Der Anteil der konfessionsfreien Menschen in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen und übersteigt inzwischen den der beiden großen Kirchen. Damit gewinnen die Werte und Positionen dieser Gruppe weiter an Einfluss in der Gesellschaft. Eine dreiteilige Analyse der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hat jetzt die Einstellungen und weltanschaulichen Orientierungen der Konfessionsfreien untersucht.
Vor einiger Zeit noch verkündeten viele Medien, dass das Christentum die weltweit größte Religion sei. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Studie des Pew Research Centers. Nur wenige davon wiesen jedoch darauf hin, dass der Anteil der Christen weltweit schrumpft. Und noch weniger, dass der Anteil der Muslime steigt. Eine neue Untersuchung des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Universität Münster gibt nun Aufschluss darüber, in welchem Umfang die Bedeutung von Religion weltweit tatsächlich abgenommen hat.
Es gibt einen besonderen Ort im öffentlichen Diskurs, an dem man sich in wohliger Harmonie missversteht: den interreligiösen Dialog. Dort treffen sich Vertreter:innen verschiedener Glaubensrichtungen – gern in klösterlicher Stille oder auf staatlich geförderten Podien – um sich gegenseitig zu versichern, wie viel sie gemeinsam haben. Toleranz, Mitgefühl, Nächstenliebe, Tee mit Keksen. Alles dabei. Fehlt eigentlich nur eines: die Realität.
Seit einigen Wochen ist die neue österreichische Bundesregierung im Amt, nach mehreren Anläufen bei Koalitionsverhandlungen und viel Abstimmungsbedarf. Es ist die erste Regierung aus drei Parteien in der österreichischen Nachkriegsgeschichte. Der Zentralrat der Konfessionsfreien in Österreich hat sie sich mit Blick auf säkulare Themen näher angesehen.
Es ist ein historischer Wendepunkt: Erstmals in der Geschichte Deutschlands stellen konfessionsfreie Menschen einen größeren Bevölkerungsanteil als Katholiken und Protestanten zusammengenommen. Dies geht aus den Daten hervor, welche die "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) heute auf ihrer Website veröffentlicht hat.
Übermorgen Abend ist der Religionswissenschaftler Dr. Thorben Kösters zu Gast im Live-online-Format "Humanistischer Campus". In seinem Livestream-Vortrag diskutiert er, warum Konfessionsfreie in Rundfunk- und Ethikgremien unterrepräsentiert – beziehungsweise oft überhaupt nicht repräsentiert sind.
An den Weihnachtstagen trifft man sich mit der Familie und mit Freunden, während die Kirchen leer bleiben. Nur eines von vielen Beispielen, dass religiöser Glaube in Deutschland zusehends an Einfluss verliert. Das gilt nicht nur für die großen Kirchen, sondern auch für andere Formen von Religion. Zu diesem Ergebnis kommt der vor kurzem veröffentlichte Auswertungsband der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU).
Der deutliche Wahlsieg von Donald Trump wird als Triumph des christlich-konservativen Amerika gewertet. Doch auch Kandidaten mit säkularem Hintergrund erzielten bei den Wahlen beachtliche Ergebnisse. Der Aktivist Hemant Mehta hat sich die Resultate angesehen und kommt zu einem ermutigenden Resümee.
Erstmals in der deutschen Geschichte stellen die konfessionsfreien Menschen mit 46 Prozent einen ebenso großen Bevölkerungsanteil wie Katholiken und Protestanten zusammengenommen (24 + 22 Prozent). Zugleich besuchen nur noch 5 Prozent der Bevölkerung regelmäßig eine Kirche, Synagoge oder Moschee. Dies geht aus den Daten hervor, die heute von der "Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland" (fowid) vorgelegt wurden.
Die organisierte Religion stellt sich dem Fortschritt zwar gern in den Weg, aber verschließt sich den Früchten von Forschung und Technik keineswegs. Impfstoffe, iPhones, Drohnen und Lenkwaffen werden zu Erhalt, Abwicklung und Ausbreitung des Glaubens gerne eingesetzt. Und auch die immateriellen Werkzeuge moderner öffentlicher Kommunikation werden gerne genutzt.
Auch in den USA stellen sogenannte "religiös Ungebundene" mittlerweile eine demographische Gruppe von ansehnlicher Größe: 28 Prozent geben an, sich keiner Religion zugehörig zu fühlen. Eine neue Befragung des Pew Research Institute beleuchtet die Überzeugungen der Ungebundenen und lässt auf ein breites Meinungsspektrum innerhalb dieser Gruppe schließen.
Der Humanistische Verband Österreich (HVÖ) veröffentlichte am 25. Januar einen Offenen Brief an den Österreichischen Rundfunk (ORF). Dieser hat einmal mehr nur anerkannte Kirchen und Religionsgesellschaften zu einem Gedankenaustausch eingeladen. Nicht berücksichtigt wurden jedoch Konfessionsfreie. Der hpd veröffentlicht den Offenen Brief im Wortlaut.
Das Ergebnis der jüngsten Landtagswahl in Bayern wurde zum Teil von der Konfessionszugehörigkeit bestimmt. Das Wahlverhalten der Konfessionsfreien unterschied sich hierbei teilweise signifikant von dem anderer Konfessionsgruppen.
Nur noch 48 Prozent der Deutschen waren 2022 Mitglied einer der beiden christlichen Großkirchen, der Bevölkerungsanteil der Konfessionsfreien ist dagegen auf 44 Prozent gestiegen. Dies geht aus den Daten der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) hervor, die heute publiziert wurden. Wie stark der Trend zur Säkularisierung ist, lässt sich auch daran ablesen, dass nur noch 6 Prozent der Bevölkerung ihren Glauben praktizieren.
Österreich gilt traditionell als katholisches Land, aber wie in allen entwickelten Demokratien und dem Rest Europas trennen sich Jahr für Jahr viele Menschen von der organisierten Religion. Offizielle Zahlen über die Zugehörigkeit zu Religionsgemeinschaften sind schwer zu bekommen, und sie werden dort, wo man sie erwarten würde, konfus kommuniziert. Dabei gehören spätestens seit 2023 mindestens 30 Prozent der Bevölkerung nicht mehr einer Religionsgemeinschaft an, sind also konfessionsfrei. Staatliche Stellen kommunizieren diese Tatsache jedoch verwirrend bis falsch.