USA: Satanic Temple enttauft in Texas für zehn Dollar

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Symbolbild
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Bei einem heidnischen Festival im texanischen Tyler Ende Oktober betreute eine örtliche Gruppe des Satanic Temple einen eigenen Stand. Sehr zur Empörung alarmierter christlicher Gläubiger wurden dort auch Enttaufungen zum Preis von zehn Dollar angeboten. Ausgestattet mit einem auf die Stirn gemalten umgedrehten Kreuz und einem Zertifikat konnten die Enttauften auf dem Festival nicht nur tanzen und sich austauschen, sondern auch die dort missionierenden christlichen Gläubigen ignorieren oder auslachen.

Am 29. Oktober fand im osttexanischen Tyler das Pagan Pride Festival statt, ein Fest, auf dem man stolz sein Heidentum zur Schau stellt. Nach Angaben des Veranstalters waren 70 Verkaufs- und Informationsstände sowie etwa 1.000 Besucher*innen mit dabei. Bereits im Vorfeld hatten empörte christliche Gruppen zu Protesten aufgerufen, schließlich wurden nicht nur zahlreiche schwarz-bunte Personen erwartet, die es sich in Gemeinschaft bei Musik und Essen gut gehen lassen wollten, sondern auch ein Stand des Satanic Temple, welcher ein Ritual zur Enttaufung anbieten wollte.

Dabei wurde den Enttaufungswilligen ein schwarzes Petruskreuz auf die Stirn gemalt und ein "Hail Satan" (Heil Satan) zugerufen. Zum Schnäppchenpreis von gerade einmal zehn US-Dollar (9,99 Euro) erhielten Enttäuflinge gar ein Zertifikat, welches ihnen die neue Freiheit mit folgenden Worten bescheinigte: "All bonds of servitude have been broken. Power and agency have been restored. Thyself is thy master. Hail Satan!" ("Alle Fesseln der Knechtschaft sind gebrochen. Macht und Handlungsfähigkeit wurden wiederhergestellt. Du selbst bist dein Meister. Heil Satan!").

Screenshot Twitter
Die Enttaufung konnte man sich auf dem Festival mit einem Zertifikat bescheinigen lassen.
(Screenshot: Twitter)

Im Vergleich zum Kirchenaustritt in Deutschland nicht nur eine schnelle, sondern auch fröhliche und günstige Lösung. Wer in Deutschland aus der Kirche austreten möchte, muss teilweise wochenlang auf einen Termin beim Amtsgericht warten und, je nach Bundesland, sogar um die 30 Euro zahlen. Musik, Tanz und Essen gibt es dabei auch nicht. Einziger Vorteil ist, dass Religiöse nicht die Ämter belagern, um Menschen mit Kirchenaustrittswunsch abzuhalten.

Während die Festival-Besuchenden in Texas beim Pagan Pride Festival offensichtlich ihren Spaß hatten, wie zahlreiche Bilder und Videos der Veranstaltung belegen, ließen es sich einige christliche Gläubige nicht nehmen, das Fest mit ihren eigenen Plänen zu besuchen. Mit lauten Gebeten versuchten sie zu stören, wurden aber nur ausgelacht, umtanzt und übertönt.

Um sich den schönen Tag nicht verderben zu lassen, wurden die Festival-Teilnehmenden zudem darüber informiert, dass es sich bei dem Festgelände um Privatgrund handele und es sinnvoll sei, nicht mit Protestierenden oder Medien zu sprechen.

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