"Gegen die islamischen Werte"

Iranische Justiz will soziale Medien verbieten

Als Reaktion auf die Proteste gegen das Mullah-Regime will die iranische Justiz alle sozialen Medien verbieten. Schon vor einigen Tagen kam es zu Sperrungen verschiedener Dienste.

Der stellvertretende iranische Generalstaatsanwalt Abdul-Samad Chorramabadi hat sich dafür ausgesprochen, die sozialen Medien im Land komplett zu sperren. Im Fokus stehen dabei vor allem die Messaging- und Foto-Video-Apps Telegram und Instagram, die anders als Facebook und Twitter noch nicht verboten sind. "Diese Medien verbreiten nicht nur Inhalte gegen die innere Sicherheit des Landes, sondern auch gegen die islamischen Werte", erklärte er im Interview mit dem Nachrichtenportal Mizan-Online

Während den regimekritischen Protesten gegen das iranische Mullah-Regime kam es bereits zu Sperrungen von Telegram und Instagram, mit deren Hilfe viele Demonstrationen im ganzen Land organisiert wurden. Die Regierung hatte eine Blockierung veranlasst, nachdem entsprechende Kommunikationskanäle nicht geschlossen wurden. Viele Hardliner forderten darüber hinaus eine vollständige Kontrolle des Internetzugangs.

Viele Iraner ignorierten in der Verganheit die staatliche Zensur und Sperrungen. Durch die Nutzung von Tor-Browsern und VPN-Verbindungen ("virtuelle private Netzwerke") umgehen sie die Blockade, indem eine ausländische IP-Adresse vorgegaukelt wird.