Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) hat sich in die Sterbehilfedebatte eingebracht und fordert ein Verbot der Suizidbeihilfe.
Das kommt nun wenig überraschend - das trifft auch auf die Begründung der DEA zu: "Wir sind tief davon überzeugt, dass jeder Mensch, vom Zeitpunkt der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle an bis zu seinem natürlichen Lebensende, als Gottes Geschöpf der menschlichen Willkür entzogen ist."
Diese Haltung soll den Evangelikalen unbenommen bleiben; sie können für sich und ihre Mitglieder gern in Anspruch nehmen, sich zu Tode zu quälen. Doch darf solcherlei Einstellung nicht zum Maß für eine säkulare Gesellschaft werden.
3 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich habe bei pro-Medienmagazin kommentiert, aber irgendwie wollen die meine Kommentare nicht (kam schon öfters vor). Na, dann stell ich ihn halt hier rein:
Glauben bringt sicher vielen Menschen Freude und Spaß. Doch beim Leben hört der Spaß auf. Das Leben gehört ausschließlich dem Menschen selbst.
Kurioserweise sind ja viele Gläubige für einen selbst bestimmten Anfang des Lebens (also gegen Abtreibung), während sie dem gleichen Menschen am Ende seines Lebens dieses Recht entziehen wollen. Niemand darf am Anfang (gesetzlich geregelt nach dem 3. Schwangerschaftsmonat) den Willen des ungeborenen Lebens voraussetzen, dass es sterben will, daher wird es prophylaktisch geschützt. Erst im einwilligungsfähigen Alter könnte der Mensch in seine Abtreibung nach dem 3. Monat einwilligen. Doch dies käme um Jahre zu spät.
Anders sieht es am anderen Ende des Lebens aus. Hier ist der Mensch einwilligungsfähig, kann über sein Leben selbst bestimmen und kann dies auch artikulieren. Und wenn er der Meinung ist, dass es nun gut sei, diese Existenz zu verlassen, dann ha niemand das Recht, sich dort einzumischen. Selbst ein vermuteter Gott nicht, es sei denn, die Kirche unterstellt ihm nach wie vor, dass er der alttestamentliche Sklavenhalter ist, als der er da geschildert wird. Ein Sklavenhalter hätte in der Tat das zweifelhafte Recht, über das Leben seiner Sklaven zu entschieden - positiv oder negativ.
Doch inzwischen ist dieses Gottesbild im Christentum reformiert worden und Gott muss lieb sein. Daher steht ihm auch nicht mehr das Recht zu, über das Leben seiner "Schäfchen" nach Gutdünken zu entscheiden. Also steht diese Entscheidung ausschließlich dem Träger des Lebens zu. Und es muss ja nicht jedes Mal der Zugführer sein, der einen Schock bekommt, oder irgendwelche dubiosen Hinterhöfe müssen aufgesucht werden.
Wenn man das Lebensende mit ein wenig Würde auskleiden könnte, dann wäre dies ein guter Grund, dem Tod weniger ängstlich entgegenzueilen. Und wenn ein versierter Arzt einem dabei assistiert, dann wäre es ein friedliches Wegschlummern aus einem Leben, welches für den Träger nicht mehr lebenswert ist.
Wäre das nicht ein wunderbares Ziel, welches mit dem Christentum, wie ich es verstehe, vereinbar ist? Schließlich soll es da um Nächstenliebe gehen. Diese würde sich hier auf beeindruckende Weise zeigen lassen.
Herrmann am Permanenter Link
Diese Religiösen Fanatiker sollten erst einmal dafür Sorge tragen das JEDER Mensch in Deutschland ein menschenwürdiges Leben führen kann.Ohne Angst irgendwann auf der Strasse zu landen,oder ohne Medizinische Hilfe kla
Im übrigen werde ich mir von keinem Religionsfuzzi vorschreiben lassen wann ich meine das Schluss mit Leben ist.
Zukunft2367 am Permanenter Link
Das mit den Schmerzen/Quälen ist Polemik. Im Notfall könnte man jemanden dauerhaft ins künstlichen Koma verbringen.