Demonstration gegen die Schließung der "Blauen Moschee" in Hamburg fiel kleiner als angekündigt aus

Protest bestätigt Nancy Faesers Entscheidung

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Die nun geschlossene "Blaue Moschee" in Hamburg
Die nun geschlossene "Blaue Moschee" in Hamburg

2.000 hätten es werden sollen, nur knapp 600 kamen: Viel weniger Teilnehmer als erwartet beteiligten sich Mitte Juli in Hamburg an einer Demonstration für die Wiedereröffnung des als "Blaue Moschee" bekannten Islamischen Zentrums Hamburg (IZH). Ein Jahr zuvor hatte die damalige Bundesinnenministerin Nancy Faeser das IZH mit der Begründung verboten, es sei eine extremistische Organisation des Islamismus, die verfassungsfeindliche Ziele verfolge.

Das IZH verbreite als direkte Vertretung des iranischen "Revolutionsführers" die Ideologie der sogenannten "Islamischen Revolution" in der Bundesrepublik Deutschland in aggressiv-kämpferischer Weise. Schon damals gab es Proteste von Islamisten gegen die Schließung, und der Iran schloss als Reaktion das Deutsche Sprachinstitut in Teheran.

Die Organisation der Demonstration in Hamburg hatte das Aktionskomitee zur Wiedereröffnung der Imam-Ali-Moschee übernommen. Es stellt die "Blaue Moschee" als eine unpolitische Einrichtung dar, die nur den Zweck habe, den schiitischen Gläubigen die Ausübung ihrer Religion zu ermöglichen.

Christian Sandow, der Pressesprecher des Aktionskomitees und Verantwortlicher für dessen Internetseite, sagte im vergangenen Jahr: "Hamburg ist stolz auf seine kulturelle und religiöse Vielfalt, und genau diese Werte sehen wir durch die Schließung der Imam-Ali-Moschee bedroht. Wir fordern nichts anderes als die Möglichkeit, unsere Religion frei auszuüben und in Würde zu beten – eine Möglichkeit, die anderen Glaubensgemeinschaften selbstverständlich gegeben ist." Sandow agitiert auf seinen Social-Media-Kanälen gegen Israel und gibt sich jede Mühe, die "Blaue Moschee" als harmlosen Treffpunkt gläubiger Schiiten darzustellen.

Nachdem die WDR-Moderatorin Bettina Böttinger sich kritisch und mit drastischen Worten über die Brutalität der Hamas und ihrer Unterstützer in Gaza geäußert hatte, wollte Sandow sie über eine Petition verpflichten, Palästinensern mindestens zwei Wochen lang in Gaza oder der Westbank beim Wiederaufbau ihrer Häuser zu helfen. Die Petition fand trotz der Prominenz Böttingers, die eigentlich Aufmerksamkeit in den Sozialen Medien garantiert, nur 114 Unterstützer.

Auf der Demo in Hamburg sprach auch Hani Karimian. Er nannte die Schließung der Blauen Moschee willkürlich. Gegen Kritiker des Regimes im Iran geht er mit Abmahnungen und öffentlicher Denunziation vor. Parteipolitisch engagiert er sich bei den Jungen Gerechten, dem Jugendverband der Gerechtigkeitspartei. Dazu passt auch Karimians glühende Kritik an Israel, dem er einen Völkermord an den Palästinensern vorwirft und es als Kindermörder bezeichnet. Die libanesische Terrororganisation Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird und wie die Hamas ein Handlanger des Mullah-Regimes in seinem Krieg gegen Israel ist, ist in seinen Augen ein friedfertiges Unschuldslamm, das vom "zionistischen Regime" zu Unrecht angegriffen wurde. Auf allen ihm zur Verfügung stehenden Kanälen hetzt Karimian durchgehend gegen den Westen, die USA und Israel und präsentiert sich dabei als guter Bürger, der nur die ihm im Grundgesetz – das ihm angeblich am Herzen liegt – zustehenden Rechte nutzt.

Auch in Hamburg dabei war Nina Maleika. Die deutsch-ägyptische Sängerin fällt seit dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der darauffolgenden Eskalation im Nahen Osten immer wieder mit extremistischen und antisemitischen Aussagen im Internet sowie bei Demonstrationen auf. Früher stand sie als Sängerin mit Künstlern wie Stefan Raab, Sarah Connor und Yvonne Catterfeld auf der Bühne. Im Dezember 2024 ließ sie sich das in Deutschland verbotene Hamas-Dreieck tätowieren und veröffentlichte ein Video davon auf einem ihrer Social Media-Kanäle. Bereits seit 2021 wurde sie mehrfach strafrechtlich verurteilt – insgesamt fünfmal wegen Beleidigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, wie Gerichtssprecherin Marayke Frantzen mitteilt. Zuletzt wurde sie im Juni 2025 wegen NS-Vergleichen, antisemitischer Parolen und der Verwendung verbotener Hamas-Symbole in den Sozialen Medien zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. In einem vor der Demo auf Instagram veröffentlichten Video beklagte sie sich darüber, dass der deutsche Staat sie daran hindere, ihrem starken Wunsch zu folgen, mit ihren Händen die "wunderbare Moschee" zu berühren, aber er sehe nun einmal Muslime als seine Feinde an.

Mit Haydar Al-Musawie, Ali Bayat, Amal Kobeissi und Jawad Müller haben weitere radikale Islamisten in den vergangenen Monaten gegen die Schließung des IZH mobil gemacht. Damit ist ihnen vor allem eines gelungen: deutlich zu machen, dass Nancy Faeser für das Verbot des IZH gute Gründe hatte.

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