Eilmeldung

Luther und Moses vom evangelischen Kirchentag verbannt!

Die beiden Kunst-Installationen des "11. Gebots", Moses und Luther, wurden heute nicht auf das Messegelände beim evangelischen Kirchentag gelassen. Der Kirchentagsveranstalter blockierte den Zugang zum Gelände, obwohl eine Genehmigung für eine Versammlung vor dem Eingang vorlag. Die Polizei hat ein berlinweites Platzverbot gegen die Luther-Figur erlassen. Der Anfangsverdacht der Volksverhetzung liege vor.

Die Aktionsgruppe "Das 11te Gebot!" kommentierte den Vorgang auf Ihrer Facebookseite mit den Worten:

Die Demonstration ist bei der Polizei angemeldet. Wir sollten laut Anmeldebestätigung "vor dem Eingang Süd der Messe Berlin" demonstrieren dürfen. Dorthin gelangt man über 2 Wege: entweder durch die Unterführung oder über die Taxi- und LKW-Zufahrt. Erstere ist für die knapp 4 Meter hohe Luther-Figur zu niedrig. Die Polizei hatte für diesen Fall vorab darauf hingewiesen, dass man dann ja die Taxi- und LKW-Zufahrt nutzen könne.

Doch die Kirche beruft sich - wie auch schon 2016 in Leipzig - erneut auf ihr "Hausrecht": Man habe die Messe gemietet und öffentlicher Grund sei nur die Unterführung und und der Platz vor dem Eingang Süd. Wenn der Platz über öffentlichen Grund (sprich die Unterführung) für uns nicht erreichbar sei, dann "werde man uns bestimmt nicht unterstützen", um zum Messegelände zu kommen, sagte uns der Organisationsleiter.

Diese Argumentation ist nicht nur formaljuristische Haarspalterei, sondern sie spricht vor allem Bände darüber, wie ernst man es tatsächlich meint mit dem angeblichen Dialog mit Anders- und Nichtgläubigen.

Auch die jugendlichen Torwächter bekamen über ihr Sprechfunkgerät immer wieder die Anweisung "Bloß nicht reinlassen!"

Das grüne Kirchentagstuch der Organisationsmitarbeiter ziert der Spruch "ICH HELFE" - das nennt man dann wohl Doppelmoral. [...]

Ein Bericht der Redaktion folgt.