Der Dialog der Religionen in Aachen hat Ende Juni Grundsätze zur Zusammenarbeit vereinbart, die am morgigen Mittwoch (5. September 2018) dem Aachener Integrationsrat vorgestellt werden. Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) kritisiert die Finanzierung aus den Haushaltsmitteln für Integration.
"Laut den Unterlagen für Kommunalpolitik erhält der 'Interreligiöse Dialog' jährlich 3.000 Euro aus den Mitteln für Integration", sagt Karl Dvorak, IBKA-Sprecher der Städteregion Aachen. "Um in Deutschland lebende Migranten zu integrieren benötigen sie zur Teilhabe am täglichen Leben zuallererst Sprachkurse sowie die Vermittlung der Grundsätze des demokratischen Miteinanders."
Religiöse Vorstellungen wiedersprächen jedoch häufig den Werten der modernen Gesellschaft und erzeugten Parallelgesellschaften, statt zu integrieren. Deshalb meint Dvorak: "So liegt der Schluss nahe, der Aachener Integrations-Haushalt mutiert zu einem interreligiösen Selbstbedienungsladen."
Auf der Webseite der Stadt Aachen zum Dialog der Religionen heißt es: "Religiöse Gemeinden und Gemeinschaften sind ... Orte der Gottsuche, des Gebets und der Meditation." Die Stadt Aachen, die diesen "Dialog" fördern will, verstärkt also bewusst die Differenzierung der Menschen anstatt – was geboten wäre – deren Integration. Von einer Unterstützung von nichtkonfessionellen Migranten ist nicht einmal die Rede.
5 Kommentare
Kommentare
Rechtschreibnazi am Permanenter Link
Ich hoffe Herr Dvorak meint, dass religiöse Vorstellungen den Werten der modernen Gesellschaft widersprechen, denn ich kann in religiösen Vorstellungen nicht viel Wiederholung moderner Werte erkennen.
Kay Krause am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Nazi! ich bin - wie Sie - in zweierlei Hinsicht für Recht-Schreibung: einmal, was das Grammatische betrifft,zum anderen, was die klar verständliche Begriffs- Verwendung betrifft.
Mit freundlichem Gruß, Kay Krause
Dennis Riehle am Permanenter Link
Es ist zweifelsfrei ein Versäumnis, dass der "Interreligiöse Dialog" thematisch nicht breiter gefasst wird.
Gleichsam halte ich es für richtig, dass solche Veranstaltungen - würden sie beispielsweise als "Interkultureller Dialog" ausgerichtet - auch mit Steuermitteln finanziert werden. Dass dabei die Religion zur Sprache kommt, halte ich nicht für verwerflich. Das religiöse Leben in Deutschland gehört zur Alltagswirklichkeit hinzu, prägt es doch einen Teil des gesellschaftlichen Miteinanders.
Dabei geht es nicht um die Religionsausübung des Einzelnen, sondern um die Rolle und Funktion, die Weltanschauungsgemeinschaften im Staat übernehmen können. Die eine Seite wünscht sich eine vollständige Verbannung aus dem demokratischen Bewusstsein, die andere Seite verfolgt das glatte Gegenteil.
Darüber sollte man ins Gespräch kommen, aber bitte: Auch Konfessionsfreie gehören zu solch einer Debatte dazu. Und der Dialog darf sich nicht auf das Thema "Religion" alleine beschränken. Ansonsten droht er tatsächlich, zu einer ausgrenzenden Veranstaltung zu werden, die keinen Cent öffentlicher Mittel verdient hat.
Thomas B. Reichert am Permanenter Link
Kollektiver Wahn!
Die religiöse Gemeinschaften werden vom Staat mit Geld zugeschmissen und jeder der von dem Geld, der Macht ... profitieren möchte schliesst sich der Sozialstruktur an - im Grunde sind relgiiöse Gemeinschaften ART(Kunst)Dikaturen!
A.S. am Permanenter Link
Die Naivität der Amts-Christen ist unübertrefflich. Glaube, Gottsuche, ...
Religion ist Massenmanipulation!