Vatikan veröffentlicht e-Rosenkranz

Die Erfindung des e-Gläubigen

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Die App im Apple-Appstore
Die App im Apple-Appstore

Bekanntermaßen hätten Krankenkassen gern Vollzugriff auf die Gesundheitsdaten ihrer Versicherten. Dazu greifen sie schon mal in die Tasche und verschenken eine Apple Watch. Da möchte die katholische Kirche nicht nachstehen und überwachen, wie häufig und wann und wo ihre Schäfchen rosenkranzeln.

"Click To Pray eRosary" nennen sich das Gadget und die App dazu. Man möchte jungen Menschen damit das Rosenkranzbeten wieder nahebringen. Selbstverständlich geht es dabei um nichts Geringeres als den Weltfrieden. Denn dafür sollen die von der App gezählten "Ave Marias" zuständig sein.

Der französische Jesuit Frederic Fornos ist Leiter des internationalen Gebetsnetzwerks des Papstes und hat die App vorgestellt. Mit dem Smart-Armband in Form einer Perlenkette mit Kreuz – so Fornos – könnten junge Menschen leichter das traditionelle Gebet zur Gottesmutter Maria erlernen.

"Der Smart-Rosenkranz wird ums Handgelenk gelegt und aktiviert, indem der Träger damit ein Kreuzzeichen macht. Per Bluetooth ist der e-Rosary mit einer kostenlosen App synchronisiert", berichtet Die Presse. Auch wenn die App kostenlos ist; das Armband kostet stolze 99 Euro.

Für diesen knappen Hunni darf der geneigte e-Gläubige dann sein Gebetsverhalten direkt an die Inquisition … wollte sagen: die Sacra Congregatio Romanae et universalis Inquisitionis, kurz: Glaubenskongregation, senden. Hier wird dann ausgewertet, wer wo wann was betet. Entsprechend werden dann per e-Mail e-Bußen auferlegt und/oder e-Sünden aus dem Himmels-Zentralregister1 gestrichen.

Wer mehr als zur Sühnetilgung unbedingt notwendig "clickt and prayt" kann auch ein Guthaben erwerben, das er mit zukünftigen Sünden verrechnen kann.


  1. Das muss man sich in etwa so vorstellen wie das Flensburger Verkehrssünderregister. Nur halt viel, viel größer. ↩︎