Der Islamwissenschaftler und Islamismus-Experte Guido Steinberg beschreibt und kommentiert in seinem Buch "Kalifat des Schreckens. IS und die Bedrohung durch den islamistischen Terror" die Entstehung und Entwicklung der Terror-Miliz. Entgegen des dramatisierenden Titels handelt es sich um ein überaus kenntnisreiches Buch zum Thema, das die relevanten Fakten präsentiert und beachtenswerte analytische Kommentare enthält.
BONN. (hpd) Der Islamwissenschaftler Rainer Hermann, FAZ-Redakteur, behandelt in seinem Buch "Endstation Islamischer Staat? Staatsversagen und Religionskrieg in der arabischen Welt" das Aufkommen der Terror-Miliz im Kontext der Erosion staatlicher Strukturen in der arabischen Welt.
BONN. (hpd) Der Fachjournalist Bruno Schirra beschreibt in seinem Buch "ISIS – Der globale Dschihad" den Aufstieg dieser gewalttätigen Islamisten. Dabei entsteht ein interessantes Bild mit wichtigen Reflexionen, welche allerdings in der doch etwas unstrukturierten Darstellung unterzugehen drohen.