BERLIN. (hpd) Welche Strategien sind notwendig, um gegen den islamistischen Terror vorzugehen? Diese Frage stellt sich Jürgen Roth in seinem Kommentar. Es hilft jedenfalls nicht, darauf zu verweisen, dass die meisten Opfer islamistischer Anschläge selbst Muslime sind und dass Islam und Islamismus nichts miteinander zu tun haben. Es hilft aber auch nicht, "den" Islam als ideelles Gesamtopfer mit einem Schutzzaun zu umgeben.
Ausdruck gemeinsamer Betroffenheit nur ein erster Schritt
Es bedarf keiner prophetischen Gaben um vorherzusagen, dass die Anschlagsserie in Paris die Stimmungslage gegenüber den Flüchtlingen in Europa weiter verschärfen wird. Das gilt auch für Deutschland. Unabhängig von den konkreten Ermittlungsergebnissen der französischen Sicherheitsbehörden ist zu befürchten, dass die gesellschaftliche Akzeptanz von Einwanderung gerade aus muslimisch geprägten Ländern abnehmen wird, während zugleich die Zustimmung zu Forderungen nach mehr Abgrenzung und Abschiebung wächst. "Macht die Grenzen dicht – wer nicht reinkommt, macht auch keinen Ärger!" Das ist knapp zusammengefasst die gefährliche und immer mehr um sich greifende Stimmungslage im Land. Das drückt sich – schon lange vor der Anschlagsserie – in den Umfrageergebnissen für die Parteien aus, aber auch bei gezielten Nachfragen zu Sachthemen. Dabei geben sich viele Befragte noch Mühe, im Rahmen der politischen Korrektheit zu antworten. Sogar die bisher hoch angesehene und beliebte Bundeskanzlerin steht unter einem steigenden Druck, ihren an den Geboten der Menschlichkeit orientierten Kurs zu verlassen. Sie hat bereits eine Reihe von Konzessionen gemacht.
Was ist zu tun?
Selbstverständlich sind demokratische Parteien und Verbände ebenso wie Private dazu aufgerufen, den Stimmen der Ausgrenzung offen zu widersprechen und ihnen die Hoheit über den Stammtischen zu verweigern. Das geschieht auch. Es wird aber nicht ausreichen, wenn Wohlmeinende – ich mag den Begriff der Gutmenschen nicht (klingt nach Gutshof) – durch die Talkshows ziehen und darauf verweisen, dass die meisten Opfer islamistischer Anschläge selbst Muslime sind und Islam und Islamismus nichts miteinander zu tun haben. Es bringt nichts, mit dem sprachlich wie gedanklich schiefen Begriff der "Islamphobie" den "Islam" als fingierte Opfergemeinschaft in eine schicksalhafte Besenkammergemeinschaft zusammenzusperren und zu glauben, ihn durch Wortakrobatik vor jeden – auch internen – kritischen Dialog zu schützen. Man kann nicht auf der einen Seite Kritikern des Islam (zu Recht!) vorwerfen, undifferenziert zu agieren, zugleich aber selbst "den" Islam letztlich doch als ideelles Gesamtopfer mit einem Schutzzaun zu umgeben.
Die Optimierung der Sicherheitsapparate ist ganz sicher unverzichtbar, wenngleich das Beispiel Frankreich auch hier die Grenzen dieser Strategie aufzeigt. Aber weder Auf- und Ausrüstung, noch allseitig gepflegte Distanzierungs- und Differenzierungsrituale zwischen Islam und Islamismus werden genügen, Entfremdung und Misstrauen in den Köpfen abzubauen. Das gilt letztlich auch für die Verdammung der IS durch viele Muslime in aller Welt.
Eine wirkungsvolle Strategie gegen IS und andere vergleichbare Gruppen muss sich zunächst einmal klar machen, dass diese Gruppierung auf den “Kampf der Kulturen” und ihre wechselseitigen Feindbilder angewiesen ist. Sie wollen die Kulturen gegeneinander aufzuhetzen und so den Nährboden für ihre militärisch-terroristischen Aktivitäten legen. Es ist kein Zufall, dass junge Menschen aus Europa in den Krieg ziehen – und/oder Anschläge begehen – deren Eingliederung in die westliche Gesellschaft nicht geklappt hat. Je isolierter und sozial abgehängter Muslime in Europa leben, umso leichter finden sich junge Menschen, die begeistert in den Heiligen Krieg ziehen. Je größer die kulturelle und soziale Diskrepanz, umso stärker wird der Terrorismus. Das heißt aber im Umkehrschluss, dass deren Überwindung eine zentrale Voraussetzung ist, dem Terrorismus den Nährboden zu entziehen
Kampf gegen Terror im Rahmen als interkulturelle Herausforderung
Viel zu kurz kommt in der aktuellen Diskussion der gesellschaftspolitische Aspekt: die gemeinsame interkulturelle Anstrengung zur Ächtung von Terror und Gewalt. In der Überwindung von Perspektivlosigkeit und fehlender Anerkennung auf der einen – und dem Abbau archaischer Männerbilder und rückständiger Familienstrukturen in der Tradition der Herkunftsländer liegt eine gewaltige innenpolitische Herausforderung. Wer glaubt, mit pauschaler Stigmatisierung "des Islam" oder umgekehrt mit der Verweigerung einer kritischen Debatte durch Präsentation eines allseits schutzbedürftigen Opferislam der Lösung der Probleme näher zu kommen, befindet sich auf Geisterfahrt.
Gerade aus der politischen Linken, aus Flüchtlingsinitiativen etc. kommen viele, durchaus vernünftige und richtige Beschreibungen der Anforderungen an die Bundesrepublik als Einwanderungsland. Schwer tun sich aber die gleichen politischen Kräfte, erforderliche Anstrengungen der islamischen Gemeinschaften mit der nötigen Klarheit zu beschreiben.
Wenn orthodoxe Islamfunktionäre hierzulande zwar die Anschläge auf Mohamed-Karikaturisten verurteilen, zugleich aber gegen Satire mit Strafanzeigen zu Felde ziehen, verliert ihre Distanz zum Terrorismus fühlbar an Glaubwürdigkeit. Wer die eigene Tochter daran hindert, auch Angehörige anderer Religionen oder Religionsfreie zu lieben und auch zu heiraten, muss sich fragen lassen, ob er wirklich in Mitteleuropa angekommen ist. So wächst Distanz, aber kein Vertrauen. Auch hier gilt es, die vielen "aufgeklärten" Menschen mit muslimischem Glauben zu ermutigen, sich energischer gegen jede Form von autoritärem Traditionalismus zur Wehr setzen.
Es ist keine Stigmatisierung des Islam, gemeinsam und über Glaubensgrenzen hinweg Mädchen zu schützen, die in der Schule angefeindet werden, weil sie kein Kopftuch tragen. Wer sich vorhandenen Fehlentwicklungen ob aus Unsicherheit oder einem verqueren Verständnis von politischer Korrektheit nicht energisch in den Weg stellt, verstärkt letztlich sogar die Distanz zwischen den Kulturen und spielt damit sogar – einfältig und ungewollt – das Spiel der Terroristen mit.
23 Kommentare
Kommentare
Klarsicht am Permanenter Link
Ein Muslim ist wohl, „derjenige, der sich Gott unterwirft“ (Islam heißt „Unterwerfung“. Und „Unterwerfung“ gehört laut Merkel inzwischen zu Deutschland !).
Ein Muslim (nicht nur er) kommt mir vor wie ein einfältiger Mensch, der im Vertrauen darauf, dass das Schwimmbecken sprungtief Wasser enthält, blind in das Schwimmbecken springt.
Es grüßt
Klarsicht
Klarsicht am Permanenter Link
Was für das „christliche Weltbild“ gilt, gilt ebenso für jenes des „Islam“ und umgekehrt !
„Das christliche Weltbild transportiert Vorstellungen, die mit seelischer Gesundheit unvereinbar sind. Ebenso wenig kann es einer humanen Gesellschaft als Zielpunkt dienen.“
„Es war die ausdrückliche Absicht Moses' und seiner geistigen Erben, sowohl die eigene Zeit, als auch jede Zukunft umfassend zu bestimmen. Genau dieser Anspruch hat sich durch die Struktur des Glaubens in die Zukunft fortgepflanzt. Sein Einfluss ist bei der Beschreibung der Umstände, die in die“ (durchweg negativen Ereignisse der Weltgeschichte – geändert von mir) „entgleisten, nicht wegzudenken.“
„Wer sich Macht nimmt, macht sich auch an jenen Folgen seiner Machtergreifung schuldig, die er nicht geplant hat. Und je mehr ein Machtanspruch verwirklicht wird, desto größer ist die Schuld an dem, was kommt.“
Quelle: http://www.glaube-und-gesundheit.de/plaedoyers.html
Es grüßt
Klarsicht
Hans Schulze am Permanenter Link
Ich bin für Scheibenreiniger für Klarsicht. Vielleicht gibt es auch ein Spezialreinigungsmittel gegen "einfache Weltsicht".
René am Permanenter Link
Zu "[...] wenn Wohlmeinende – ich mag den Begriff der Gutmenschen nicht [...]":
Wenn Du einen negativ belegten Begriff meiden und ein Deiner Meinung nach neutrales Wort für den beschriebenen Sachverhalt schaffen möchtest, dann hat's meines Erachtens wenig Sinn, die beiden Begriffe während der Einführung selbst zu assoziieren. Ich hätte vor dem "erklärenden" Teilsatz nichtmal das Wort "Gutmenschen" gedacht. Jetzt ist aber leider das Wort "Wohlmeinende" auch kaputt. ;o)
Klaus Bernd am Permanenter Link
Ich erkenne in Ihrem Beitrag eine Reihe guter Ansätze aber auch einige Formulierungen, wo ich Klärungsbedarf sehe.
Wenn Sie sagen „Je größer die kulturelle und soziale Diskrepanz, umso stärker wird der Terrorismus.“ dann ist ihnen hoffentlich klar, dass diese Diskrepanz schon lange auch deutschlandintern besteht. Die Schere zwischen Arm und Reich bezogen auf „eingeborene“ Deutsche klafft schließlich auch immer weiter auseinander. Die Kriegsgewinnler und Migrationsgewinnler haben sich schon in Stellung gebracht, um aus dem wachsenden Bedarf von Waffen und Immobilien ihren Profit zu ziehen. Auch hier sind die Kirchen wieder dabei und verlangen von den Gemeinden z.T. Ortsübliche Mieten, wenn dort Flüchtlinge untergebracht werden sollen.
Wenn Sie den Begriff Islam verwenden, ist Ihnen hoffentlich klar, dass damit ein weites Spektrum ethnischer und religiöser Gemeinschaften dahinter steckt. Es gibt aber auch ein großes Spektrum was die Intensität des Glaubens angeht:
von „total uninteresseriert an Glaubensinhalten“ bis zur „streng praktizierenden Rechtgläubigkeit“. Hier warte ich schon lange vom „Islam“ - bzw. zumindest von den deutschen Islamverbänden - ein eindeutiges Bekenntnis und ein eindeutiges Handeln in diesem Sinn: Missachtung gewisser religiöser Vorschriften, Abfall vom Glauben und Austritt aus der Religionsgemeinschaft dürfen nicht als Schande geschweige denn als Verbrechen angesehen werden. Das ist für mich eine Voraussetzung für die Versöhnung mit dem GG der BRD, die die unterwürfige deutsche Politik nicht zu fordern wagt.
Little Louis am Permanenter Link
Man sollte nicht nur der Redlichkeit willen, sondern auch weil darin auch einer von des Pudels Kernen liegt,
nicht zulassen
dass Menschen, die
"..total uninteressiert an Glaubensinhalten....." sind,
( gerade auch staatlich-offiziell)
dem
"....weiten Spektrum der (islamischen) Gemeinschaft..."
zugesprochen werden dürfen.
Vorausgesetzt natürlich,dass es solche Muslime tatsächlich gibt, und sie nicht nur ein Rechtfertigungskonstrukt interessierter Kreise sind.
Die vergangenen 40Jahre zeigen wohl eher eine Abnahme dieser Spezies hier in unseren Landen. Vor 40Jahren waren z. B. weder das Kopftuch noch der Schwimmunterricht hier ein allzugroßes Thema. Noch nicht mal in der Türkei.
Little Louis am Permanenter Link
Könnte es sein ,dass sich zur Zeit manche Humanisten geradezu zerrissen fühlen zwischen
a) vorbehaltslosem Mitgefühl zu
von "Assad mit Fassbomben terrorisierten" Flüchtlingen
und
b) der berechtigten Sorge, dass viele davon eventuell auch vor dessem relativ religionsgemäßigtem Halblaizismus flüchten könnten und keineswegs hier ihr politisch-religiöses "Gelobtes Land" finden werden
und
C) sie der teuflische Zweifel beschleicht, dass nicht Wenige schlicht aus ökonomischen Gründen ihr Heil in unseren Landen suchen könnten. Und sie diesen Zweifel aber gleich wiedervergessen wollen, weil er ja des (Humanisten) Teufels ist.
Solche Humanisten sollte man daran erinnern, dass gerade für den Humanismus eine tabulos skeptisch- kritische Denkweise die Lebensgrundlage und Existenzberechtigung darstellt.
Denkverbote gibt es anderswo schon zu hauf.
angelika richter am Permanenter Link
"Wer die eigene Tochter daran hindert, auch Angehörige anderer Religionen oder Religionsfreie zu lieben und auch zu heiraten, muss sich fragen lassen, ob er wirklich in Mitteleuropa angekommen ist."
Zum Vergleich: Etwa 50% aller Juden heiraten Partner mit anderer Religionszugehörigkeit.
David am Permanenter Link
In der Tat. Ich halte die Bereitschaft fūr inter-religiöse Partnerschaften fūr DEN Indikator einer gelungenen Integration.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Warum sind Extremisten einer friedlichen Religion nicht extrem friedlich?
Wer diese Frage beantworten kann, gewinnt den Jackpot! Ein Ansatz könnte sein, dass z.B. die Aussage "Es gibt nicht DEN Islam" stets falsch verstanden wird. Katholiken und Protestanten trennt mehr, was ihre "heilige" Schrift betrifft, als Muslime, die alle den identischen Koran haben (auf den Kairoer Koran zurückgehend als verbindliche Blaupause). Katholische und evangelische Bibeln unterscheiden sich teils dramatischer.
Es liegt auch nur z.T. an den unterschiedlichen Rechtsschulen des Islams und schon gar nicht daran, ob jemand stark oder schwach gläubig ist.
Es ist ein innerkoranisches/innerislamisches Problem, das zu erkennen ein Moslem als solches gar nicht imstande ist: Es ist die Trennung zwischen der spirituellen und der politisch-juristischen Seite dieser Religion. Jeder Monotheismus begann so, doch das Judentum teilweise und das Christentum fast völlig haben ihren staatsbildenden Part aufgeben müssen, weil Säkulare und Aufklärer ihnen das Zepter und den Reichsapfel aus der Hand geschlagen haben.
Das ist solange her, dass sich offenbar nur noch die Geschichtsbücher daran erinnern, aber nicht mehr die amtierenden Bischöfe und Kardinäle - von den Päpsten ganz zu schweigen. Zumindest wird gerne bestritten, dass Kirche nach Macht strebe.
In den Zentralregionen des Islams (arabische Halbinsel) hat es einen solchen Prozess nie gegeben. Die Gründe lasse ich weg, sie helfen hier auch nicht. Deshalb gibt es noch immer die spirituelle Seite des Islams, aber auch völlig ungebrochen und voller Sogwirkung die politisch-juristische Seite. Sogwirkung für alle, die keine Macht haben. "Der böse Westen hat alles kaputt gemacht, wir brauchen den Propheten, um uns wieder zu Weltgeltung zu verhelfen. Wenn erst unsere Ordnung gilt, dann sind wir alle wieder wer!" Das sind Parolen des IS, die sich ausschließlich der politisch-juristischen Seite des Islams bedienen.
Und hier hätten wir in Deutschland eine Lösung anzubieten, die aber von unseren eingeschränkt klarsichtigen Politikern (die eher einen Reiniger ihrer Scheiben bräuchten) nicht wahrgenommen werden. Es handelt sich um die Bemühungen der Uni Münster - begonnen mit Sven Kalisch - einen rein spirituellen Islam durch die Methode der historisch-kritischen Exegese des Korans (aktuell von Prof. Khorchide versucht) zu verbreiten.
Diese Seite des Islams ist zunächst für Dritte ungefährlich, weil sie sich um "innerseelische" Prozesse kümmert und eben nicht um Staatenbildung. Doch die konservativen Islamverbände - z.B. Herr Aiman Mazyek - schmeißen eher den spirituellen Islam über Bord (berufen sich aber in jeder Talkshow darauf) und kleben stattdessen wie Kletten an der politisch-juristischen Seite ihrer Religion. Denn nur Letztere erreicht das, was die Kirchen jahrhundertelang innehatten: weltliche Macht!
Auch nach dem weitgehenden Verlust dieser weltlichen Macht haben die christlichen Kirchen immer noch mehr in Händen, als die muslimischen Verbände oder Moscheegemeinden. Daher der Kampf um islamischen Religionsunterricht, um die Anerkennung als Körperschaft öffentlichen Rechts etc.
Wären unsere Politiker klarsichtig, würden sie erkennen, dass das größte Problem unserer Welt der ungebrochene Machtanspruch des Islams ist - aus vielen Suren geradezu herausschreiend, dass jeder Moslem versuchen muss, die Welt für die einzig wahre Religion - für Gott - zu erobern.
Natürlich wird ein aufgeklärter Mensch auch mit der spirituellen Seite seine Probleme haben, weil sie ein altertümliches Familienbild tradiert und unzählige heute unsinnige Regeln der gegenseitigen Kontrolle und Bevormundung enthält. Darunter leiden die Muslime selbst. Man kann hier Hilfen anbieten (vor allem wenn es um Kinder und unterdrückte Frauen geht), aber man sollte hier auch auf gewisse Selbstreinigungskräfte innerhalb des Islams setzen.
Wichtig wäre, dass jeder europäische oder "westliche" Politiker glasklar den politisch-juristischen Islam ablehnt, sozusagen politoislamophob wird. Das Impliziert die Entmachtung aller muslimischer Kräfte, die genau diesen Islam am Leben erhalten wollen. Den barmherzigen, spirituellen Islam z.B. eines Prof. Khorchide, könnte der Beginn einer Reformation sein (im Christentum begonnen durch Luther), die letztendlich zum Verlöschen dieser (und jeder anderen) Religion führt.
Denn wenn man Religion den dualistischen Gegenpart einer "teuflischen, perversen oder gottlosen Welt" nimmt, indem gegen sie nicht mehr politisch gekämpft werden darf, raubt man ihr jeden Grund, noch weiter zu existieren. Wenn ich nur die "Fehler" der Feindes des eigenen Systems ausleuchte, beschatte ich die eigenen Fehler. Kommt mir dieser Suchstrahl im Feindesland abhanden, wird es auf einmal im eigenen Lager heller. Das Ende sehen wir im Christentum, diesem Greis in unserer Mitte, dem man einen gnädigen Tod wünschen möchte.
Little Louis am Permanenter Link
@ B.K. und seine Hoffnung auf den Reformislam
Leider widersprechen Sie sich hier:
Zitat 1
"...en rein spirituellen Islam durch die Methode der historisch-kritischen Exegese des Korans (aktuell von Prof. Khorchide versucht) zu verbreiten.
Diese Seite des Islams ist zunächst für Dritte ungefährlich, weil sie sich um "innerseelische" Prozesse kümmert und eben nicht um Staatenbildung.
Zitat 2
"..lich wird ein aufgeklärter Mensch auch mit der spirituellen Seite seine Probleme haben, weil sie ein altertümliches Familienbild tradiert und unzählige heute unsinnige Regeln der gegenseitigen Kontrolle und Bevormundung enthält...." (Ende Zitat 2)
Ich denke, da liegen Sie falsch. Denn:
Auch ohne "Staatenbildung" widerspricht allein das "altertümliche Familienbild" usw. sehr oft den Grundwerten einer offenen Gesellschaft und den Grundwerten der Verfassun(en).
Ihr Optimismus in Ehren, aber die wenigen Reformmuslime glten im Mainstream schon jetzt als Ketzer.
Ebenso hinkt Ihr Luther- Vergleich. Die "Reformation hat keineswegs zu einer Schwächung von Religion geführt, eher zu einer Stärkung durch Verjüngung und Hinwendung zum (biblischen) Fundament. Und Luther als Vorläufer der Aufklärung? Sehr umstritten. Der weite Mantel seiner Ethik bot nicht gerade viel Platz für die "niederen Stände" und den traditionellen theologischen Antisemitismus hat er auch nicht gerade mit wehenden Fahnen bekämpft.
Dieselbe Kritik trifft einen (noch imaginierten) "rein spirituellen Islam" heute
Also: die beste Option bleibt vermutlich ein wirklich konsequenter Laizismus.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Auch ohne "Staatenbildung" widerspricht allein das "altertümliche Familienbild" usw. sehr oft den Grundwerten einer offenen Gesellschaft und den Grundwerten der Verfassun(en)."
Gewiss tut es das. Mir geht es um eine Güterabwägung, die zugegeben extrem kitzlig ist. Ich versuche eine Annäherung: die jetzige Situation ist, dass der Islam nach innen und außen schädigt. Nach außen: z.B. Terrorismus (zwar als Sonderfall, aber koranisch implementiert), nach innen: z.B. Beschneidung, Bekleidungs- und Speisegebote.
Jetzt halte ich es für illusorisch anzunehmen, dass von heute auf morgen sämtliche Muslime sämtliche Aspekte ihrer Religion aufgeben (ich glaube sowieso nicht, dass eine nennenswerte Zahl fanatisch überzeugter "Religioten" innerlich 100%ig zum Säkularismus überwechseln. Dies sind stets Einzelfälle oder es liegen besondere Umstände vor.).
Also sollte man einen Mehrstufenplan entwickeln, mit dem trotzdem das Ziel "Laizismus" erreicht werden kann ("wann" ist zunächst sekundär). Und da ist mir ein "Übergangsislam", der nicht mehr nach außen, sondern "nur" noch nach innen (das ist das Kitzlige, weil eigentlich unethisch) schädigt, lieber, als die heutige Situation. Nicht mehr und nicht weniger. Das soll keine Absolution für irgendeine Form der Religion bedeuten. Es geht - wie geschrieben - um eine Güterabwägung, um das momentan Machtbare.
"Ihr Optimismus in Ehren, aber die wenigen Reformmuslime glten im Mainstream schon jetzt als Ketzer."
Deswegen bezweifle ich auch, dass Prof. Khorchide oder seine Nachfolger Erfolg haben werden, so wie Sven Kalisch bereits gescheitert ist. Aber an diesem Scheitern sind zum größten Teil die regierenden Politiker schuld, die den Islamverbänden den Rücken stärken, mit ihnen Islamkonferenzen abhalten etc. Dies muss scheitern, weil dadurch Reformation verhindert wird.
"Ebenso hinkt Ihr Luther- Vergleich. Die "Reformation hat keineswegs zu einer Schwächung von Religion geführt, eher zu einer Stärkung durch Verjüngung und Hinwendung zum (biblischen) Fundament."
Da muss ich leider widersprechen. Luther hat ein Sakrament vernichtet, das 1.000 Jahre lang das Christentum auf Linie gehalten hatte: die Eindeutigkeit der Bibel und damit Gottes Wortes und der Taten seines Bodenpersonals (Päpste etc.). Luther hat gezeigt, das selbst Dogmen hinterfragt werden können. Es hat sicher nichts Aufklärerisches im Sinn gehabt. Er wollte in der Tat die Kirche auf ihre Fundamente zurückschleudern. Doch erreicht hat er das genaue Gegenteil: Die Menschen sahen, dass Worte mehr als nur eine Bedeutung haben können. Diese "Bedeutungsspaltung" hat dann in der Folge - von Luther ebenfalls nicht beabsichtigt - zur Kirchenspaltung geführt - mit dramatischen Konsequenzen: Wenn ein Wort zwei Deutung zulässt, dann vielleicht auch drei oder vier.
So können Versteinerungen Beweise für die Sintflut sein, aber auch für die Evolution etc. Es lag Luther sehr fern, dies auszulösen, aber letztlich hat er die bleierne Zeit, das Mittelalter, beendet. Natürlich ging das Hand in Hand mit Aufklärern und anderen Querdenkern. Aber als wirkmächtige Gestalt hatte er einen letztlich säkularisierenden Effekt. Er würde sich im Grab umdrehen, wenn er das wüsste...
"Der weite Mantel seiner (Luthers) Ethik bot nicht gerade viel Platz für die "niederen Stände" und den traditionellen theologischen Antisemitismus hat er auch nicht gerade mit wehenden Fahnen bekämpft."
Mehr noch: Luther war der Vorzeigeantisemit schlechthin. Im Februar erscheint sein grauenvolles Buch "Von den Juden und ihren Lügen" zum ersten Mal in modernem Deutsch im Alibri-Verlag. Zusammen mit drei Kollegen habe ich ca. 1,5 Jahre mit dieser Arbeit verbracht, um dieses schreckliche Machwerk zum "Höhepunkt" der Lutherdekade der Öffentlichkeit in lesbarer Form zugänglich zu machen. Es ist erschütternd, diesen Mann feiern zu wollen.
"Dieselbe Kritik trifft einen (noch imaginierten) "rein spirituellen Islam" heute"
Ja, natürlich. Letztlich hat keine Religion eine echte Überlebenschance. Für mich ist das eine Art Methadon-Programm für Religionsjunkies, denen man nicht ihre gesamte Religion mit einem Schlag wegnehmen sollte. Die Aufklärung funktionierte auch nur über ein stückweises durchsickern neuer Erkenntnisse über Biologie, Physik, Geologie und Astronomie. So konnte man sich langsam daran gewöhnen, dass in Bibel und Co. nur Unsinn steht.
"Also: die beste Option bleibt vermutlich ein wirklich konsequenter Laizismus."
Ja, aber natürlich ist das so! Für westlich sozialisierte Europäer sollte das auch kein Problem sein. Trotzdem finden auch hier noch genügend Religioten, die einfach nicht von dem biblischen Unsinn lassen wollen. Noch mal eine Stufe schärfer ist es mit Muslimen, die sich dann nicht nur dauerbeleidigt, sondern auch noch angegriffen fühlen, wenn man ihnen ihren essentiellen Islam wegnehmen würde. Das wird nur zu weiterem Abdriften in den Untergrund führen, zu einer noch paralleleren Gesellschaft, die sich noch mehr abschottet. Und will doch nun wirklich niemand.
Deshalb meine Vorstellung, den Islam von Theologen wie Prof. Khorchide politisch-juristisch entschlacken zu lassen, flankiert durch eine Entmachtung der konservativen Islamverbände und eine strenge Regelung der Vorgänge in Moscheegemeinden (z.B. einheitliche Ausbildung der Imame, Qualitätskontrolle etc.). Weiterhin unterstützt durch eine Öffentlichkeitsarbeit, die ohne Wenn und Aber schädliche Wirkungen aller Monotheismen aufzeigt (die dann gesetzlich verboten werden) und entsprechend mutige Positionen in Zeitungen, Blogs oder TV.
Der "Politislam" muss gesellschaftlich geächtet werden, auch politisch neutralisiert, was bedeutet, dass mit Ländern (allen voran Saudi-Arabien), die diesen Politislam praktizieren, keine Geschäfte mehr gemacht werden. Weiter eine UN-Resolution, die besagt, dass Religion weltweit Privatsache ist etc., etc.
Dies ist nicht das Ende des Weges in den Laizismus, sondern der zweite Schritt (den ersten haben das Juden- und Christentum schon gemacht). Der dritte oder vierte Schritt - wann auch immer - wird dann ein Verlöschen jeglicher Religion sein, weil sich dieses Konzept überlebt hat und weder Strahlkraft noch Wahrheit besitzt...
Little Louis am Permanenter Link
@ B.K am 18.11. um 18:48
O.K.
Little Louis am Permanenter Link
@ B. K. Noch was zu Luther:
Man sollte sich darum kümmern.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Man sollte sich darum kümmern."
Das haben wir schon. Bald nach dem 1. Band wir es einen 2. Band geben, der den Rest von Luthers judenfeindlichen Schriften der Öffentlichkeit vorlegt. Dann werden auf ca. 700 Seiten (mit Originaltexten zum Vergleich) Texte aus ca. 20 Jahren lutherschen Schaffens verfügbar sein - alle in modernes Deutsch übersetzt -, die beweisen, dass es kein einmaliger "Ausrutscher" war, der auf eine Privatfehde zurückging.
Natürlich gab es diese Fehden und in "Von den Juden und ihren Lügen" ist eine anekdotisch beschrieben, aber das weitaus wirkungsvollste, was Luther beeinflusst hat, war die von ihm selbst übersetzte Bibel. Er begründet seinen rassistischen Antisemitismus nämlich theologisch aus der Bibel. Da er unbestritten (aus Sicht der EKD) einer der größten Theologen der deutschen Geschichte war, dürfte man seine Exegese also nicht so einfach von der Hand weisen.
Also fragen wir uns: Wenn ein brillanter Theologe aus der Bibel mit den Mitteln der Exegese und Hermeneutik ableitet, dass Juden ein Schlangengezücht seien und z.B. enteignet, zur Zwangsarbeit geholt oder in Lagern kaserniert werden müssten - bei Verlust aller ihrer Bücher und des Lebens, falls sie sich widersetzen -, dann zeigt dies die Gefährlichkeit der Bibel.
Luther ist ja nicht wild gestikulierend durch Wittenberg gelaufen und hat mit Sabber vor dem Mund wirres Zeug geredet. Der war ganz klar im Kopf und hat glasklar aus der Bibel gefolgert, dass ALLE Juden schlecht seien. Und das ist theologisch begründeter Rassismus.
Zu einer Fehde gehören auch immer zwei. Ich vermute, dass Luther zumindest in diesen 20 dokumentierten Jahren keinen Hehl aus seiner Ablehnung des Judentums gemacht hat. Nein, das hilft nichts: Luther war ein grauenhafter Mensch, dem ich für die Weiterentwicklung der deutschen Sprache dankbar bin. Aber jeder Menschen hat mehrere Facetten. Seine theologische ist so schlimm wie die Bibel.
Little Louis am Permanenter Link
ZU: "...Und das ist theologisch begründeter Rassismus.." (Zitatende)
Wir sollten das weiterhin "Theologischen Antijudaismus" nennen, da "Rassismus" sich weiterhin auf "biologische"Begründungszusammenhänge beziehen sollte. Und auf solche hat sich Luther wohl kaum bezogen.
Der "Rassismus"- Vorwurf wird bekanntlich schon seit längerem als propaganditische Rundumschlag- Allzwechwaffe missbraucht. Das ist (intellektuell) unredlich und kommt deswegen nur als rhetorischer Bumerang auf humanistische Argumentationsweisen in schädigender Weise zurück.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Wir sollten das weiterhin "Theologischen Antijudaismus" nennen, da "Rassismus" sich weiterhin auf "biologische" Begründungszusammenhänge beziehen sollte.
Sorry hier widersprechen zu müssen. Wie jemand seinen Rassismus begründet, ist letztlich egal. Entscheidend ist, dass er Menschen aufgrund ihrer ethnischen (biologischen) Zugehörigkeit ablehnt oder verurteilt. Luther hat genau dies mit ALLEN Juden ohne Ausnahme getan.
Ich bin normalerweise auch sehr vorsichtig mit dem Rassismusvorwurf, doch im Fall Luthers ist er gerechtfertigt. Er unterschied nicht zwischen Individuen und macht seinen Judenhass auch nicht von bestimmten individuellen Verhaltensweisen abhängig (so dass es im Ermessen eines Juden liegt, sich gemäß Luthers Vorstellungen zu verhalten), sondern er pauschalisiert auf die denkbar umfassendste Art.
Dies ist auch nicht unglücklichen Formulierungen geschuldet, sondern entspringt dem intelligenten Kopf Luthers, der genau das ausdrücken wollte. Er scheut sich zum Zweck der pauschalen Diskriminierung von Juden auch nicht vor Lügen (die er sonst Juden vorwirft) zurück, indem er z.B. die Ritualmordlegenden von Trient und Weißensee anführt.
Hier wird sehr deutlich ein massiver Wunsch, Juden negativ zu belasten, deutlich. Die Begründung mag noch antijudaistisch sein, die Auswirkungen, die er daraus ableitet, sind eindeutig rassistischer Natur. Und was die Nazis aus dieser Blaupause machten, ist in den Geschichtsbüchern nachzulesen.
Little Louis am Permanenter Link
@ B.K. und Luther- Rasssismus. Danke für die Antwort.
O.K.Ich muss mich da wegen zur Zeit noch zu mangelhafter Detail/Quellenkanntnisse zunächst mal auf Ihre Einschätzungen verlassen.
David am Permanenter Link
Ich unke nur ungern, aber der Islam hatte bereits eine Reformation. Nennt sich Salafismus. Die Rūckbesinnung auf die Fundamente der Religion.
Aber vielleicht gibt es ja noch eine. Ich drūcke die Daumen. Die Luft halte ich aber nicht an. ;)
Christian am Permanenter Link
Folgenden Satz kann ich nicht nachvollziehen:
Das Erstatten von Strafanzeigen ist im Rechtsstaat genau das angemessene Mittel, wenn man glaubt, einem geschähe Unrecht.
Es ist am Gesetzgeber, blödsinnige Straftatbestände abzuschaffen. Und Privilegien für Religion zu beseitigen.
Solange aber eine bestimmte Rechtslage gilt, sollte man Leute nicht in die Nähe von Terroristen rücken, bloß weil sie diese Rechtslage auch einfordern.
In dem Zusammenhang finde ich es viel svhlimmer, dass die katholische Kirche in Deutschland als Träger von Schulen und Kindergärten auftreten darf ohne sich klar vom Papst zu distanzieren, der öffentlich eindeutig rechtswidrige Gewalt gegen Kinder (solange man davon nachher nichts sieht) und als Reaktion auf Beleidigungen (wo eine Strafanzeige das rechtsstaatliche Mittel wäre!) propagiert.
Jann Wübbenhorst am Permanenter Link
Vielen Dank, Jürgen Roth, für den fundierten und sachlichen Kommentar.
Senior Expat am Permanenter Link
Nach den Anschlaegen von Paris ist es sinnvoll Trost bei Karl Popper zu suchen, der bekanntlich keinen Sinn der Geschichte fand.
Little Louis am Permanenter Link
@ senior Expat und sein faz- link
Lieber "senior expat",
gerade fühle ich wieder eine leise Wut in mir aufkommen.
Zunächst mal ehrt Sie (nicht die FAZ) der Verweis auf Popper und seine "Offene Gesellschaft"
Aber immer noch nur schwer ertragen kann ich die seit den 70ger Jahren üblichen Umdeutugsversuche dieses Werkes hin zu einer Bibel des (extremen) Marktliberalismus US- amerikanischer Prägung.(Wie auch in Ihrem link im letzten Absatz wieder geschehen.)
Obwohl bei Popper so gut wie nichts so etwas wirklich rechtfertigt.
Ich zitiere das Zitat aus Poppers Werk:
"..Poppers Pathos von 1945 ist das Credo für heute: „Wir können die Geschichte interpretieren im Sinne unseres Kampfes für die offene Gesellschaft, für eine Herrschaft der Vernunft, für Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit und für die Kontrolle des internationalen Verbrechens. Obwohl die Geschichte kein Ziel hat, können wir ihr dennoch diese unsere Ziele auferlegen. Und obwohl die Geschichte keinen Sinn hat, können wir ihr einen Sinn geben.“
(Ende des Zitats)
Hier ist neben der Vernunft und der Freiheit vor allem auch die Rede von
drei ethischen Kategorien:
GLEICHHEIT + GERECHTIGKEIT + Kontrolle des INTERNATIONALEN VERBRECHENS
Das klingt für mich sehr viel mehr nach einer Art humanem demokratischem
SOZIALISMUS ! Und keineswegs nach einer Aufforderung zu grenzenloser Marktliberalität, wie es Popper auch in Ihrem link immer wieder unterstellt wird.
Popper war in seiner Jugendzeit bis zu seinem traumatischen Demo- Erlebnis in Wien sogar eine Art von Marxist bzw "Kommunist".
Gerade auch in seinen Äußerungen in Dokus und Interviews aus seinen letzten Lebensjahren kann man keine Neigungen zu fundamentalem Marktliberalismen erkennen. Die damaligen (deutschen) linken oder linksliberalen Koryphäen hat er aus erkenntnistheoretischen Gründen kritisiert und nicht wegen deren sozialpolitischer Forderungen. Es ging vor allem um den Glauben mancher (Marxisten) an eine Zielrichtung der Geschichte der menschlichen Gesellschaften.
Gewarnt hat er allerdings vor Revolutionsromantik, weil er nur eine (reformatische) schrittweise Vernunftpolitik für erfogversprechend hielt.
Popper war Humanist und keinesfalls Verteter eines Raubtierkapitalismus neokonservativer Prägung! Neokonservative hingegen versuchten von Anfang an, seine Forderung nach Offenheit der Gesellschaft extrem einseitig interpretieren. Und zwar indem sie suggerieren, allein extreme Marktliberalität könne (staatlichen) Totalitarismus verhindern " und vor allem nur sie könne ""arme Menschen reich machen"". (Siehe Ihr link)
So etwas angesichts der realen Zustände im gelobten land des "Freien Marktes" zu behaupten ist (intellektuell) gradezu unveschämt.
Grüße von L.L.