JugendFEIER-Festveranstaltungen in vollem Gange

Das Fest der (guten) Wünsche

Durch den Präsidenten auf der Bühne folgen die ersten Wünsche an die Jugendlichen für ihren selbstbestimmten Weg ins Leben: "Freuen Sie sich gemeinsam mit den Mädchen und Jungen, die wir heute hier begrüßen, Ihre Kinder." Unter Beifall, Musik und Lichtillumination nehmen diese in den ersten Reihen ihre Plätze ein. Über eine Video-Projektion spricht die Schauspielerin und Sängerin Anna Loos, selbst in Brandenburg an der Havel geboren, auf allen Jugendfeiern 2016 ihre Wünsche: "Man feiert das Datum zwischen Kindheit und Erwachsensein. Das ist eigentlich die schönste Zeit, in der ihr alles machen könnt, in der ihr auch Regeln brechen könnt. Diese Zeit zu genießen, wünsche ich mir und euch, ihr sollt selbstbestimmt sein, traut euch. Genießt den Tag, carpe diem und jetzt: Viel Spaß beim Feiern.“"

2. Akt des Festes: Persönlichkeiten mit Wünschen reihen sich über die Video-Projektion ein: In Berlin der regierende Bürgermeister Michael Müller. Teil der Gesellschaft zu sein und Verantwortung zu übernehmen, sei wichtig, gibt er den Jugendlichen über die Videoprojektion mit, denn daran kann man erkennen, ob jemand erwachsen ist, nicht am Lebensalter sondern daran, ob er für andere da ist und sich einzubringen. "Besonders wichtig sei", so der Regierende Bürgermeister, "sich gemeinsam zu engagieren für Demokratie, für Toleranz, für Meinungsfreiheit. Das macht unsere Gesellschaft aus. Es gibt viel zu tun. Ich wünsche euch für den weiteren Weg und die Zukunft viel Kraft und Mut aber vor allem euch und Ihnen heute eine großartige Feier."

Die Jungen HumanistInnen Berlin-Brandenburg, vertreten durch ihren Vorstandvorsitzenden Thomas Fehse, mit Alina Schmitz und Maximilian Schmeiser stellen sich vor und laden zum mitmachen ein. "JuHu", steht mit dem Ziel, raus aus dem Alltag mit Abenteuercamps, Integrationsfahrten, Bildungsreisen, Workshops, Aktiv-Wochenenden. Vor sieben Jahren, so erinnert Maximilian sich an seine JugendFEIER fühlte er die Aufgabe vor sich, "Erwachsen zu werden, Verantwortung übernehmen" und das ist gelungen.

Der 3. Akt. In Berlin ist der Festredner – traditionell eine Überraschung. Am vergangenen Samstag trat der Konfessionslose, Vater von drei Kindern und Diplom-Jurist Gregor Gysi auf die Bühne. Als Redner bereits ausgezeichnet waren nach der Begrüßung (Liebe Eltern, liebe Großeltern, liebe Geschwister, liebe weitere Angehörige, liebe Gäste und vor allem, liebe Jugendliche ...) seine zu diesem Anlass an die Jugendlichen gerichteten Worten eher ungewöhnlich und erreichten ein belustigtes, fröhlich auf Applaus gestimmtes Publikum: "Heute erleben Sie die Jugendfeier als Zeichen dafür, dass Sie nun schrittweise erwachsen werden. Sie haben mehr Rechte aber auch mehr Verantwortung. Ab jetzt beginnt für Sie zum Beispiel auch eine neue Zivil- und Strafrechtverantwortlichkeit. Danach können Sie maximal für 10 Jahre in einem Gefängnis eingesperrt werden."

Ein Blick nach Altlandsberg, zu den JugendFEIERN 2016 in Märkisch Oberland

Der schönste Raum der historischen Stadt wurde für die Feier gewählt. Um es gleich zu sagen, es ist die ehemalige Schlosskirche. Sie gehört dem Areal des Schlossgutes an. Vor 20 Jahren begannen in der Altstadt Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten. Seit Mai 2015 steht die profanisierte Schlosskirche als soziokulturelles, multifunktionales Veranstaltungszentrum zur Verfügung. In diesem bekannten und vorher religiösen Gebäude fanden erstmals die JugendFeiern und in Kooperation mit den Regional-Verbänden statt.

Der Rahmen der Veranstaltungen in Altlandsberg ist gleich den anderen JugendFEIERN dieses Jahres. Es ist ein Fest in drei Akten, in dem die Jugendlichen das Zentrum bilden.

Wie in Berlin, sprachen auch in Altlandsberg Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens über eine Video-Projektion, beispielsweise Anna Loos, die auch im Friedrichstadt Palast ihren Input gab, der "Mitten im Leben" stehende Ex-Boxer, Axel Schulz und Joko Winterscheidt, Fernsehmoderator, der Mut macht und berichtet, wie er sich für seinen Beruf entschieden und durchgesetzt hat.

Und Stephan Wapenhans geboren in Barby, Sachsen-Anhalt, realisierte hier in Altlandsberg seinen Vorsatz, "… ich finde es schön, etwas für die Region etwas zu tun." Wapenhans, Sänger und Schauspieler, Kulturmanager mit internationalen Adressen und erstem Wohnsitz in Wien, inszenierte hier die JugendFEIER 2016. Er führte durch die Veranstaltungen, moderierte, arrangierte die Show und hielt die Festrede mit dem Titel: "Erwachsen werden? ... wer will das eigentlich? Und warum?"

In Altlandsberg erinnere ich als letztes Bild eine Familie, in deren Kreis der älteste Mann eine junge Frau, die eben noch auf der Bühne stand, dort Glückwünsche und die Rose entgegen genommen hatte, nun mit den Worten in seinen Arm nahm: "Mädel, war das schön".


  1. Hier wie auch bei den kommenden JugendFEIERN in Brandenburg sind Restkarten an der Tageskasse zu bekommen. ↩︎