DEIDESHEIM. (hpd) Seit sich die niederländische Kirche nach intensiven Beratungen mit jüdischen Organisationen in Hinblick auf das Lutherjahr 2017 von Martin Luthers Antisemitismus distanziert hat, scheint eine ernsthafte Diskussion über den Umgang mit dem Reformator auch in Deutschland in Gang zu kommen. Umstritten ist dabei seine Rolle als Wegbereiter des Antisemitismus, der im Holocaust seinen hoffentlich letzten Höhepunkt gefunden hat.
BERLIN. (hpd) Das mit großer Spannung erwartete Urteil des Berliner Arbeitsgerichts zum "muslimischen Kopftuch" von Lehrerinnen ist heute gefällt worden: abgelehnt wurde die Entschädigungsklage einer Frau, deren Bewerbung als Grundschullehrerin daran gescheitert war, dass sie aus religiösen Gründen auch im Schulunterricht Kopftuch tragen wollte. Das Arbeitsgericht hat festgestellt, dass die Schulbehörde auf Grundlage des "Berliner Neutralitätsgesetzes" korrekt gehandelt habe, als es die Bewerbung ablehnte.
BONN. (hpd) Soll man den Islam ablehnen oder reformieren? Über diese Frage führten der Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad und der Theologe Mouhanad Khorchide ein Streitgespräch mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Dieses macht die Differenzen deutlich und fordert zur Selbstpositionierung auf. Dabei kann man aber eine inhaltliche und eine strategische Ebene unterscheiden.
BERLIN. (hpd) Viele Kulturschaffende haben in der Vergangenheit in der Bibel bedeutsame Erzählungen der Menschheit gesehen, obwohl sie keine gläubigen Juden oder Christen waren. Die Wissenschaft lehrt uns, dass diese Geschichten nicht in fertiger Form vom Himmel gefallen sind, sondern aus Vorstufen und früheren Versionen durch Bearbeitung seitens der damaligen Theologen in die uns überlieferte Form gebracht wurden.
GRAZ. (hpd) Prof. Dr. Anton Grabner-Haider geht in seinem Artikel den Spuren der Theologie in der NS-Ideologie nach. Die Grundthese lautet, dass ohne die Kriegspredigten von 1914 bis 1918 diese Großideologie gar nicht entstehen hätte können. Sie hätte ohne die Unterstützung der Theologen und der Kirchenleitungen ihre politische und militärische Effizienz nie erreichen können.
BERLIN. (lsvd) Die Veröffentlichung des nachsynodalen Schreibens "Amoris Laetitia" ("Freude der Liebe") von Papst Franziskus kommentiert Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbands (LSVD).
BERLIN. (hpd) Papst Franziskus veröffentlichte heute in Rom ein Papier unter dem Titel "Amoris Laetitia" oder "Die Freude der Liebe". Der Text wurde mit Spannung erwartet, sollte es doch die offizielle Haltung der Kirche zu den Themen Ehe, Scheidung und Wiederverheiratung klären. Doch die, die von Franziskus eine Revolution erwarteten, wurden – erwartungsgemäß – schwer enttäuscht.
DEIDESHEIM. (hpd) "Hasspredigt-Vorwurf gegen Algermissen: Fuldaer Bischof setzt sich zur Wehr", titelt die Fuldaer Zeitung gestern. Das ist sein gutes Recht und dringend erforderlich, nachdem er schwerwiegende Vorwürfe gegen sich hören musste, z.B. auch in diesem hpd-Artikel. Doch ist ihm dies gelungen? Unser Autor Bernd P. Kammermeier analysierte die "Gegendarstellung".
BERLIN. (hpd) Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, hat in seiner Ostermesse alle Nichtchristen für den wachsenden Terror in der Welt verantwortlich gemacht. Der hpd-Autor Dr. Karl-Heinz Büchner weist darauf hin, dass es nicht die erste Verbalentgleisung dieser Art war, die dem Bischof untergekommen ist.
BONN. (hpd) Der promovierte Philosoph Peter Kamleiter nimmt in seinem Buch "Der entzauberte Glaube" entsprechend des Untertitels "Eine Kritik am theistischen Weltbild aus naturwissenschaftlicher, philosophischer und theologischer Sicht" vor. Auch wenn die einzelnen Aussagen nicht neu sind, ist die Publikation angesichts der Kombination der Perspektiven von Interesse, hätte aber auch inhaltlich entsprechend der beschworenen Absicht auf die Kritikperspektive stärker zugeschnitten sein können.
ROM. (hpd) Bei Recherchen für seine Doktorarbeit entdeckte der italienische Theologe Luigi B. in den Geheimarchiven des Vatikans Dokumente, die den christlichen Glauben fundamental in Frage stellen. In einem exklusiven Vorab-Interview sprach Luigi B. mit hpd-Redakteurin Daniela Wakonigg über seinen Fund.
ODERNHEIM. (hpd) Die Verteidiger der Kirche hatten immer schon ihre "liebe" Not mit der Verkündigung der "Wahrheit" der Auferstehung Jesu. Schon der unbekannte Verfasser des so genannten Matthäus-Evangeliums verteidigt diese Auferstehung gegen das Gerücht, die Jünger seien bei Nacht gekommen und hätten seinen Leichnam gestohlen, während die Grabwächter geschlafen hätten.
BERLIN. (hpd) Soll man Terroristen mit Liebe begegnen? Die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, hat einiges Aufsehen provoziert mit ihrer Behauptung, Christen dürften nicht mit Gewalt auf den islamischen Terror reagieren, sondern mit Liebe und Gebet.
BERLIN. (hpd) Das ehemalige Nachrichtenmagazin "Focus" ist in seiner Hetze gegen Atheisten nicht allein. Prominente Unterstützung erfuhr es am vergangenen Wochenende durch den Bischof Algermissen, der Atheisten in Verkennung der Tatsachen für den Terror in der Welt verantwortlich machen wollte.
BERLIN. (rps) Dieses Buch liest man mit Begeisterung, weil man entdeckt: Philosophie ist tatsächlich mehr als die allzu oft "abgehobene" Forschung und die elitäre Debatte in den notwendigerweise begrenzten Räumen der Universitäten.