Wegen Corona-Pandemie

Kirchen fürchten Einbruch ihrer Steuereinnahmen

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Auch an den beiden großen christlichen Glaubensverbänden geht Covid-19 in finanzieller Hinsicht nicht spurlos vorbei: Sie fürchten Einbußen bei ihren Mitgliedsbeiträgen. In Kirchendimensionen gerechnet geht es um mehr als eine Milliarde Euro.

Durch die nun seit acht Monaten anhaltende Pandemie-Lage haben viele Menschen ihre Arbeit verloren oder wurden in Kurzarbeit geschickt. Unternehmer verzeichnen Verluste, viele Freiberufler können nicht arbeiten. Das hat Folgen – auch für die Kirchen: Laut einem Bericht der Welt am Sonntag, auf den sich domradio.de und Spiegel Online berufen, rechnet man bei den Katholiken mit einem Minus zwischen 4 und 13 Prozent bei der Kirchensteuer, die Protestanten erwarten 8 bis 11 Prozent Rückgang. In Zahlen wären das mehr als eine Milliarde Euro. Im Vergleich mit 2009, dem Folgejahr der letzten Finanzkrise, wäre der Einbruch somit mindestens doppelt so groß.

Eine neue Situation für die Kirchen, hatte man sich in den vergangenen Jahren doch über ein Kirchensteuer-Rekordhoch nach dem anderen gefreut. In diesem Jahr werden es wohl höchstens "nur" rund 11,7 Milliarden Euro – im Vergleich zu circa 12,6 Milliarden im Vorjahr – sein, welche die Religionsgemeinschaften den Staat für sich eintreiben lassen. Dennoch sind die Einbußen noch am unteren Ende der Skala angesiedelt, auf der die zu erwartenden Verluste angesetzt worden waren.

Der Zenit der Kirchensteuereinnahmen wäre aber ohnehin überschritten gewesen, wie der hpd im Sommer berichtete. Die Corona-Krise beschleunige diesen Trend nur, sagte auch Carsten Simmer, Leiter der Finanzabteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Welt am Sonntag. Die Spanne der prognostizierten Einbußen ist bei den katholischen Bistümern größer als bei den Landeskirchen, da erstere einzeln Auskunft gaben: Am besten weg werden nach eigener Einschätzung Münster und Passau kommen (4 Prozent Verlust), am härtesten wird es Würzburg treffen (minus 13 Prozent). Die Mehrzahl der Bistümer, die den Anfragen der Zeitung nachgekommen waren, liegt mit ihren Rückgangsvorhersagen zwischen 8 und 10 Prozent.

Als Anfang des Monats im Bundestag über den Gesetzentwurf der Opposition zur Ablösung der Staatsleistungen debattiert wurde, brachte Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) vorsorglich auch diesen Aspekt schon einmal mit ein: Bei den Beratungen sollten "unbedingt Vertreter der Bundesländer und der Kirchen hinzugezogen werden", berichtete BR24, um sicherzustellen, dass bestehende Vereinbarungen und regionale Unterschiede Berücksichtigung fänden, was auch "für die finanziellen Herausforderungen" durch die Corona-Pandemie gelte.

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