Während in deutschen Medien derzeit viel über den Fall des Journalisten Deniz Yücel berichtet wird, stellten das Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) sowie der "Mediendienst Integration" das Ergebnis einer Umfrage vor, in der 780 Journalisten in Deutschland zu ihren Erfahrungen mit Hate Speech und körperlichen Attacken Auskunft gaben. Dabei zeigte sich, dass verbale und körperliche Angriffe mittlerweile für viele Journalisten zum Berufsalltag gehören.
Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die türkische Justiz auf, den Journalisten Deniz Yücel sofort freizulassen. Ein Untersuchungsrichter in Istanbul folgte am Montagabend (27.9.) dem Antrag der Staatsanwaltschaft und ordnete Untersuchungshaft für den Korrespondenten der Zeitung Die Welt an.
"Reporter ohne Grenzen" (ROG) hat gestern die aktuelle Liste der "Feinde der Pressefreiheit" veröffentlicht. Wegen der jüngsten Repressionswelle gegen Journalisten und Medien in der Türkei ist diese auch auf die Liste aufgenommen worden.
Gerade erst wurden wieder mehrere Journalisten, Karikaturisten und der Chefredakteur der ältesten Zeitung der Türkei, Cumhuriyet, in U-Haft genommen, ihre Wohnungen von der Polizei durchsucht. Der ehemalige prominente Chefredakteur dieser Zeitung, Can Dündar, wurde in der Türkei wegen Geheimnisverrats zu mehreren Jahren Haftstrafe verurteilt, ist knapp einem Attentat entkommen und lebt mittlerweile in Deutschland. Der Pass seiner Frau wurde am Istanbuler Flughafen beschlagnahmt, somit darf sie die Türkei nicht verlassen und ihren Ehemann besuchen. Das nennt man auch Geiselnahme!
KONSTANZ. (hpd) Mit ihrer Vorgehensweise in der Personalie Michael Lünstroth haben Chefredakteur Stefan Lutz und Lokalchef und Regionalleiter Jörg-Peter Rau dem Südkurier einen schweren Imageschaden zugefügt. Bundesweit wird seit Tagen über den Presseskandal am Bodensee und den massiven Glaubwürdigkeitsverlust der Tageszeitung vor Ort berichtet. Nun zog auch der SWR nach und berichtete vergangenen Mittwoch in der Landesschau über die Hintergründe, die dazu führten, dass Lünstroth mit einem (mittlerweile aufgehobenen Schreibverbot) und einer Abmahnung belegt wurde.
BERLIN. (hpd) Der türkische Journalist Erol Önderoglu wurde verhaftet, weil er er eine pro-kurdische Zeitung unterstützt hatte und damit für den Erdogan-Staat zu einem "Terrorpropagandisten" wurde. Nachdem die Reporter ohne Grenzen darüber berichteten, meldete sich gestern auch die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung. Bärbel Kofler forderte die türkische Regierung auf, die Presse- und Meinungsfreiheit zu achten. Dieser Aufruf dürfte in Ankara jedoch ungehört verhallen.
KONSTANZ. (hpd) Nach rund neun Jahren ist Michael Lünstroths Zeit als Redakteur beim "Südkurier" wohl endgültig abgelaufen. Er bekam eine Abmahnung und darf nur noch Schreibtischdienst verrichten. Kaum vorstellbar, dass sich daran noch was ändert. Es sieht so aus, als unterwerfe sich sein Arbeitgeber auch wirtschaftlichen Interessen und ist bereit, dafür einen verdienten Mitarbeiter über die Klinge springen zu lassen.
BERLIN. (hpd) Am Freitag hat ein türkisches Gericht gegen die Journalisten Can Dündar und Erdem Gül von der Zeitung "Cumhuriyet" lange Haftstrafen erlassen. In einer Prozesspause wurde auf den Chefredakteur der Zeitung, Can Dündar, ein Mordanschlag verübt.
BERLIN. (rog) Im zu Ende gehenden Jahr sind weltweit 110 Journalisten getötet worden. Mindestens 67 von ihnen starben nach Recherchen von Reporter ohne Grenzen wegen ihrer Arbeit – einer mehr als im Jahr 2014. Das geht aus dem nun veröffentlichten zweiten Teil der Jahresbilanz der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen hervor. Weltweit wurden 2015 auch 27 Bürgerjournalisten und sieben Medienmitarbeiter getötet.
BERLIN. (hpd) Maryam Namazie, Islamkritikerin und Menschenrechtsaktivistin, hielt am 30. November dieses Jahres einen Vortrag an der Goldsmith University London zum Thema "Apostasy, Blasphemy And Free Expression In The Age of ISIS". Eingeladen wurde sie von der "Atheist, Secularist and Humanist society" (ASHSoc). Namazie ist unter anderem bekannt dafür, dass sie den Hashtag #ExMuslimBecause ins Leben gerufen hat und sich vor allem für Frauenrechte und das Recht, eine Religion verlassen zu dürfen, einsetzt.
COTTBUS. (rog) Die ZDF-Reporterin Britta Hilpert ist gestern Abend von AfD-Anhängern in Cottbus tätlich angegangen worden. Hilpert, die auch Vorstandssprecherin von Reporter ohne Grenzen ist, wurde auf der AfD-Demonstration, die unter dem Motto „Asylchaos stoppen“ stattfand, angerempelt und geschubst, als sie einer Teilnehmerin Fragen stellen wollte, die dem Interview mit dem ZDF bereits zugestimmt hatte. Der Angriff durch mehrere Demonstranten wurde so massiv, dass die anwesende Polizei dazwischen gehen musste.
BERLIN. (rog) Angesichts der massiven Repressionen gegen Journalisten und Medien vor der Parlamentswahl in der Türkei fordert Reporter ohne Grenzen zusammen mit türkischen und internationalen Nichtregierungsorganisationen ein sofortiges Ende aller staatlichen Einschränkungen einer freien Berichterstattung.
BERLIN. (rog) Reporter ohne Grenzen fordert die ägyptische Justiz zur Aufhebung der lebenslangen Haftstrafen für Abdullah al-Facharani, Samhi Mustafa und Mohamed al-Adli auf. Am Donnerstag beginnt in Kairo das Berufungsverfahren für die drei Journalisten, die im April in einem Massenprozess mit insgesamt 51 Beschuldigten verurteilt wurden.
BERLIN. (hpd/pres) In Ägypten wurde ein neues Anti-Terror-Gesetz per Dekret erlassen, das die Pressefreiheit und Berichterstattung stark einschränken soll. Es gelten nun drakonische Strafen, allerdings auch für Menschenrechtler und Journalisten weltweit. Die Journalistenverbände in Berlin protestieren gegen dieses Dekret.
BERLIN. (hpd/rog) Reporter ohne Grenzen (ROG) erinnert ein Jahr nach der abscheulichen Enthauptung des US-amerikanischen Journalisten James Foley daran, dass Syrien nach wie vor eines der gefährlichsten Länder weltweit für Journalisten ist und der grausame Mord an Foley nach wie vor ungestraft ist.