"Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht"

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Alle Jahre wieder: Zwei Demonstrationen getrennt nur durch das Brandenburger Tor. Auf dem "Platz des 18. März", der Westseite des Tors, will der sog. "Marsch für das Leben“ die Zeit zurückdrehen. Auf dem östlich gelegenen Pariser Platz protestiert das breit aufgestellte "Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung" gegen dieses Anliegen.

Das Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung wurde 2012 gegründet und organisiert seither die friedlichen Proteste gegen den jährlich stattfindenden, bundesweiten "Marsch für das Leben". Im Bündnis haben sich Beratungsstellen, verschiedene feministische und allgemeinpolitische Gruppen, Verbände, Gewerkschaften und Parteien sowie Einzelpersonen zusammengeschlossen.

Das Brandenburger Tor bietet den mit rot-weißen Absperrungen gesichert neutralen Raum zwischen diesen beiden gegensätzlichen Demonstrationen. Hier zwischen den Säulen herrscht Stille, im Wind wiegen sich rot-weiße Plasikabsperrbänder. Die Polizei ist mit einem Aufgebot von 450 Einsatzkräften präsent; in dichtem Abstand die bereitstehenden Einsatzwagen. Der allgemeine Autoverkehr ist umgeleitet, Touristen werden Übergänge erklärt und Durchgänge gewährt.

Um 12:00 Uhr begann das Bündnis für Sexuelle Selbstbestimmung mit dem Bühnen-Programm aus Musik, Begrüßung, Redebeiträgen, Erfahrungs- und Situationsberichten, Singen, Tanzen und guter Stimmung, begleitet von Demonstrationsrufen: "Weg mit § 218", "Wir sind laut, wir sind bunt", "Legal – Einfach – Fair", "my body - my choice"….

Um 13:00 Uhr setze sich der Demonstrationszug langsamen Schrittes mit dem Transparent "Sexuelle Selbstbestimmung ist ein Menschenrecht" in der ersten Reihe in Gang, die Demonstrierenden trugen ihre individuellen Botschaften bis zum Bebelplatz wo der diesjähriger Aktionstag endete. Motto und Forderungen bleiben: "Legal, einfach, fair", gefordert wurde von der Politik die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs.

Es wurde darauf hingewiesen, dass in vielen Regionen Deutschlands heute schon ein medizinischer Versorgungsnotstand herrscht und gehandelt werden muss. Ines Scheibe vom Bündnis sagte in ihrer Abschlussrede:

"Das Recht auf eine selbstbestimmte Beendigung einer ungewollten Schwangerschaft wird von der WHO und den Frauenrechtskonventionen gefordert und muss endlich auch in Deutschland umgesetzt werden.
Schluss mit der Entmündigung von ungewollt Schwangeren durch den Staat. Wohnortnahe, gut ausgestattete Beratungsangebote und medizinische Versorgung auf der Höhe der Zeit sind überall staatlich sicher zu stellen so wie auch sexualpädagogische Angebote."

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