"Bundesamt für magische Wesen" startet Projekt gegen rechten und religiösen Hass

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Entwurf des Gemäldes
Entwurf des Gemäldes

Die fiktive Behörde "Bundesamt für magische Wesen" möchte ein Fassadengemälde an ihrem Hauptsitz in Bonn anbringen, um ein Zeichen gegen Homophobie zu setzen. Für das Projekt werden Spenden per Crowdfunding gesammelt.

Hinter der fiktiven Behörde "Bundesamt für magische Wesen" (BafmW), die sich laut eigenen Angaben der "Verwaltung von Hexen, Drachen, Vampire und Elfen" widmet, steckt ein Zusammenschluss deutschsprachiger Fantasyautoren und -fans. Das BafmW ist jedoch keine reine Hobby-Organisation für Phantasiewelten, sondern bezieht auch politisch Stellung, wenn Menschen unter rechtem und religiösem Fanatismus leiden müssen.

Klaus Maresch, Gründer des BafmW, erklärte gegenüber queer.de: "Wir wollen religiösem Hass die Stirn bieten." Bibel, Koran, Thora und Harry Potter seien nur Bücher, so Maresch weiter. "Der gewaltige Unterschied liegt darin, dass im Namen von Harry Potter niemand verfolgt, drangsaliert, verbrannt oder gesteinigt wird."

Gemälde will Opfern religiös motivierter Gewalt gedenken

In einem neuen Projekt soll an der Fassade ihres Hauptsitzes ein Gemälde entstehen, das ein Zeichen gegen Homophobie setzt. Das Motiv soll im Fantasystil jenen Personen gedenken, die Opfer rechter und religiöser Gewalt wurden. Unter dem Symbol des Fliegenden Spaghettimonsters - als "Symbol der Toleranz und Ratio" - stehen die als Vampir und Werwolf dargestellten Opfer des Orlando-Attentates Ramon Guerrero und Christopher Leinonen. Ein Faun trägt die Gesichtszüge Itaberli Lozanos, eines Jungen, der von seiner eigenen Mutter wegen seiner Homosexualität ermordet und verbrannt wurde. Eine Fee erinnert an Shira Banki, eines Mädchens, das an einem CSD in Israel teilnahm und deswegen hinterrücks erstochen wurde. Zu Füßen der Opfer sollen Gesichter der Täter und Symbole ihres rechten und religiösen Hasses zu erkennen sein.

Um das Wandgemälde der Wiener Künstlerin und Illustratorin "SlippedDee" zu realisieren, wurde auf der Internetseite des BafmW eine Spendenaktion gestartet. Das Portal queer.de ruft indessen zur Abstimmung auf, welche "Homo-Hasserin" noch einen Platz auf der Fassade finden soll. Derzeit steht die AfD-Polikerin Beatrix von Storch auf Platz eins der Rangliste.