Vor vier Jahren wurde der saudi-arabische Blogger Raif Badawi wegen "Beleidigung des Islam" zu 1.000 Stockhieben, zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet etwa 250.000 Euro verurteilt. Badawi wurde nun dazu aufgefordert, die Geldstrafe zu zahlen.
Im Juni 2012 wurde Raif Badawi aufgrund von regime- und religionskritischen Äußerungen festgenommen und zu einer brutalen Strafe verurteilt. Im Januar 2015 erhielt er auf dem Vorplatz der Al-Dschafali-Moschee in der Hafenstadt Dschidda die ersten 50 von 1.000 auferlegten Peitschenhieben. Nachdem weitere körperliche Bestrafungen bislang aus medizinischen Gründen ausgesetzt werden mussten, hatte das höchste saudische Gericht das Urteil gegen Badawi im Juni 2015 unwiderruflich bestätigt.
Laut einer aktuellen Meldung auf dem offiziellen Facebook-Account seiner Ehefrau, Ensaf Haidar, wurde das Urteil nun erneut bekräftigt. Badawi soll am gestrigen Montag von Gefängnisbehörden dazu aufgefordert worden sein, eine Million Rial (umgerechnet etwa 250.000 Euro) Strafe zu zahlen.
Im April letzten Jahres wurde Raif Badawi gemeinsam mit seiner Ehefrau mit dem Deschner-Preis der Giordano-Bruno-Stiftung ausgezeichnet. Die Stiftung forderte die deutsche Politik dazu auf, "endlich klare Kante zu zeigen und Saudi-Arabien unter Druck zu setzen".
3 Kommentare
Kommentare
Paul am Permanenter Link
""Die Stiftung forderte die deutsche Politik dazu auf, "endlich klare Kante zu zeigen und Saudi-Arabien unter Druck zu setzen""
Wer erwartet denn, dass man gute Kundschaft vergrault, da ein Leo II, eventuell noch ein G36 gefällig???
Klaus am Permanenter Link
Und was hat die deutsche Politik geantwortet?
Dieter Bauer am Permanenter Link
Ist "der Islam" eine Religion, also ein Fantasiekonstrukt wie alle Religionen? Seit wann kann Fantasie beleidigt werden?
Habt den Mut, euch vom Joch indoktrinierter Denkvorgaben zu befreien. Wendet euch der Realität in geistiger Freiheit zu. Viel Leid, Kummer und letztlich nutzlose Auseinandersetzungen bleiben uns erspart.