Kenia: Atheistische Organisation fordert Ende von Schulgebeten und soll dafür in die Hölle

Erzwungene Gebets- und Messeteilnahmen sollen in Kenias Schulen der Vergangenheit angehören, wenn es nach der atheistischen Gesellschaft Kenia geht. Die Antwort des Ministers für Erziehung auf die atheistische Forderung nach Abschaffung verpflichtender Schulgebete fällt recht harsch aus. Atheisten sollen direkt in die Hölle fahren, da Gebete sehr erwünscht seien.

Nach Angaben der atheistischen Gesellschaft Kenia, Atheists in Kenya Society, beklagen Schüler*innen nicht nur diverse verpflichtende Gebete im Schulalltag, sondern gar die verpflichtende Teilnahme an Messen am Sonntag. Völlig unabhängig davon, welcher oder ob überhaupt einer Religion gefolgt wird.

Atheists in Kenya fordern daher die Abschaffung der Gebetspflicht und die freiwillige Teilnahme für Kinder und Jugendliche, die beten und an Gottesdiensten teilnehmen wollen beziehungsweise von ihren Eltern dazu verpflichtet werden

Damit erhoffen sie sich auch, dass Kinder und Jugendliche nicht bereits jung in eine religiöse Richtung gepresst werden, sondern sich erst einmal eine eigene Meinung zu Religion und verschiedenen Glaubensrichtungen bilden können. In Kenia leben christliche Menschen aller Richtungen, muslimische Gläubige, aber auch hinduistische und religionsfreie Personen.

Während manche keinen Zwang an Schulen erkennen wollen, geht der Minister für Erziehung Professor George Magoha weiter. Den schriftlichen Forderungen der atheistischen Gesellschaft zur Aufhebung des Gebetszwangs begegnet er mit einem groben "Atheists should go straight to hell as prayers are highly encouraged", was in etwa bedeutet, dass Atheisten zur Hölle fahren sollen, da Gebete sehr erwünscht seien. Magoha selbst sieht sich als Gläubigen und lehnt nur Gebete von außen ab, die andere Dinge einbringen und Kinder ablenken können. Während er diese ablenkenden Dinge nicht ausführt, formuliert er doch den Wunsch, dass selbst vor Prüfungen gebetet werden solle, wenn möglich.

Mahoga bekräftigt, dass man wisse, was man mache. Ob das das Beste für die Kinder und Jugendlichen ist, ist fraglich. Ist es doch offensichtlich das Gegenteil von dem, was sich die organisierten Atheist*innen wünschen würden. Nämlich dass die öffentliche Bildung den Schüler*innen kritische Argumentations- und Entscheidungshilfen bieten sollte, damit sie fundierte Entscheidungen treffen können. Das Ziel der Bildung sollte es ihrer Meinung nach sein, ein Gefühl natürlicher Neugier und die Liebe zum Lernen zu fördern, nicht das Auswendiglernen von Fakten und das Aufsagen von Dogmen.

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