Am Freitag, 1. September 2017, hielt die AfD vor der Porta Nigra in Trier eine Wahlkampfveranstaltung ab. Der Verein "Für ein buntes Trier, gemeinsam gegen Rechts" organisierte eine Gegenkundgebung unter dem Motto "Kein Raum für Rassismus!" An dieser Kundgebung beteiligten sich etwa 500 Menschen, während die AfD nur einen Bruchteil dieser Zahl mobilisieren konnte. Für das Kompetenzzentrum Islamismus der Aktion 3.Welt Saar hielt Klaus Blees bei der Gegenkundgebung eine Rede, die wir hier dokumentieren.
Die AfD schürt Hass gegen Flüchtlinge. Die AfD schürt Hass gegen Muslime. Und die AfD verkauft diesen Hass als Islamkritik. Doch damit betreibt die AfD Etikettenschwindel. Mit rationaler, emanzipatorischer Islamkritik hat die AfD nichts am Hut. Die angebliche Islamkritik der AfD ist eine Maske ihrer Fremdenfeindlichkeit.
Dabei ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem real existierenden Islam dringend geboten. Islamisten und islamische Fundamentalisten sind nicht erst dann gefährlich, wenn sie zu terroristischer Gewalt greifen. In orthodox-islamischen Communities auch in Deutschland werden Frauen unterdrückt, werden Frauen und Männer häufig daran gehindert, ihre Lebenspartner selbst auszusuchen und manchmal ermordet, wenn sie es trotzdem tun. In orthodox-islamischen Communities auch in Deutschland werden Schwule unterdrückt und verfolgt, wird gegen Juden und den Staat Israel gehetzt.
Deshalb brauchen wir eine anti-islamistische, eine islamkritische Bewegung, die derartigen Menschenrechtsverletzungen entgegentritt, die über diese Strukturen aufklärt und dagegen kämpft. Es ist dringend nötig, Kulturrelativismus und Multikulti-Schönrednerei über Bord zu werfen. Islamisch begründete Menschenrechtsverletzungen dürfen nicht toleriert werden. Nicht nur den Salafisten und den Anhängern des Islamischen Staates, sondern auch den orthodoxen, ultrakonservativen bis islamistischen Islamverbänden muss die Rote Karte gezeigt werden. Der größte Islamverband in Deutschland ist die direkt von der Türkei, also von Erdogans AKP, gesteuerte DITIB. DITIB, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion, untersteht nämlich unmittelbar der türkischen Religionsbehörde. Ein ultrakonservativer Verein, mit dem verglichen die CDU eine linke Partei ist. Dasselbe gilt für andere Verbände, insbesondere den Zentralrat der Muslime. Diesem sauberen Zentralrat gehört eine Reihe von radikalislamischen Gruppen an. Mitglied dort ist auch die Islamische Gemeinde Saarland, in deren Moschee in Saarbrücken-Burbach im vergangenen Jahr am 24.6. ein Imam zur islamischen Eroberung des Westens aufgerufen hat.
Dies alles ist nicht hinnehmbar.
Aber um islamische Menschenrechtsverletzungen geht es der AfD nicht, das täuscht diese Partei nur vor. Während Islamkritiker Menschenrechtsverletzungen anprangern, ist für die AfD ihre angebliche "Islamkritik" nur Vorwand für rassistische Kampagnen gegen Flüchtlinge. Islamkritik darf kein Selbstzweck sein, sondern muss sich gegen islamische Frauenunterdrückung, gegen islamische Homophobie, gegen islamischen Antisemitismus richten. Tatsächlich teilen AfD und andere Rechte aber in wesentlichen Punkten die menschenfeindlichen Weltbilder von Islamisten und ultrakonservativen Muslimen, sie begründen sie nur anders.
Die AfD stellt sich, genau wie reaktionäre Islamfunktionäre, gegen die Gleichberechtigung von Frauen, gegen die Gleichberechtigung von Homosexuellen, gegen eine fortschrittliche Sexualerziehung. Manche AfD-Vertreter sind da immerhin ehrlich. So hat Berlins AfD-Chef Pazderski ausdrücklich die patriarchalen Familienstrukturen konservativer Muslime gelobt und deren Übereinstimmung mit den familienpolitischen Vorstellungen der AfD betont.
AfD-Politiker stimmen hierzulande auch in die Hetze der Erdogananhänger gegen den in der Türkei inhaftierten Journalisten Denzi Yücel ein. Deniz, der 2015 Vortragsgast der Aktion 3.Welt Saar war, wird seit dem 14. Februar unter dem Vorwand gefangen gehalten, er sei ein Terrorist, und die AfD freut sich darüber.
Genau wie die Islamverbände bekämpft die AfD nicht den Islamismus. Im Gegenteil! Die AfD bekämpft Flüchtlinge. Die AfD fordert, auch noch die Reste des Grundrechts auf Asyl abzuschaffen, die nach den Änderungen von 1993 bis 2015 übrig geblieben sind. Die AfD möchte die Grenzen dicht machen gegen diejenigen, die vor islamistischem Terror, vor islamischen oder sonstigen diktatorischen Regimen fliehen, vor Regimen, die die Menschenrechte mit Füßen treten.
Um es ganz klar zu sagen: Die AfD richtet sich gegen die Opfer der Islamisten! Die AfD betreibt also das Geschäft der Islamisten! Wer den Islamismus bekämpft, muss auch diejenigen bekämpfen, die den Opfern des Islamismus in den Rücken fallen. Der Kampf gegen AfD, PEGIDA und all die anderen moslem- und flüchtlingsfeindlichen Zusammenrottungen lässt sich deshalb vom Kampf gegen Islamismus nicht trennen.
Die AfD hat es auf ihrem Bundesparteitag abgelehnt, islamische Reformer zu unterstützen. Dies geschah auf Initiative des sachsen-anhaltinischen Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider. Für Tillschneider wäre nämlich eine Islamreform eine Verwässerung des Islam. Tillschneider möchte klare Verhältnisse, er wünscht sich einen "reinen" Islam. Gegenüber dem traditionellen, reaktionären Islam bekundet Tillschneider wörtlich "großen Respekt", solange der in seinen Herkunftsländern verbleibt.
Rechte wie die AfD und ultrakonservative bis islamistische Islamverbände sind Geistesverwandte. Sie repräsentieren zwei Seiten derselben menschenfeindlichen Medaille. Deshalb begrüßt und unterstützt die Aktion 3.Welt Saar die Reformbestrebungen säkularer Muslime, die einen mit Demokratie und Menschenrechten vereinbaren, aufgeklärten Islam zu etablieren versuchen. Seyran Ates, Abdel-Hakim Ourghi und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter verdienen unsere Solidarität bei dieser Aufgabe. Den konservativen Islamverbänden darf nicht länger die Deutungshoheit darüber überlassen bleiben, was unter Islam zu verstehen ist. Immer weniger Muslime haben mit dem orthodoxen Islam etwas am Hut. Immer weniger Muslime sind bereit, sich den strengen Normen des traditionellen Islam zu unterwerfen. Die AfD hindert das nicht daran, eine Islamisierung Deutschlands herbeizuhalluzinieren.
Wir fordern:
Solidarität mit den Muslimen!
Nein zu den Vereeinnahmungsversuchen durch reaktionäre Islamverbände!
Nein zur antimuslimischen Hetze der AfD!
Übernommen von der Website der Aktion 3.Welt Saar
39 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Alles richtig.
Das eine ist also der orthodoxe Islam, der dringend reformiert werden muss. Das andere ist aber der "Alltags-Islam", der zwar weltoffener ist, auch ehe an Demokratie angepasst, der jedoch bestimmte schädliche Riten für scheinbar unverzichtbar hält. Hier ist dringend Aufklärung geboten, nachdem am 12.12.12 die Merkel-Regierung grundlose Körperverletzung an Jungs legitimiert hat.
Dass die AfD im Islam nur ein Ventil für ihren Fremdenhass gesucht und gefunden hat, sollte jedem denkenden Menschen klar sein. Trotzdem müssen wir immer wieder darauf hinweisen. Vor allem auf die Verantwortung, die demokratische Politiker im Umgang mit "dem Islam" tragen. Wer mit den falschen Verbänden nach einer Lösung sucht, kann gleich den Bock zum Gärtner machen...
Asinello am Permanenter Link
> Wer mit den falschen Verbänden nach einer Lösung sucht,
> kann gleich den Bock zum Gärtner machen
Das ist genau das, was aktuell geschieht.
Es ist aber auch nicht leicht, mit "den richtigen Verbänden" zu sprechen, denn diese gibt es kaum. Islamische Gemeinden sind nun mal nicht so aufgebaut wie deutsche Kirchen oder deutsche Vereine (mit Hierachien, die auch Vertretung nach Außen als Aufgabe sehen), vom "Alltags-Islam" ganz zu schweigen. Wirklich nicht alle möchten sich in dieser Privatsache gegenüber dem deutschen Staat gerechtfertigt oder vertreten sehen.
Den Aufwand, Vereine und Verbände nach kompliziertem deutschen Recht aufzubauen, betreiben hauptsächlich strenggläubige, orthodoxe Gruppen, um die Privilegien zu genießen und mit dem Anspruch der Allgemeinvertretung in zwei Richtungen zugleich wirken zu können: sowohl auf die Politik als auch jene Muslime, die diesen Aufwand nicht betrieben haben.
Oft genug sind diese Leute so gut integriert, dass sie mit den deutschen Tugenden das Rechthaben gut verinnerlicht haben - dann erkennen sie Vertretungsansprüche der anderen Anwesenden schon mal gar nicht an.
Diese Sorte Gruppen (DITIB inbegriffen) sind oft genug die "falschen" Vertreter der vielen Möglichkeiten dessen, was Islam in Deutschland bedeutet. Aber es sind fast die einzigen Ansprechpartner, die sich mit Sicherheit zu Wort melden.
Wie weit diese Interessenvertreter wiederum praktisch Einfluss auf hier lebende (oder auch nur auf die von ihnen vertretenen) Muslime nehmen können oder wollen, ist die nächste Frage.
(Nein, mir fällt da auch keine Lösung ein, die ohne das wort "sollte" auskäme.)
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Der Islam ist nicht zwingend hierarchisch aufgebaut, weil - ich vereinfache etwas - jeder gute Moslem seinen Koran in der Hand und Allah im Herzen hat.
Natürlich gibt es die Rechtsschule, Universitäten und Großmuftis, doch die sind für das tägliche Gemeindeleben nicht essentiell wichtig. Daher ist der Zwang zum Verband nicht notwendig und die wenigsten Muslime in D fühlen sich diesen Verbänden verbunden.
Hart ausgedrückt: Am ehesten wird sich der orthodoxe Muslim in einem Verband aufgehoben fühlen, der türkische/arabische oder sonstige Interessen GEGEN die säkulare Gesellschaft vertritt. Der "Alltags-Moslem" hingegen will gar nicht organisiert sein. Er glaubt mehr oder weniger an Allah, geht hin und wieder in die Moschee und macht ansonsten "sein Ding".
Doch genau die wären die idealen Gesprächspartner für einen liberalen Islam. Da hier aber vermutlich keine Änderung eintreten wird (man kann Menschen schließlich nicht in Vereine zwingen), bleibt letztlich nur den Abbruch der Gespräche mit den orthodoxen Verbänden, denn die bringen rein gar nichts...
M Schäfer am Permanenter Link
Ihre Agition ist dumpf und unbewiesen.
stefan am Permanenter Link
diese "Agitation" ist gut, richtig und wichtig.
Hannelore Horn am Permanenter Link
Ich empfehle Ihnen zur Erweiterung Ihres Horizontes www.laleh hadjimohamadvali.de
Kelsos am Permanenter Link
Herr Schäfer, dieser Eindruck stellt sich auch bei mir ein.
Die hasserfüllten Unterstellungen an die AfD streifen das Absurde.
Unsachlichkeit und Hetze von Herrn Blees ist schwer zu ertragen.
Doch die Verweigerung einer fairen, inhaltlichen Auseinandersetzung mit der AfD
wird sie eher stärken als schwächen. Die Realität des politischen Islam, der
Zusammenhang von Islam und Islamismus kann doch nicht bestritten werden.
Der politische Islam stellt heute ein starke Bedrohung gegen die Demokratien dar.
Und leider ist es nur die AfD, die sich dieser Auseinandersetzung stellt, die nicht nur
banal vor Terroristen warnt, sondern auch vor deren Ideologien, die sie zum Terror
motivieren. Doch derzeit besteht die extrem zwanghafte Neigung in den Medien
pauschal alle Aussagen der AfD abzustreiten und zu diffamieren; die häßliche Fratze
des Wahlkampfes.
little Louis am Permanenter Link
Wäre es nicht ein ernstes demokratietheoretisches Grundproblem fände ich es geradezu humoristisch, wie sich Menschen, die sich für aufgeklärt oder antifachistisch halten und oft sogar mit dezidiert "linker"
Beispiel:
".....Tatsächlich teilen AfD und andere Rechte aber in wesentlichen Punkten die menschenfeindlichen Weltbilder von Islamisten und ultrakonservativen Muslimen, sie begründen sie nur anders....."(Zitatende)
Ist halt schon ein Problem, wie man einerseits völkisch- reaktionäre Rechte mit rückwärtsgewandten Kulturvorstellungen verdammen, aber die kaum anderen weltanschaulich- religiösen Vorstellungen der meisten "Flüchtlinge" und einer Mehrheit der Nachfahren der türkischen Arbeitsmigranten diesbezüglich schonen soll.
Wie das geht? Ganz einfach: Man schafft sich die Illusion eines "gezähmten" (liberal) demokratisch konformen "Euroislam". Die peinliche Frage, woher man eigentlich das Recht nimmt, die muslimischen Mitbürger zu einem (um für sie bisher wesentliche Inhalte) "entkernten" reformierten Glauben zu überreden, bleibt unbeantwortet.
Und ach wie peinlich, dass nicht nur rechts (außen-) Konservative sonder auch viele Linkshumanisten in einem "verwässerten" bzw entschäften grundgesetzkonformen Islam keine echte Lösung der Problematik sehen können.
Denn erstens haben athesistische oder laizistische Linkshumanisten selbst mit dem "
verwässerten Christentum der hiesigen Großkirchen immer noch so ihre Probleme .
Und zweitens ist (mit Ausnahme einer Handvoll Intellektueller) besonders außerhalb Europas noch weit und breit kein reformierter oder kulturell modernisierter Islam zu finden. Das hat auch seinen Grund. Denn warum sollte man sich weiterhin Moslem nennen, wenn man die wesentlichen Inhalte, die einen von Andersgläubigen unterscheiden, aufgegeben hat.
Zudem zeigt sich immer deutlicher, dass selbst in der dritten und vierten Generation von Nachfahren muslimischer Immigranten sich die Glaubensvorstellungen eher reaktionär fundamentalisieren und kaum liberalistisch reformieren. Warum also sollte das bei den "Flüchtlingen" anders verlaufen? Selbst bei Russlandmigranten lässt sich das beobachten.
Um sich in Widersprüchen nicht ganz zu verlieren, ist es immer gut, überzogene Feindbilder zu konstruieren, wie z. B.:
Fast alle Afd- Mitglieder oder Sympathisanten sind verkappte Nazis und kritisieren die Flüchtlingspolitik nur aus rassistischen Motiven.
Und selbstverständlich muss gelten, dass fast alle Immigramnten fast außschließlich "Flüchtlinge" sind , die Ihre Heimat aus Sehnsucht nach der freiheitlichen Demokratie und wegen ihrer Feinschaft zu den dortigen Steinzeitislamisten verlassen haben.
Die Flüchtlinge seien "die Opfer des Islamismus". Kein Wort allerdings davon, dass die echten Kriegsflüchtlinge allenfalls die Opfer derer sind, die den Islamismus aus geostrategischen Gründen entweder tolerieren oder gar gefördert haben und immer noch heimlich fördern.
Wie schön man sich doch ein kontrafaktisch vereinfachtes beqemes Weltbild zurechtlegen kann. Ein gutes Gewissen ist halt ein bequemes Ruhekissen.
malte am Permanenter Link
"Denn warum sollte man sich weiterhin Moslem nennen, wenn man die wesentlichen Inhalte, die einen von Andersgläubigen unterscheiden, aufgegeben hat."
Weil es bei Religion eben nicht nur um Glauben geht, sondern vor allem auch um Identität und Gemeinschaftsgefühl. Und viele Menschen das nicht aufgeben wollen, auch wenn sie sich eigentlich schon von den Glaubensinhalten verabschiedet haben. Das ist ja bei Christen auch nicht anders.
little Louis am Permanenter Link
Das kann man vielleicht so sehen.
malte am Permanenter Link
Das ist natürlich ein unsinniger Vergleich, denn es gibt schlicht keine Menschen, die sich von rechter Ideologie verabschiedet haben und sich trotzdem noch als "rechts" bezeichnen.
Mir ging es eigentlich nicht unbedingt darum, das Vorgehen dieser Leute "gutzuheißen". Man sollte einfach nur anerkennen, dass es solche liberalen Muslime tatsächlich gibt, und versuchen zu verstehen, weshalb sie so handeln, wie sie handeln. Wenn sie Sexismus, Homophobie, Ressentiments gegenüber "Ungläubigen" usw. tatsächlich ablehnen, ist das zu begrüßen. Ob sie sich dann immer noch als "Muslim" betrachten, ist für mich eher zweitrangig.
David Z am Permanenter Link
"Weil es bei Religion eben nicht nur um Glauben geht, sondern vor allem auch um Identität und Gemeinschaftsgefühl."
Ihnen ist hoffentlich klar, dass dieses Identitäts und Gemeinschaftsgefūhl Teil des Problems bei Religionen ist, und ganz besonders im Islam mit seinem inherenten Chauvinismus bei gleichzeitiger Abwertung der outer group.
"Das ist natürlich ein unsinniger Vergleich, denn es gibt schlicht keine Menschen, die sich von rechter Ideologie verabschiedet haben und sich trotzdem noch als "rechts" bezeichnen. Oder kennen Sie welche?"
Entschuldigung, auf welchem Planeten leben Sie? Selbstverständlich gibt es genug Menschen mit einer solchen Auffassung.
"Man sollte einfach nur anerkennen, dass es solche liberalen Muslime tatsächlich gibt"
Selbstverständlich gibt es die, wobei "liberal" oder "moderat" hier ziemlich nichtssagend ist. Im Optimalfall eines aufgeklärten, säkularen, humanistisch und wissenschaftlich orientierten Menschen mit Islamischen Wurzeln dūrfte der Begriff "Muslim" durchaus fragwūrdig sein, allenfalls "Kulturmuslim" käme objektiv betrachtet noch einigermassen sinnvoll in den Kontext.
Man sollte aber auch gleichzeitig anerkennen, dass diese Gruppe insg betracht völlig unbedeutend ist und im Gegenteil sogar von der Mehrheit geschnitten oder sogar verfolgt wird - und das sogar mit Rūckendeckung aus den "heiligen Schriften".
malte am Permanenter Link
Zumindest türkischstämmige Muslime in Deutschland leben den Islam häufig eher locker. Die meisten gehen noch nicht einmal regelmäßig in die Moschee.
Ich bin der letzte, der Probleme mit dem Islam leugnet. Fundamentalistische und konservative Strömungen sind im Islam verbreiteter als im Christentum. Außerdem ist ein konservativ gelebter Islam problematischer als ein konservativ gelebtes Christentum. Aber man sollte das Problem nicht größer machen, als es ist. Und vor allem sollte man der AfD mit ihre Pseudo-Islamkritik nicht abkaufen. Wenn es der Text von Klaus Blees nicht geschafft hat, vielleicht bringt Sie dieser ja zum Nachdenken:
http://www.ca-ira.net/isf/jourfixe/jf-2016-2_avantgarde.php
David Z am Permanenter Link
"Den Islam locker leben" ist relativ. Am Badeverhalten sollte man den Grad des Fundamentalismus bzw der Orthodoxie nicht festmachen.
Ich bin ganz Ihrer Meinung, dass man nicht dramatisieren sollte. Mir scheint aber, dass die gesellschaftliche und politische Bereitschaft, sich dem Problem anzunehmen geschweige denn die Fakten anzuerkennen, nicht mal ansatzweise erkennbar ist. Von daher sollte ein bisschen Drama nicht schaden.
Vielen Dank fūr den Link.
m.hedler am Permanenter Link
Begreifen sie eigentlich nicht, dass durch eine solche plumpe Berichterstattung der AfD nur weiterer Zulauf gefördert wird.
malte am Permanenter Link
Was ist daran "plump"?
Thomas Baader am Permanenter Link
Kein Mensch steht außerhalb von Würde. Keine Religion/Lehre/Ideologie steht außerhalb von Kritik.
In diesem Sinne: Solidarität mit allen Menschen aus muslimischen Ländern, die Diskriminierung erfahren. Solidarität mit all jenen, die ihre Meinungsfreiheit nutzen, um Kritik zu üben - an autoritären Strukturen im Islam und anderswo.
Sigmar Salzburg am Permanenter Link
Logik? Auch Atheisten sollten erstmal den Islam hereinlassen, um ihm zu helfen, sich zu reformieren. Demagogie: Wer dagegen ist, ist genauso gefährlich wie die Islamisten!
Matti Illoinen am Permanenter Link
Die gibt es nicht! Genauso wenig wie es die Deutschen gibt! Aber was will man machen in einem Land, wo noch heute eine Philosophie von Viehzüchtern, angewandt am Menschen vielen bis heute keine Probleme macht.
Christian Vollmer am Permanenter Link
Paradox der Toleranz: Wer Intoleranz toleriert, der fällt ihr zu erst zum Opfer.
little Louis am Permanenter Link
Die Ideee der Toleranz ist nur bei denen (gänzlich) paradox, die sie ins Absurde und Irrrwitzige ausdehnen zu können glauben.
Ähnliches gilt für Leute, die die Menscheit zugunsten von Mutter Natur vom Planeten verschwinden lassen möchten. (Mal ganz abgesehen davon, dass die Menschheit selbst ein Teil von "Mutter Natur" ist). Das widerlegtaber dann noch nicht die These, dass ein vernünftig begründetes Maß an Umweltschutz notwendig sei.
Wobei ich natürlich nicht abstreite , dass ethische Konzeptionen und besonders daraus abgeleitete Politikentwürfe auch vernunftbasiert und widerspruchsfrei sein sollten und die Prüfung auf "echte" Paradoxien natürlich nicht grunätzlich falsch ist.
Hermann Feist am Permanenter Link
OK, jetzt kenne wir die Einschätzung der AfD des Autors.
Aber was ist mit der Menschenfeindlichkeit der SPD, CDU, CSU, der Grünen, der FDP?
Brauchen wir in einem solchen Klima noch zusätzlich eine von Hass bestimmte "Religion"?
Ausserdem halte ich die Annahme, ein in sich festgefügtes System von aussen verändern zu wollen für infantiles Wunschdenken.
Man verändert nicht das Gegenüber indem man ständig seine eigenen Standpunkte aufgibt und unnötige Zugeständnisse macht, nur weil es bequem erscheint und "Wählerstimmen" verspricht.
Der Islam soll sich verändern, modernisieren?
Gerne, aber dies sollte doch bitte in einem der 56 islamischen Ländern geschehen.
Ich jedenfalls sehe hier keinen Handlungsauftrag für die Bevölkerung Deutschlands oder Europas.
Herr Schäuble spricht immer gerne davon das andere ihre Hausaufgaben zu machen haben, was für andere Staaten gilt und gefordert wird, sollte man auch von einer "Religion" verlangen.
David Z am Permanenter Link
Logischer Trugschluss. Denn: Nur weil Sie einige Positionen der AfD nicht teilen, bedeutet das noch lange nicht, dass die Islamkritik der AfD deshalb nicht genau so berechtigt ist wie die Ihre.
malte am Permanenter Link
Sie haben die Aussage des Textes nicht verstanden. Da steht nicht, dass "die Islamkritik der AfD unberechtigt ist". Da steht: Die AfD betreibt gar keine Islamkritik. Und damit hat der Autor recht.
David Z am Permanenter Link
Sie irren. Und schon wieder ein logischer Trugschluss: Nur weil der Autor oder Sie meinen, die Islamkritik der AfD sei gar keine Islamkritik, bedeutet das noch lange nicht, dass diese Behauptung stimmt.
Fakt ist, dass die AfD den Islam kritisiert. Daraus folgt, dass die AfD Islamkritik betreibt. Nun könnten Sie freilich behaupten, dass diese AfDsche Islamkritik unberechtigt, unkonstruktiv oder gar falsch ist. Aber zu behaupten, dass jemand, der etwas kritisiert, nicht kritisiert, ist blanker Unsinn.
Roland Fakler am Permanenter Link
Sehr guter Artikel. Meine Formel lautet: Ich habe nichts gegen Muslime, aber ich habe etwas gegen totalitäre Herrschaften …und der Islam ist zurzeit die unerträglichste und gefährlichste dieser Herrschaften.
Deswegen noch folgende Spitze: Natürlich hat der Koran nichts, gar nichts mit dem Islam zu tun. Die deutsche Übersetzung ist irreführend und im ursprünglichen arabischen Text liebt Allah die Ungläubigen und möchte, dass sie mit Muslimen in einer freiheitlichen Demokratie friedlich zusammenleben. Allahu akbar- Alles in Butter!
http://www.dw.com/en/why-are-more-indonesians-favoring-shariah/a-40471411?maca=en-newsletter_en_Newsline-2356-html-newsletter
little Louis am Permanenter Link
@ Roland fakler:
Obwohl ich die Spitze noch nicht so ganz verstanden hab, noch dieser Hinweis:
Man sollte bezüglich des Themas "Geostrategien" auch nicht allzu naiv sein. Das beziert sich (auch) auf die folgende Diskussion in einem anderen Portal:
https://www.heise.de/tp/features/Wird-Rakhine-der-neue-Kosovo-3827286.html
Roland Fakler am Permanenter Link
Was im Koran über diese „Ungläubigen“ steht, kann man nachlesen, indem man das Wort „ungläubig“ in die Suchmaske eines Online-Korans eingibt.
Oliver am Permanenter Link
Ja, Islam-Kritik sollte man nicht der AfD überlassen, die das Thema zum Prozent-Punktesammeln bei der Bundestagswahl benutzt und diesbezüglich ja ein Alleinstellungsmerkmal hat, weil alle anderen Parteien und die Zivi
Darum gibt es diesen Aufruf hier:
http://www.islam-kritik.de/
Art Vanderley am Permanenter Link
Sehr guter Artikel, der Ernst macht mit Integration, ohne sich dabei auf hohle Kriterien wie Arbeit und Sprache zu beschränken.
Bei Deutschen ist das selbstverständlich, niemand würde von Rassismus sprechen, wenn deutsche Rechte kritisiert werden.
Islamkritik kann seiner Natur nach gar nicht von rechts kommen, weil die Probleme mit Teilen des politischen Islam selber von rechts kommen, was auch ein grundsätzliches Dilemma der Rechten offenbart, zu einer rechten Internationale sind sie nicht fähig.
Was fehlt, ist linkes und liberales Denken beim Thema, leider ziehen es die meisten Vertreter dieser Richtungen weiterhin vor, sich einem bedingungslosen Pro-Islamismus zu verschreiben, der den eigenen Werten und Leuten in den Rücken fällt.
little Louis am Permanenter Link
A.V und :
" ..........zu einer rechten Internationale sind sie nicht fähig.
Bezüglich der Nichtexistenz einer "rechten Internationale" wäre ich mir da nicht so sicher. Viele wollen nur nicht "genetisch vermischt" weden. Ideologisch gibt es weitgehende Deckungsgleichheiten bis hin zum Rassismus. Auch Nachkommen von Rassismusopfern müssen nicht automatisch zu Antirassisten werden.
Und zu: "...niemand würde von Rassismus sprechen, wenn deutsche Rechte kritisiert werden...." (Zitatende)
Das mag sein. Allerdings kommt es durchaus vor, dass einige deutsche Linke manchmal für ihre Kritik an israelischer religiös- etnisch- nationaler Rechtsaußenpolitik als Rassisten beschimpft werden.Und das, obwohl (humanistisch linke) Israelis dasselbe tun.
Da bezeichnen dann die Nachkommen von NS- Faschisten solche Menschen, - die Halbfaschisten mit Blut- und Boden -Ideologie kritisieren, - als Vollrassisten. (-:
Also : "Faschistoide und reaktionäre Haltungen... " (Zitat Sie) "sind" nicht nur bei Muslimen, sondern generell zu kritisieren.
Zumindest glauben das Diejenigen, die sonst (meistens berechtigterweise) politische Gegner der Heuchelei bezichtigen.
Man sollte sein Weltbild nicht zu einfach gestalten.
Werner am Permanenter Link
Zum einen heißt es in diesem Text, islamisch begründete Menschenrechtsverletzungen sollen nicht hingenommen werden, zum andern, wir sollen solidarisch sein mit den Muslimen. Gut gemeint, schlecht analysiert.
malte am Permanenter Link
Es ist tatsächlich richtig, dass eine "weich gespülte" Sichtweise auf die Religion im Islam derzeit weniger verbreitet ist als im Christentum.
Ilse Ermen am Permanenter Link
Ganz meine Meinung, wieso soll ich mich solidarisch mit "den Muslimen" erklären, wenn davon 30% in Europa ultrakonservativ sind (Umfragen in D - Bundesinnenministerium; und F - IFOP), weitere unbekannte Proz
Auch weise ich noch mal darauf hin, dass nicht alle Einwanderer aus dem Orient Muslime sind. Angebracht wäre Solidarität mit SÄKULÄREN Musliminnen und Apostaten, DIE brauchen unsere Unterstützung!
little Louis am Permanenter Link
Hallo Oliver
Zunächst danke für den Link vom 12. September um 22:53
"Der Islam fungiert als herausragende antijüdische Hassideologie insbesondere auch in den muslimischen Gegenmilieus, die sich in Europa festgesetzt haben." (Zitatende)
Sind wir mal als aufgeklärte Humanisten verdammt ehrlich und lassen uns nicht von Kontaktschuldvorwürfen wegen angeblicher nähe zu rechtsnationaler Argumentation abschrecken:
Nahezu alle dieser Kritikpunkte treffen neben dem Islam auch auf die Religion der (israelischen) ethnoreligiösen "Blut- und Boden Zionisten" zu. Und zumindest ein Teil der Punkte betrifft auch den jüdischen Mainstream, vielleicht nicht nur in Israel. Die daraus resultierende Palästinenserproblematik ist wohl kaum wegzudieskutieren und wird auch in Israel von der linken oder auch linksliberalen Friedensbewegung intensiv thematisiert.
(Und hierzulande möglichst tabuisiert). Und: Man sollte eventuell schon zwischem antikolonialistisch bedingtem Antizionismus oder Antijudaismus und sozialdarwinistisch inspiriertem (biologischem) Rassismus unterscheiden.
Mal ganz abgesehen davon, dass es noch weitere "Weltanschauungen" geben könnte, die genauso oder ähnlich zu kritisieren wären.
Aufgeklärt humanistische Kritik macht sich unglaubwürdig, wenn sie (aus welchen Gründen auch immer) nur Teilwahrheiten verbreitet. Die Rechten (Intellektuellen)warten nur auf solche Fallen (die wir uns selbst aufstellen) um die "linksversifften" Achtunsechziger und ihre Epigonen propagandistisch in die Pfanne zu hauen.
Art Vanderley am Permanenter Link
@little Louis
Die neurechte Erzählung vom friedlichen Nebeneinander nichtvermischter Kulturen. Damit haben sich die Rechten schon ein gutes Stück weg bewegt von ihrer eigentlichen Ideologie, allerdings ist das unrealistisch. Wirkliche Rechte brauchen das äußere Feindbild, so definiert sich die polnische Regierung offen als antdeutsch und antirussisch, Erdogan und Trump suchen ständig äußeren Ärger usw. Wären alle westlichen Regierungen rechtsaußen, würden sie wohl trotzdem aufeinander losgehen. Die Gefahr einer gewissen Zusammenarbeit besteht aber dennoch, stimme zu.
...
Linke und Liberale werden sogar sehr häufig für das Genannte kritisiert, bis hin zum Antisemitismus-Vorwurf. Auch bei Kritik am Islam gibt es ähnliche Tendenzen, selbst wenn sie erkennbar humanistsch ist. Je nachdem, mit wem man es zu tun hat, kann das geradezu groteske Züge annehmen.
little Louis am Permanenter Link
@ Art Vanderley
O.K. Danke für das Eingehen auf den Kommentar.Ist bei dem Thema nicht immer selbstverständlich.
little Louis am Permanenter Link
@ maltes Kommentar vom 18.9.2017 um 19:57
Hallo "malte".
Danke für den link. Doch was sagt der Text anderes, als auch ich (hier) gesagt habe?
Mal abgesehen vom schrecklich verdichteten Soziologenslang,der manchen immer noch als Nachweis vertiefter Intellektualität zu gelten scheint. (Man verzeihe mir den bösen Hieb, hab auch schon ein schlechtes Gewissen).
Es ist nun mal wirklich nur mit Mühe wegzudiskutieren: Deutschnationale Ethnochauvinisten , religiös- ethnische israelische Nationalchauvinisten sowie religiös- reaktionäre Muslime sind (abgesehen von weiteren Nationalchauvinismen), ob ethnisch- rassistisch oder nich) nun mal nur die verschiedenen Seiten derselben Medallie. Deshalb verstehen sie sich ja gegenseitig ziemlich gut bis hin zu gegenseitigen Neidgefühlen, wie der Link - Text es ja auch beschreibt. (Stichwort Kulturalismus).
Ich befüchte deshalb (schon länger), dass in nicht allzuferner Zukunft und nach Gewöhnung an das oberflächlich- infantil als fremd Emfundene, sich die die religiösen und nichtreligiösen Kulturreaktionäre gegen ihren gotteslästerlichen- liberalistischen oder "linksversifft- libertären " wahren Feind zusammenschließen werden.
Ob dann genug "libertäre" Reformmuslime ein Gegengewicht bilden werden, wage ich zur Zeit noch zu bezweifeln. Es ist halt die große Frage, wie sich die von Ihnen genannten (nur oberflächlich ??) "lockeren" Muslime aus Ihrer Umgebung verhalten werden, insbesondere da nicht wenige ihr "Muslimsein" auch irgendwie als zumindest teilgenetische "Volks- Identität" betrachten.
Sehr gewagt scheint mir auch der Vergleich des (teillinken) Multikulturalismus mit dem neurechten Ethnopluralismus. Das mag an der unscharfen Anwendung von "Multikulturalismus" liegen. Denn was soll falsch oder gefährlich sein an "multikulturell" wenn dies im Sinne dews GG bzw der Bürger und Menschenrechte verstanden wird.Diese schließen selbstverständlich auch einen "Zwang zur Buntheit" aus, genauso wie sie einen Zwang zur Einheitsfarbe ausschließen. Dass rechte und manche (pseudo-) linke Ideologen das anders sehen möchten, ist natürlich richtig.
Für unredlich halte ich es allerdings, dass im Text in Bezug auf die AfD so getan wird, als gäbe es dort nur einen ganz - oder teilrassistischen deutschnationalen Flügel. Und dass deswegen in der AfD Islamkritik nur als Propagandamittel zur Verdeckung letztenlich rassistischer Anschaungen diene. Es gibt dort ganz sicher auch Leute (und Wähler) die aus Verzweiflung über die andauernde Ambivalenz der "Mitte"( oder einer Mehrheit der Religions-Linken) in Bezug auf Kritik reaktionärer Theologien keine andere Alternative sehen. Man denke nur an das neuerliche Zurückpfeifen der Kirchenkritiker in der Partei " Die Linke". Das trifft besonders auf soche zu, die mit dem Neoliberalismus der AfD kaum Probleme haben oder diesen nicht wahrnehmen oder nicht ernstnehmen.
Und nochmal: Was gerade auch unter kritischen Humanisten gar nicht gehen sollte ist, dass der Antisemitismusvorwurf undifferenziert als Propagandakeule eingesetzt wird, weil damit letztlich mit dem Andenken an die Holocaustopfer Missbrauch betrieben wird. Man beachte dabei die aktuellen halboffiziellen Versuche einer (Neu-) Definition des Antisemitismusbegriffs. Nach dieser muss ( nach meiner Heimatzeitung heute) auch der "Hass gegenüber nicht jüdische Einzelpersonen und oder deren Eigentum" als Antisemitismus gebranntmarkt werden.Das ist ein bewusst raffiniert zweischneidiges Schwert: Greife ich also Multimilliardäre mit "jüdischem Hintergrund" in kapitalismuskritischer Weise etwas schärfer an, kann meine Kritik augenblicklich mit dem Antisemitismusvorwurf propagandistisch marginalisiert bzw.neutralisiert werden. Und das , obwohl auch schon lange Menschen bzw. Intellektuelle mit ganz oder teilweise "nichtarischen" Hintergründen solche Kritik an (denselben Personen) üben.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
little Louis am Permanenter Link
Nachtrag zu meinem Beitrag vom 19. Sept (Antwort auf "malte") bezüglich neuer Antisemitismusdefinition::
In meiner Heimatzeitung lese ich in eiem Artikel vom 19.Sept.2017 (von Tobias Schmidt, Berlin), dass die Bundesregierung die Definition der IHRA vom mai 2016 übernommen habe. Diese ist dort auch zitiert und zwar ohne Israelbezug. Nun lese ich aber auf der website des Auswärtigen Amtes, dass Deutschland einen Satz hunzugefügt habe, der auch Israelkritik unter das Verdikt Antisemitismus stellt und dies auch so beschlossen wurde. Und bin verwirrt. Wer eiert da womöglich herum??
Zitat aus den Infos des AA:
"...... Ein gemeinsames internationales Verständnis von Antisemitismus ist Grundvoraussetzung für dessen wirksame Bekämpfung. Die Definition der IHRA lautet:
"Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein."
Deutschland ist das fünfte IHRA-Mitglied nach Großbritannien, Rumänien, Israel und Österreich, das diese Definition auch auf nationaler Ebene politisch indossiert hat. Die Verabschiedung dieser Arbeitsdefinition im Plenum der 31 Mitgliedsstaaten der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken im Mai 2016 geht auf eine deutsch-rumänische Initiative zurück.
Starkes Symbol – gegen jede Form von Antisemitismus
Diese Definition entfaltet zwar keine rechtliche Bindungskraft, doch hat sie einen starken symbolischen Charakter. Gerade aus seiner historischen Verantwortung heraus setzt sich Deutschland unmissverständlich gegen jede Form von Antisemitismus ein. Mit der Aufnahme des letzten Satzes zur Bekämpfung von israelbezogenem Antisemitismus geht die Bundesregierung zudem über die von der IHRA konsentierte Fassung hinaus.
Aus der webseire des AA:
"......Ein gemeinsames internationales Verständnis von Antisemitismus ist Grundvoraussetzung für dessen wirksame Bekämpfung. Die Definition der IHRA lautet:
"Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein."
Deutschland ist das fünfte IHRA-Mitglied nach Großbritannien, Rumänien, Israel und Österreich, das diese Definition auch auf nationaler Ebene politisch indossiert hat. Die Verabschiedung dieser Arbeitsdefinition im Plenum der 31 Mitgliedsstaaten der Internationalen Allianz für Holocaust-Gedenken im Mai 2016 geht auf eine deutsch-rumänische Initiative zurück.
Starkes Symbol – gegen jede Form von Antisemitismus................"
(Zitatende)
Diese Definition entfaltet zwar keine rechtliche Bindungskraft, doch hat sie einen starken symbolischen Charakter. Gerade aus seiner historischen Verantwortung heraus setzt sich Deutschland unmissverständlich gegen jede Form von Antisemitismus ein. Mit der Aufnahme des letzten Satzes zur Bekämpfung von israelbezogenem Antisemitismus geht die Bundesregierung zudem über die von der IHRA konsentierte Fassung hinaus......"
(Zitatende)