Seit der Veröffentlichung des Missbrauchsgutachtens durch die Kanzlei Westpfahl Silker Wastl ist der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (BR) verstärkt im Fokus der Öffentlichkeit. Das hängt vor allem mit dem Vorsitzenden des Rundfunkrats Dr. Lorenz Wolf zusammen. Ihm wird im Missbrauchsgutachten vorgeworfen, Missbrauchsfälle im Erzbistum vertuscht zu haben. Der Bund für Geistesfreiheit München (bfg München) nimmt die öffentliche Diskussion zum Anlass und fordert eine Reform des zentralen Entscheidungs- und Kontrollgremiums im BR und die überfällige Anpassung an gesellschaftliche Realitäten - angefangen beim Vorstand des Rundfunkrats und bei den Ausschüssen.
Am Freitag wurde im NRW-Landtag die weitere Zusammensetzung des WDR-Rundfunkrates beschlossen. Bereits mit der Änderung des WDR-Rundfunkgesetzes im Mai wurde deutlich, dass eine dauerhafte Vertretung von säkularen, religionsfreien Menschen von den Regierungsfraktionen nicht gewünscht war.
Die geplante Verkleinerung des WDR-Rundfunkrates stärkt den Einfluss von Parteien und benachteiligt gesellschaftliche Gruppen. Auch der Rundfunkratssitz der Konfessionsfreien droht möglicherweise wegzufallen.
Der Rundfunkrat des MDR hat zum sechsten Mal seinen im Zweijahresrhythmus vergebenen "Kinder-Online-Preis" verliehen. Der erste Platz ging an kirche-entdecken.de, ein Angebot der evangelischen Kirchen Bayern und Hannover, das sich an Grundschulkinder richtet. Eine Analyse.
Wie der Bund für Geistesfreiheit (bfg) München recherchierte, ist der Vorstand des Rundfunkrates in Bayern zu 100 Prozent christlich, im Rundfunkrat und dessen Ausschüssen ist der Einfluss kirchlicher und kirchennaher Mitglieder ebenfalls groß, hinzu kommt eine starke Stellung der CSU. Der bfg München fordert eine Reform des zentralen Entscheidungs- und Kontrollgremiums und die überfällige Anpassung an gesellschaftliche Realitäten, denn für einen demokratischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist mehr Vielfalt nötig und wichtig.
Seit zehn Monaten sitzen Ingrid-Matthäus-Maier, Juristin und Politikerin, ehemals stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, und ihr Stellvertreter Rainer Ponitka, Geschäftsführer des Internationalen Bunds der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA), für drei säkulare Organisationen: den Humanistischen Verband Deutschlands (HVD), IBKA und die Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) im Rundfunkrat des WDR.
Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat endlich all seine Stühle besetzt. Der letzte noch freie Platz ging an Selçuk Doğruer, den Vertreter des DITIB-Landesverbandes Hessen e.V.
Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime in Deutschland, fordert mehr muslimische Vertreter in Rundfunkräten. Die Berichterstattung in Bezug auf den Islam sei "defizitär" und "tendenziös".
OVERATH. (IBKA) Gemeinsam hatten der Humanistische Verband Deutschlands (HVD), der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) und die Giordano-Bruno-Stiftung (GBS) einen Sitz im WDR-Rundfunkrat als Vertretung für nicht konfessionell gebundene Menschen gefordert. Dem hat der Landtag von Nordrhein-Westfalen im Juli per Auswahlverfahren stattgegeben.