Die Gesellschaft für bedrohte Völker warnt vor Versuchen Erdoğans, die türkische Gesellschaft zu spalten. Wenn der geschwächte Präsident den sunnitischen Islam zur Staatsreligion mache, litten religiöse Minderheiten.
Der Zentralrat der Muslime (ZMD) hat Anfang vergangener Woche die wegen ihrer Bezüge zur Muslimbruderschaft umstrittene Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG) ausgeschlossen. Die ungewöhnlich wortkarge Pressemitteilung dazu wirft jedoch Fragen auf.
Anfang Dezember wurde Priyantha Kumara, Export-Manager einer Textilfabrik, von einem wütenden Mob in Sialkot der Blasphemie bezichtigt. Er wurde gejagt, totgeschlagen und sein Körper angezündet. Sein Vergehen war das Entfernen von Parteiwerbung aus Unternehmensräumen, die unter anderem mit religiösen Versen bedruckt gewesen sein soll. Dutzende beteiligten sich am Mord, Hunderte an der Verbrennung, viele machten sogar Selfies mit dem brennenden Körper. 131 Verdächtige wurden festgenommen.
Pakistan hat das kürzlich erlassene Verbot der radikal islamistischen Partei TLP (Tehrik-e-Labbaik Pakistan) aufgehoben. Nachdem diese im Herbst 2020 ihre Anhänger wegen der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen zu gewaltsamen Protesten aufgerufen hatte, wurde sie von der Regierung zur terroristischen Vereinigung erklärt. In einem Kompromiss hat die Partei nun zugesagt, künftig von Gewaltaufrufen abzusehen, während die Regierung sogar eine ihrer Forderungen dem Parlament vorgelegt hat. Die Aufhebung des Verbots ist ein klares Signal, dass das Land weiterhin an seinem drakonischen Blasphemiegesetz festhält.
Eltern werden wenig Bedenken haben, ihre Kinder in eine Einrichtung gehen zu lassen, die sich "Haus der Integration" nennt. Tatsächlich kommen Jugendliche in der angeschlossenen Moschee jedoch mit Extremisten in Kontakt.
Das queere "Soura Film Festival" zeigte am 22. Oktober die Filmdokumentation "Seyran Ateş: Sex, Revolution and Islam". Eine vorgesehene Podiumsdiskussion über den Film, der die Gründung und Arbeit der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee zeigt, wurde kurzfristig abgesagt mit der Begründung, Seyran Ateş solle kein Podium für ihre "islamophoben" Auffassungen geboten werden.
Die Bilder der islamistischen Terroranschläge vom 11. September 2001 haben sich tief in unser kollektives Gedächtnis eingegraben. Die Anschläge veranlassten den Westen zum "War on Terror", dessen Auswirkungen wir bis heute spüren.
Nach der Machtübernahme der Taliban müssen viele Menschen in Afghanistan um ihr Leben fürchten. Säkulare und Homosexuelle werden mit dem Tod bedroht, Mädchen und Frauen von Schule, Beruf und Universität verbannt, sonst drohen ihnen barbarische Strafen. Sie sind die ersten Opfer der Islamisten, beklagt die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM).
Nach fast 20 Jahren Präsenz in Afghanistan haben die meisten NATO- und US-Truppen das Land am Hindukusch verlassen. Die radikalislamistischen Taliban konnten daraufhin beinahe "kampflos" die Macht übernehmen. Ihr Ziel: Die Gründung eines islamischen Gottesstaates. Aus Angst flohen in den Tagen nach der Machtübernahme zehntausende Menschen in Richtung Flughafen – die dramatischen Bilder gingen um die Welt. Doch was ist mit den Menschen, die noch immer in Kabul oder den ländlichen Provinzen ausharren? "Die internationale Gemeinschaft hat uns im Stich gelassen", sagt Farzana Kochai, 29-jährige afghanische Parlamentsabgeordnete, in einem emotionalen FaceTime-Telefonat mit Sven Lilienström, Gründer der Initiative "Gesichter des Friedens".
Nachdem die Taliban die Macht in Afghanistan übernommen haben, sorgt man sich um die Frauen im Land. Die internationale Initiative "Women against Taliban", die auch vom Zentralrat der Ex-Muslime in Deutschland unterstützt wird, ruft deshalb zur Hilfe für Frauen in Afghanistan auf.
Alle reden vom misslungenen Afghanistaneinsatz, dem Sieg der Taliban und über die kurzfristigen Folgen. Das ist gut und richtig. Allerdings sollte man auch jetzt schon mal einen Blick auf die langfristigen Folgen richten. Der Frage nachgehen, was der Erfolg der Taliban langfristig bedeutet. Auch für uns in Deutschland. Ein Kommentar von Lale Akgün.
Die Ereignisse in Afghanistan überschlagen sich. Quasi jede Minute gibt es über die verschiedenen Newsticker neue Schilderungen über Menschen, die versuchen, vor dem islamistischen Regime der Taliban zu fliehen, da sie um ihr physisches und psychisches Wohl bangen. Doch eine Gruppe leidet ganz besonders unter den Repressalien der neuen Machthaber: Frauen.
Nach ihrer Machtübernahme in Afghanistan geben sich die Taliban nach außen lammfromm. Sie wollen ja "nur" eine islamische Regierung einführen, die der Scharia unterliegt. Alles im Namen des Islam. Dabei ist Religion schon immer nur ein ideologischer Überbau gewesen. Was passiert also, wenn man das islamische Gedöns und Getöse wegnimmt?
Die Taliban haben wieder die Macht in Afghanistan übernommen, verzweifelte Menschen versuchen zu fliehen, Bundes- und US-Regierung fahren überstürzte Rettungsmissionen. Eine Einschätzung des aus Mauretanien stammenden säkularen Menschenrechtsaktivisten Mohamed Yahya Ekhou, der selbst von Islamisten bedroht wird.
Human Rights Watch stellt eklatante Mängel in der Umsetzung des Gesetzes zum Schutz von Frauen vor Gewalt fest. Durch das Vorrücken der Taliban spitzt sich die Lage der betroffenen Frauen jetzt noch einmal drastisch zu.