BERLIN. (hpd) Die Terrororganisation “Islamischer Staat” (IS) hat in der irakischen Stadt Mossul drei Lehrer hingerichtet und Dutzende weitere festgenommen. Die Lehrer weigerten sich, die Lehrpläne zu akzeptieren, die der IS in seinem Machtbereich durchsetzen will.
Die italienische Zeitung Corriere della Sera berichtete am Wochenende unter Berufung auf nahöstliche Nachrichtenagenturen von den Hinrichtungen und den Festnahmen. “Demnach haben die radikalislamischen Machthaber in dem von ihnen beherrschten Gebiet ihnen gefährlich erscheinende Fächer wie Philosophie und Mathematik verboten.”
Wissenschaft und fundamentalistischer Glaube ließen sich in der Geschichte noch nie besonders gut miteinander vereinbaren. Allerdings möge man meinen, dass Zeiten, da wissenschaftlich interessierte Menschen ermordet werden, längst vorüber sind. Nicht so in den IS-Gebieten. Bei kurier.at heißt es weiter: “Laut kurdischen Medien dürfen auch Chemie und Biologie nicht mehr gelehrt werden. Stattdessen verfügte der IS, dass die Prinzipien der Scharia und des Jihad zu unterrichten seien…”
Der erste hingerichtete Lehrer hieß Ashwaq al-Nouaymi. Er wurde Anfang Dezember 2015 hingerichtet, da er sich offenen gegen die neuen Lehrpläne gestellt hatte und eine Protestkundgebung in Mossul organisierte, die mit der Festnahme von mehr als 30 Lehrern endete.
2 Kommentare
Kommentare
Roland Fakler am Permanenter Link
Es ist ein wesentliches Kennzeichen eines totalitären Regimes, dass es aus Kritik nicht lernt, sondern mit Terror reagiert.
Olaf Sander am Permanenter Link
Das kann nicht nur der IS. Ganz aktuell wütet dieser Ungeist auch in der Türkei.
http://www.tagesschau.de/ausland/tuerkei-wissenschaftler-petition-101.html
oder:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/polizei-nimmt-intellektuelle-wegen-terrorpropaganda-fest-a-1072195.html
Und irgendwann wird man auch bei uns feststellen, wie viele Kritiker man zum Schweigen bringen kann, wenn man nur ein paar von ihnen die Stimme nimmt...