Pakistan: Wegen Blasphemie zum Tode Verurteilter freigesprochen

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Weltweit sitzen Menschen in Gefängnissen; manche von ihnen wegen angeblicher Blasphemie.
Gefängnis

Im Jahr 2013 war der heute 40-jährige Sawan Masih wegen des Vorwurfs der Blasphemie verhaftet und 2014 wegen Beleidigung des Propheten Mohammed zum Tode verurteilt worden. Nach fast sieben Jahren in der Todeszelle wurde er nun vom Obersten Gerichtshof in Lahore freigesprochen. Die Anti-Blasphemie-Gesetzgebung Pakistans wird von Teilen der Bevölkerung scharf kritisiert.

Nach sieben Jahren in der Todeszelle hat der Oberste Gerichtshof in Lahore unter Richter Shehbaz Alí Rizvi Sawan Masih vom Vorwurf der Blasphemie freigesprochen und das Todesurteil gegen den heute 40-jährigen Christen aufgehoben. 2013 war Masih nach einem Grundstücks-Streit mit einem Muslimen der Blasphemie bezichtigt, verhaftet und 2014 wegen Beleidigung des Propheten Mohammed von einem Gericht verurteilt worden. Richter Alí Rizvi begründet sein Urteil damit, dass der Vorwurf der Blasphemie nicht belegt werden konnte, da die Staatsanwaltschaft keine Beweise vorlegen konnte.

Ob Masih nach seiner Freilassung in Pakistan bleiben kann oder wie bereits die nach einem ursprünglichen Todesurteil freigesprochene Asia Bibi ins Ausland flüchten muss, ist nicht klar. Kurz nach der Beschuldigung Masihs im Jahr 2013 hatte ein wütender Mob 120 Häuser christlicher Menschen niedergebrannt, Geschäfte und weitere Einrichtungen in vor allem von christlichen Personen bewohnten Vierteln zerstört.

In Pakistan selbst und im Ausland regt sich auch unter religiösen Gruppen Protest gegen die Anti-Blasphemie-Gesetze, die nicht nur die Meinungsfreiheit einschränken, sondern immer wieder benutzt werden, um Konkurrenz oder anderweitig unliebsame Personen aus dem Weg zu räumen.

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