In Österreich dürfen Volksschulkinder nun wieder gezwungen werden, mit Kopftuch am Unterricht teilzunehmen. Am gleichen Tag, an welchem der Verfassungsgerichtshof (VfGH) die frohe Botschaft der legalen Sterbehilfe verkündete, kippte er auch das Kopftuchverbot an den Volksschulen. Dieses Gesetz war im Herbst 2019 von der türkis-blauen Regierung aus ÖVP und FPÖ erlassen worden.
Dinosaurier sind Pop! Diese nicht ganz neue Erkenntnis hat nun auch Lloyd Evans gemacht, der rührige YouTuber, Ex-Zeuge Jehovas und als solcher auch intimer Dino-Kenner: Mehr als die meisten Religionen haben die Zeugen Jehovas sich mit den kultigen Landechsen befasst – als Hausierer der Apokalypse fühlen sie sich vielleicht besonders verantwortlich für ausgelöschte Arten.
Seit Jahren wirbt das Bonifatiuswerk aus Paderborn für eine "Weihnachtsmannfreie Zone". Man will damit einen Kulturkampf zwischen Nikolaus und Weihnachtsmann reaktivieren, den die katholische Kirche bereits seit Jahrzehnten führt.
Tausend tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen. Wozu und weshalb sollte also jemand an einen Gott glauben? Nehmen wir mal an, jemand lebt auf der Welt, wird älter, hat Spaß und manchmal Ärger, hat Freunde, Geliebte, Kinder, Kollegen und einen Lieblingsverein, und irgendwann, wenn alles einigermaßen gut geht, springt er in einem angemessenen Alter in die Kiste. Wozu braucht so ein Mensch Gott? Andererseits: Warum? Warum sollte irgendwer annehmen, dass es einen Gott gäbe, obwohl der sich in acht Lebensjahrzehnten nirgends bemerkbar gemacht hat?
Der Pfarrer Olaf Latzel von der Bremischen Evangelischen Kirche ist wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Der Geistliche sagte, gelebte Homosexualität sei wie Ehebruch ein "todeswürdiges Verbrechen" und der ganze "Gender-Dreck" sei "zutiefst teuflisch und satanisch".
Der verstorbene Publizist Gottfried Beyvers legt mit seinem Buch "Argumente kontra Religion. Werkzeugkasten für Religionskritik" ein kleines Nachschlagewerk zum Thema vor. Darin finden sich kurze Artikel mit einschlägigen Einwänden, die gute Argumente für Kenner wie Neueinsteiger bereithalten.
Jorge Mario Bergoglio alias Papst Franz der Soundsovielte hat einmal mehr kluge Dinge gesagt. Diesen Mittwoch ging es in seiner wöchentlichen Videobotschaft um die Frage, ob die Kirche sich auf demokratischem Wege erneuern sollte, wie es vielerorts von Gläubigen angeregt wird.
Vor einigen Tagen bin ich durch einen Zeitungsartikel der Rhein-Neckar-Zeitung auf eine aktuelle Kampagne der Ahmadiyya Muslim Jamaat "Muslime gegen Rassismus" aufmerksam geworden. Mit der Kampagne möchte die muslimische Glaubensgemeinschaft wegen der Zunahme rechtsextremer und rassistischer Taten ein Zeichen gegen rassistische Ausgrenzung und Hass setzen. Was zunächst nach einem edlen Vorhaben klingt, entpuppt sich, wenn man die Ahmadiyya-Gemeinde gut genug kennt, als zu schön, um wahr zu sein.
2019 traten so viele Menschen aus der katholischen Kirche in der Schweiz aus wie nie zuvor. Neben dem ungebrochenen Trend zum Kirchenaustritt bei Jüngeren, treten nun auch immer mehr ältere Menschen aus der Kirche aus.
Die Autorin Chrissy Stroop hat einen Hashtag für ehemalige Religionsopfer erfunden, das #metoo derjenigen, die in einem erzchristlichen Umfeld aufwuchsen und irgendwann die Stärke fanden, da rauszukommen - #Ileftbecause. "Ich ging, weil …".
Auch an den beiden großen christlichen Glaubensverbänden geht Covid-19 in finanzieller Hinsicht nicht spurlos vorbei: Sie fürchten Einbußen bei ihren Mitgliedsbeiträgen. In Kirchendimensionen gerechnet geht es um mehr als eine Milliarde Euro.
Die frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Lale Akgün plädiert in ihrem Buch "Platz da! Hier kommen die aufgeklärten Muslime. Schluss mit der Vorherrschaft des konservativen Islams in Deutschland" für einen aufgeklärten Islam. Auch wenn man diese Grundausrichtung nicht teilt, finden sich in dem Buch viele kritische Informationen eben zu den Islamverbänden und deren orthodoxem Religionsverständnis, welches zu gesellschaftlichen Problemen führt.
Am 1. November erschien im Weser-Kurier ein kurzes Interview von Justus Randt mit Murat Çelik, dem Vorstandsvorsitzenden der Schura Bremen anlässlich der islamistischen Terrorattentate in Nizza und Paris. Das Interview ist reinste Islamapologetik, bei der Çelik völlig ungehindert und ungeniert seine Botschaft in der wichtigsten Bremer Tageszeitung verkünden darf.
Vor einer Woche erschien beim hpd ein Artikel über den Dokumentarfilm "Francesco", in dem Papst Franziskus einen Schritt auf Homosexuelle zugeht und gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften fordert – oder doch nicht? Wie sich herausstellte, schnitt Regisseur Jewgeni Afineevsky unveröffentlichtes Material aus dem Jahr 2019 geschickt zusammen. Folgenlos war die Dokumentation allerdings nicht, wie die darauffolgende Beklemmung in den beiden vatikanischen Pressebüros beweist.
Religion ist ja ein bisschen wie Karaoke. Gibt man sich ihren Ritualen hin, Gebet oder Predigt etwa, so kommt ein im Alltag selten erlebter Glamour ins Leben: Man streift sich für den Moment eine Ewigkeit über, ganz so wie es in der Karaoke-Box geschieht, wo man für Minuten in die Rolle eines Stars schlüpft, einen Abglanz von Perfektion und Größe in sich spürt.