Die Austrittswelle, die beiden Großkirchen seit einigen Jahren schwer zu schaffen macht, beruht vor allem an ihrer fehlenden Glaubwürdigkeit. Das jedenfalls glaubt der katholische Theologe und Journalist Daniel Deckers.
"Deckers nannte Anlässe wie die verschärfte Besteuerung von Kapitaleinkünften, den hemmungslosen Machtmissbrauch eines Limburger Bischofs, davor das Versagen angesichts jahrzehntelanger sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Schutzbefohlene."
Während früher die Kirchenmitgliedschaft automatisch erfolgte, würden Kinder heute nicht mehr in diese "Zwangsgemeinschaft" hineingeboren.
"Während die Evangelische Kirche ehrlicher mit der Situation umgehe und detaillierte Studien über Abwanderungsgründe erstellen lasse, steuerten die Katholiken 'im Blindflug durch eine von Nebelbänken verstellte Gegenwart'" sagte Deckers bei seinem Vortrag in Limburg.
5 Kommentare
Kommentare
Wolfgang am Permanenter Link
Glaubwürdigkeit? Den Kirchen fehlt es am Glauben und an der Würde.
Weder der protestantische noch der katholische Gott kriegt es mit dem Glauben und der Würde hin und die anderen Götter schweigen auch.
Sven Schultze am Permanenter Link
Der Grund ist nicht mehr die Glaubwürdigkeit: Dass es den Kirchen an Glaubwürdigkeit (und Legitimation) fehlt wissen die Menschen schon seit Jahrhunderten.
P.S.: Die facezien kann man hier lesen (große Empfehlung):
https://archive.org/details/diefacezien00bracgoog
Reinhard am Permanenter Link
Glaubwürdig ist doch nur etwas, das wenigstens einigermaßen plausibel ist.
Religion ist das ganz offensichtlich nicht und schon deshalb kann die Kirche nicht glaubwürdig sein oder gar glaubwürdiger werden.
Martin am Permanenter Link
Glaubwürdigkeit läßt sich leicht wiederherstellen. Einfach keine unglaubwürdigen Dinge mehr behaupten! Also Schluß mit den Lügen über Gott, Engel, Wunder, Auferstehung und den ganzen Mist.
Noncredist am Permanenter Link
Auch nach nahezu 2000 Jahren "Zwangsgemeinschaft zum einen und einzigem Gott" mangelt es der Kirche an Glaubwürdigkeit.