Licht und Widerstand

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Die beleuchteten Gedenkstelen auf dem Platz der Freiheit in München
Beleuchtete Gedenkstelen

Das "WiderstandDenkmal" wurde 2016 von einer Initiativgruppe zusammen mit dem Aktionskünstler Wolfram P. Kastner am Platz der Freiheit in München errichtet. Im Rahmen der Stadtteilkulturwoche 2025 Neuhausen-Nymphenburg wurde es nun beleuchtet, um auch des Nachts sichtbar zu sein.

Das Denkmal für den Widerstand leuchtete am Platz der Freiheit in München. Von Sonnenuntergang bis Mitternacht erstrahlte es eine Woche lang. So war es besser sichtbar und konnte von Passanten vermehrt wahrgenommen werden.

Auch im zehnten Jahr seines Bestehens feiert das "WiderstandDenkmal" alle Menschen, die Mut aufbringen und handeln. Die Aktion wurde unterstützt vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München und vom Kulturverein Das andere Bayern – Verein für demokratische Kultur in Bayern.

Nur wenige leisteten auch in München Widerstand gegen das Nazi-Regime und wurden dafür von den Nazis verfolgt und mit schweren Strafen bis hin zum Mord bedroht. Ihre Beweggründe waren ebenso unterschiedlich wie die Art und Weise ihres Handelns. Mit dem Denkmal werden beispielhaft solche Personen gewürdigt. Eine von ihnen war Karl Schörghofer (1879–1962). Er sagte einmal: "Ich weiß, dass ich mein Leben gefährde, aber alles hat seinen Preis." Solche Erinnerungen können und sollen für Gegenwart und Zukunft als Anregung und Ermutigung dienen.

Faltblatt zum Denkmal
Faltblatt zum Denkmal
Faltblatt zum Denkmal

Der "Platz der Freiheit" wurde 1946 vom Münchener Stadtrat so benannt. Zuvor war er nach dem Kriegsverbrecher, Lügenpropagandisten ("Dolchstoßlegende"), Zerstörer der Weimarer Verfassung, Schuhlöffel Hitlers und Gratulanten zur Mordaktion von 1934, Paul von Hindenburg, benannt: Hindenburgplatz.

"Widerstand gegen rechtsextreme Organisationen, Personen und Umtriebe ist aktuell dringend erforderlich, bevor es zu spät ist", findet Wolfram P. Kastner. Die Ehrung des Widerstands gegen das Nazisystem in Form des "WiderstandDenkmals" soll auf Wunsch vieler BürgerInnen dauerhaft Bestand haben. Die Beschlüsse zweier Bürgerversammlungen und des Bezirksausschusses 9 sowie eine Petition mit über 600 Unterschriften sprechen eine klare Sprache. Namhafte Personen setzen sich für den dauerhaften Erhalt des Denkmals ein.

Der Münchener Stadtrat hat 2022 die Erhaltung bis 2027 beschlossen. "Es wäre gut, wenn im Stadtrat sehr bald ein Beschluss gefasst wird, das Memorial dauerhaft zu erhalten", so Kastner.

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