Viele Menschen in Deutschland suchten während Corona vermehrt nach dem Sinn des Lebens, aber nur eine Minderheit fand Orientierung durch Religion. Auch die Politik war für die Mehrheit nicht sinnstiftend. Die Menschen haben hingegen mehrheitlich auf Wissenschaft und Familie vertraut. Größte wahrgenommene Bedrohungen für die Zukunft sind nicht Pandemien, sondern Krieg, Armut und Klimawandel.
In ihrem Bericht "State of the Secular States" behandelt die NGO "American Atheists" die Strategie des Christlichen Nationalismus in den USA. Nach Bundesstaaten aufgeschlüsselt zeigen die Forschenden, wie tief verankert die Ideologie mittlerweile ist und dass sie auf vier Grundpfeilern ruht: Bildungspolitik, Familienplanung, Zensur und Sonderregelungen für religiöse Institutionen.
Die Teilnehmenden der sogenannten "Montagsdemonstrationen", die aktuell vor allem in Ostdeutschland stattfinden, haben ein grundlegend anderes Verständnis von Demokratie und ein anderes Deutschlandbild als die Mehrheitsgesellschaft. Sie vereint eine tiefsitzende Unzufriedenheit mit der Regierungspolitik. Das ist das Ergebnis der qualitativen Studie "Mir reicht's Bürger – Analyse der 'Montagsdemonstrationen' in Chemnitz und Gera im Winter 2022/23", die vom Berliner Think Tank Das Progressive Zentrum und der Bertelsmann Stiftung durchgeführt wurde.
In Berlin leben viele Menschen ohne Gott. Das bewegt offenbar andere dazu, gegen diese Gottlosigkeit zu missionieren. Jedenfalls meldet die Sekteninfo des Berliner Senats einen weiteren Höchststand bei ihren Beratungsgesprächen. Während große Sekten wie Scientology oder Zeugen Jehovas an Boden verlieren, drängen Evangelikale, esoterische Verschwörer und digitale Sekten auf den Lebenshilfemarkt. Einige Klient:innen berichten von massiver Gewalt.
Vor genau einem Jahr, am 24. Februar 2022, begann Russland seinen völkerrechtswidrigen und brutalen Angriffskrieg auf die Ukraine. Im Zuge Russlands kriegerischer Aktivitäten kam es auch in Deutschland zu einer stärkeren Fokussierung auf die Rolle von Desinformation. Obwohl das Wissen um die Funktionsweisen und Ziele von Desinformation von großer Bedeutung ist, um sinnvolle Interventionsmöglichkeiten zu entwickeln, wurde das Thema in Deutschland zuvor jedoch lange vernachlässigt.
Mindestens 423 Fälle von sexuellem Missbrauch und über 200 Beschuldigte – das ist das Ergebnis einer jetzt veröffentlichten Studie über Vorfälle im Bistum Essen. Den Abschlussbericht stellte das unabhängige Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) vergangene Woche vor.
Eine starke Meinung zu einem Thema ist nicht zwangsläufig auf fundiertem Wissen begründet. Bei kontroversen Forschungsgebieten neigen Menschen mit einer dezidierten Ansicht vielmehr dazu, den eigenen Wissensstand zu überschätzen.
Unter einsamen Jugendlichen sind antidemokratische Einstellungen verbreiteter. Einsame Jugendliche glauben häufiger an Verschwörungserzählungen, billigen eher politische Gewalt und neigen eher zu autoritären Einstellungen als nicht-einsame Jugendliche. Zudem zweifeln viele Jugendliche an der Demokratie – einsame sogar noch etwas häufiger als nicht-einsame. Das sind die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Berliner Think Tanks Das Progressive Zentrum.
Der Hilfsorganisationsverband Oxfam warnt in seinem neuen Bericht "Survival of the Richest" vor dem explosionsartigen Anstieg der Vermögensungleichheit seit 2020. Während etwa jeder zehnte Mensch auf der Erde hungert, habe das reichste Prozent der Weltbevölkerung knapp zwei Drittel der Vermögenszuwächse für sich verbuchen können, so die NGO. Selbst der Internationale Währungsfonds und die Weltbank mahnen ein Umdenken in der Steuerpolitik an.
Menschen aus dem Milieu in und um die Querdenken-Szene bewerten die Glaubwürdigkeit von journalistischen Texten grundlegend anders als die Mehrheitsgesellschaft. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit dem Berliner Think Tank Das Progressive Zentrum.
Eine 2020 veröffentlichte Studie sollte beweisen, dass ergänzende homöopathische Therapien Überlebenszeit und Lebensqualität von LungenkrebspatientInnen verbessern können. Die Studie wurde als Durchbruch in der Homöpathieforschung gefeiert. Ein Gutachten der Österreichischen Agentur für wissenschaftliche Integrität (ÖAWI) kommt nun jedoch zu dem Schluss, dass verschiedene Ergebnisse der Studie nur durch Datenmanipulation oder -fälschung zu erklären seien.
Die Schweizerinnen und Schweizer sind heute religiös weniger gebunden als noch vor zehn Jahren. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits seit Längerem zu beobachten ist. Neben dem Glauben und der religiösen Praxis schwindet auch die Bindung an die christlichen Kirchen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie, die das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) gemeinsam mit den Universitäten Lausanne und Luzern veröffentlicht hat.
Die Bereitschaft zur Impfung kann durch einfache Hinweise und vergleichende Informationen über Nebenwirkungen erhöht werden. Eine neue Studie zeigt, dass die Bereitschaft, einen Covid-19-Impfstoff zu verwenden, höher war, wenn die Nebenwirkungsrate mit "sehr geringes Risiko" angegeben wurde oder wenn die Rate mit der Sterblichkeitsrate im Straßenverkehr verglichen wurde.
Wenn sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen, bilden Christinnen und Christen in den USA in wenigen Jahrzehnten nicht mehr die größte Religionsgemeinschaft. Ihr Anteil an der Bevölkerung könnte bis 2070 von 64 bis auf 35 Prozent sinken. Gleichzeitig ist ein Ansteigen der Konfessionsfreien von derzeit 30 Prozent auf 34 bis 54 Prozent zu erwarten.