Die Trennung von Kirche und Staat ist ein Postulat, das wohl eine Mehrheit der schweizer Bevölkerung befürwortet. Dahinter steckt die Überzeugung, dass spirituelle und alltägliche (säkulare) Bereiche zwei verschiedene Sphären oder Welten sind, die sich nicht allzu stark überschneiden sollten. Im Alltag sieht das jedoch anders aus.
Auch im 21. Jahrhundert gibt es bei manch einer Eheschließung noch die Frage nach der Jungfräulichkeit der Braut. Kliniken bieten dazu Zertifikate an, die bescheinigen sollen, ob das Hymen der zukünftigen Ehefrau intakt ist. Die Untersuchung ist eine demütigende wie unwissenschaftliche Praxis, die beim falschen Ergebnis zu Gewalt oder Tod der getesteten Person führen kann. In England und Wales könnten Jungfräulichkeitstests, sowie medizinisch nicht notwendige Operationen des Hymens bald verboten werden.
Der religionskritische Blogger und Aktivist Amed Sherwan läuft gerade "Queer durch Deutschland", um Spenden für ein selbstorganisiertes LGBTI-Projekt in Irakisch-Kurdistan zu sammeln. Queere Menschen sind dort nämlich zunehmend den Repressionen von fundamentalistischen Gruppen ausgesetzt und auf Unterstützung angewiesen.
Die erste Antibabypille "Anovlar" kam am 1. Juni 1961 auf den deutschen Markt und markierte damit ein neues Zeitalter für die Frau. Doch seitdem hat sich nicht viel getan. Nach wie vor müssen Frauen, die die Pille einnehmen, mit vielen – teils schweren – Nebenwirkungen leben. An verschreibungspflichtigen Verhütungsmitteln für den Mann wird dagegen wenig geforscht.
Einer der wohl schlimmsten Alpträume und ein unvorstellbarer Vertrauensbruch ist es, plötzlich damit konfrontiert zu werden, dass der Ex-Partner Nacktaufnahmen oder Sexvideos an Freundinnen und Arbeitskollegen schickt oder auf Online-Plattformen veröffentlicht. In ganz Mexiko wird diese und andere digitale Gewalt nun mit bis zu sechs Jahren Haft bestraft.
Kann Religion ausschließlich Privatsache bleiben? In welchem Maße Überzeugungen mit religiösen Wurzeln über die Gruppe der gläubigen Individuen hinaus Werte und Ideale einer ganzen Gesellschaft beeinflussen, haben nun zwei amerikanische Sozialwissenschaftler untersucht. Ihr Forschungsgegenstand – der Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Google-Suchen nach Potenzmitteln und dem Anteil von Evangelikalen an der Bevölkerung eines US-Staates – mag skurril anmuten. Die Ergebnisse legen jedoch umfangreiche Schlussfolgerungen nahe.
Katholische Geistliche haben oft eine besondere Gabe, für Verwunderung zu sorgen. Als ob der Ruf ihrer Kirche nicht schon genug ramponiert wäre, treten sie offenen Auges in Fettnäpfe: Ein 41-jähriger katholischer Geistlicher rät in einem YouTube-Video, sich nackt in den Schnee zu legen und den Satan zu vertreiben.
Weniger als 50 Prozent aller Frauen bluten beim ersten Geschlechtsverkehr. Trotzdem hält sich der Mythos vom unversehrten Jungfernhäutchen, das für die Reinheit und Ehrbarkeit einer Frau stehe, hartnäckig. Wie falsch und konstruiert diese Annahme ist, zeigt sich schon in der Tatsache, dass medizinisch gesehen kein Jungfernhäutchen existiert. Zur Überwindung dieses repressiven Konzepts bedarf es daher nicht nur einer Aktualisierung der Kritik, sondern konkreter politischer Handlungen.
Ein 37-jähriger Priester der Peter-und-Paul-Kirche in Pearl River nordöstlich von New Orleans steht im Verdacht, im September diesen Jahres mit zwei Frauen auf dem Altar Sex gehabt zu haben. Das zog einen Exorzismus nach sich.
Papst Franziskus hat die Lust am Sex rehabilitiert – teilweise. Es ist nicht das erste Mal, dass der für vatikanische Verhältnisse revolutionär auftretende oberste Kirchenfürst mit Aussagen zu diesem Thema für Aufsehen sorgt. Denn traditionell ist Sexualität im Christentum nicht unbedingt positiv belegt.
Die Kontrolle der natürlichen Fruchtbarkeit mit der "Pille" ist eine der wichtigsten kulturellen Errungenschaften unserer Zeit. Die Einführung vor nunmehr 60 Jahren war ein Meilenstein für das Selbstbestimmungsrecht. Frauen sollten aber über die Anwendung im Langzyklus informiert werden. Dies würde die Wirksamkeit verbessern. "Pill scare", die Ablehnung der hormonellen Verhütung, führt zur Zunahme von ungewollten Schwangerschaften.
In der zentralspanischen autonomen Region Kastilien und León hatte das Bildungsministerium im März 2018 ein Protokoll zum Umgang mit transsexuellen und nicht-binären Schüler*innen an die Bildungseinrichtungen versandt. Dieses galt zunächst experimentell bis Januar 2019. Christlichen Gruppen war dieses Protokoll ein Dorn im Auge, so dass eine christliche Anwaltsorganisation gegen das Protokoll klagte.
Dürfen Männer sich die Fingernägel lackieren? Wenn sie es tun, was wollen sie uns damit sagen? Begehen sie gar einen Akt böser kultureller Aneignung? Unser Kolumnist pustet auf all diese Fragen.
Anhänger*innen des Fliegenden Spaghettimonsters haben es nicht leicht. Weltweit müssen sie immer wieder für die Anerkennung ihrer Glaubensgemeinschaft kämpfen. Und auch dafür, ihren Glauben ungehindert verkünden zu dürfen. Ihre positive Einstellung zu Sexualität und Geschlechtlichkeit geht vor allem sozialen Netzwerken zu weit, wie jüngst die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich erfahren musste.
Der iranische Parkour-Sportler Alireza Japalaghy hat in den sozialen Medien mehrere Fotos und Video-Clips veröffentlicht, die zeigen, wie er beim Klettern auf Hochhäusern eine Frau küsst. Wegen dieser Aufnahmen wurde Japalaghy nun verhaftet, da sie vom islamischen Regime als normwidrig und vulgär betrachtet werden. Kritiker rufen zur Protestkampagne "Ich küsse, also bin ich!" auf.