Die Evangelische Kirche im Rheinland ließ auf ihrem YouTube-Kanal einen von Künstlicher Intelligenz gesteuerten Martin Luther Fragen beantworten. Die Sympathiewerte des Reformators konnte das nicht gerade steigern. Es gab viele äußerst kritische Fragen, unter anderem zu antisemitischen Äußerungen Luthers.
Nach über drei Jahren Wartezeit fand vergangenen Freitag vor der dritten Kammer des Verwaltungsgerichts Halle der Prozessauftakt gegen die Übergriffe der Behörden auf die Kunstaktion "Der Nackte Luther" am 31. Oktober 2017 in Wittenberg statt. Aktionskünstler, Versammlungsleiter und Kläger David Farago berichtet über den aktuellen Stand der Sachlage, den ersten Prozesstag und das Ziel der Klage.
Der Gesetzesentwurf, der den Reformationstag zum neuen Feiertag in Niedersachsen machen soll, liegt auf dem Tisch. Die Begründung wirft Fragen auf, genau wie die Eignung des 31. Oktobers an sich. Er soll ein Tag der interreligiösen Verständigung werden. Aber schon jetzt zeichnet sich das genaue Gegenteil ab.
Der Humanistische Verband Niedersachsen bedauert die vorschnelle Festlegung der niedersächsischen Regierung – und zuvor der norddeutschen Länderchefs – auf den 31. Oktober als neuen gesetzlichen Feiertag.
Obwohl die Mehrheit der Hamburger Bürger mit dem Christentum und den Kirchen nichts mehr anfangen kann, hat die Bürgerschaft den 31. Oktober zum Feiertag erklärt. Der Reformationstag erinnert an Martin Luther, auch wenn versucht wird, das in Abrede zu stellen.
Das Landesparlament von Schleswig-Holstein hat am vergangenen Donnerstag beschlossen, den Reformationstag als neuen Feiertag einzuführen. Die Bundesländer Niedersachsen, Hamburg und Bremen wollen folgen. Doch gegen die hiermit verbundene Ehrung des bekennenden Antisemiten Martin Luther sowie einen zusätzlichen religiösen Feiertag in Zeiten sinkender Religionszugehörigkeiten regt sich vielfältiger Protest. Nun gesellt sich auch Martin Luther selbst zu den Kritikern.
In die Debatte um die Einführung des Reformationstages als zusätzlichem gesetzlichen Feiertages haben sich in Bremen auch Mitglieder und Aktivisten vom Humanistischen Verband (HVD), der Giordano Bruno Stiftung (gbs) und dem Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten IBKA) mit einer Erklärung eingebracht.
Der Reformationstag 2017 ist vorbei – und mit ihm der Höhepunkt der Luther-Dekade. Endlich haben die unhistorischen medialen Luther-Verniedlichungen und das Preisen der Reformation als scheinbar wichtigstes Event der Menschheitsgeschichte ein Ende. Eigentlich wollte ich das alles einfach nur möglichst schnell verdrängen, keinesfalls – Luther bewahre! – wollte ich dazu auch noch etwas schreiben. Doch die Bundeskanzlerin machte mir einen Strich durch die Rechnung. Ihre gestrige Rede zum Reformationsjubiläum offenbarte so Hanebüchenes, dass dazu etwas gesagt werden muss. Und so sitze ich nun hier und kommentiere – ich kann nicht anders …
Der kirchenkritischen Kunstaktion "Der nackte Luther" wurde trotz vorliegender Versammlungsgenehmigung der Zutritt zum Schlossplatz in Wittenberg verweigert, wo derzeit die zentrale Feierstunde zum Reformationsjubiläum stattfindet.
HANNOVER. (hpd/ibka) Rechtzeitig zum Reformationstag haben die Regionalgruppen des IBKA und der gbs Niedersachsen/Bremen den Flyer „Luther beim Wort genommen“ fertiggestellt und am Info-Stand zum Reformationstag vor dem Haupteingang der Marktkirche in Hannover eingesetzt.
WITTENBERG. (hpd) Martin Luther stellt als bedeutender Vertreter der Reformation, die er mit seinem Thesenanschlag am 31. Oktober 1517 eingeleitet haben soll, eine herausragende Persönlichkeit in der Geschichte des Christentums dar. Seine Kritik an kirchlichen und sozialen Zuständen löste eine Reformbewegung aus, welche über die Gründung evangelischer Landeskirchen unter weltlichen Fürsten in der Etablierung des Protestantismus als eigener Konfession mündete.