In der katholischen Kirche in Forst planten einige Frauen am Vorabend von Mariä Himmelfahrt die Durchführung einer "Maria 2.0"-Aktion, um für Frauenrechte in der Kirche einzutreten. Dabei sollte auch eine Erklärung des örtlichen Frauenbundes zu einer vorangegangenen Aktion verlesen werden. Diese Erklärung brachte Pfarrer Andreas Heck so in Rage, dass er die Frauen aus der Kirche warf. Nach zahlreichen Solidaritätsbekundungen bedauert das Bistum Würzburg den Vorfall.
Im unterfränkischen Forst kam es zum Zwist zwischen zustimmenden und ablehnenden Gläubigen sowie dem örtlichen Pfaffen, nachdem eine Marienstatue, geschmückt mit einer weißen Stola, symbolisch durch die Kirchenreihen gereicht wurde. Die Statue sollte, so die Initatorinnen der Aktion, aufzeigen, dass Maria sich mitten unter den Gläubigen befinde. Der weiße Schal sollte auf die Taufe hinweisen, die Männer und Frauen gleichermaßen erhielten. Der Hinweis auf diese Gemeinsamkeit sollte bei der Aufhebung anderer Ungleichbehandlung helfen.
Da diese Aktion im Rahmen der "Maria 2.0"-Proteste nicht nur Zustimmung fand, plante eine Frau des örtlichen Frauenbündnisses, eine Erklärung zu verlesen.
Wie der Merkur berichtete, gab es nicht nur abwertende Zwischenrufe, sondern sogar Übergriffe durch den Pfarrer, welcher der Rednerin ihr Skript entriss, es zerknüllte und unter eine Kirchenbank warf. Nachdem die Rednerin dennoch weitersprach, ließ sich der Gottesmann zu weiteren Wutausbrüchen hinreißen und warf die Frauen des Bündnisses vor der laufenden Kamera des Organisten aus der Kirche.
In einer Stellungnahme des Würzburger Bistums heißt es dazu nach Informationen des Bayerischen Rundfunks, dass der betroffene Pfarrer unglücklich reagiert habe und man den Gesprächsfaden nicht abreißen lassen wolle. Im Internet zeigten sich zahlreiche Menschen mit den Frauen solidarisch.
Nachdem die katholische Kirche sich in den letzten Dekaden in Bezug auf den Umgang mit Frauen, dem sexuellen Missbrauch durch Geistliche, Geschiedene und Wiederverheiratete, Homosexuelle, Verhütung und so weiter nicht wirklich bewegt hat, scheint die einzige Konsequenz für alle, die diese und weitere Ungerechtigkeiten und Untaten nicht weiter dulden möchten, der Austritt aus der Kirche zu sein.
23 Kommentare
Kommentare
A.S. am Permanenter Link
Wie lange dauert es noch, bis die Maria 2.0-Aktivistinnen verstehen, dass sie von der Amtskirche nur für dumm verkauft werden?
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hallo A.S. die Frauen werden nicht nur für dumm verkauft, sondern auch verachtet und schamlos ausgenützt.
Ernie am Permanenter Link
Man weiß echt nicht wer hier, bescheuerter ist: die frauenfeindliche Kirche und ihre Handlanger, oder die Frauen, die noch in diesem Verein sind und versuchen dessen Grundpfeiler zu erschüttern.
Werner Haas am Permanenter Link
Wer ist bescheuerter: Der, der andere knechtet, oder der, der geknechtet werden will? Perverser jedenfalls ist letzterer.
Ernie am Permanenter Link
Offensichtlich geschieht das in beidseitigem Einvernehmen, daher gibt es hier keine Seite, die "perverser" ist. Den Frauen steht es frei, diesen Verein zu verlassen.
Edgar Schwer am Permanenter Link
Da mucken die Schafe der bischöflichen Herde aber auf, na sowas. Ja wissen denn die zur Frau gewordenen "Jungfrauenvereinsmitgliederinen" nicht wie der Hirte und seine Hunde ticken?
Kordula Klimpel am Permanenter Link
Dann doch lieber eine Wolfsfrau!!!
Kordula Klimpel am Permanenter Link
Beide sind krank wie jedes Machtverhältnis, was schon Simone de Beauvoir und Jean Paul Sartre nachgewiesen haben!
Religion ist Opium fürs Volk, konstatierte auch Karl Marx.
Nora Koch am Permanenter Link
Ganz klar die Frauen. Austreten und was eigenes machen, aber sicher nicht den Männern quengelnd am Rockzipfel hängen und Besserung erwarten. Das ist dumm.
Kordula Klimpel am Permanenter Link
Absolut korrekt, schön Coco Chanel wusste das: „Frauen müssen schön sein, damit die Männer sie lieben, und dumm sein, damit sie die Männer lieben.
Nora Koch am Permanenter Link
Wie sie jetzt auf Coco Chanel kommen erschliesst sich mir nicht ganz, mein Kommentar war auch kein bisschen feministisch gedacht.
Arno Gebauer am Permanenter Link
Moin,
meine Anerkennung gehört den mutigen Frauen!
Ich wünsche ihnen viel Erfolg und die notwendige Hartnäckigkeit.
Viele Grüße
Arno Gebauer
Nora Koch am Permanenter Link
Was ist daran mutig?
Ute O. am Permanenter Link
Man kann auch hier wieder sehen: Katholischer Priester kann jeder Schwachmaticus werden, Hauptsache, es ist ein Mann.
Besorgter Christ am Permanenter Link
In diesem Artikel steht eine eindeutige Lüge. Der Priester hat sie nicht hinausgeschmissen. Er hat sie vom Ambo verwiesen. Aber er ist gegangen nicht die Aktivistinnen.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Herr besorgter Christ,
wer keinerlei Kritik verträgt sollte weder Priester noch Politiker werden, den als solcher MUSS man Lügen und Betrügen können, das gehört zur Grundausstattung beider.
Im übrigen sind Aktivisten Menschen, die es satt haben ständig bevormundet und belogen zu werden.
Und Sie sollten bitte einmal darüber nachdenken wie Sie Christ geworden b.z.w.dazu gemacht wurden und ob das Ihre freie Entscheidung war.
Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, ich habe nichts gegen Sie persönlich, Sie sind bestimmt ein wertvoller Mensch, wir Humanisten sind nur gegen das System Kirche-Staat welches die freie Entfaltung des Individuums einschränkt, zu Gunsten eines In Group-out Group Denkens.
Dieses System verhindert weltweit den Zusammenschluss der Menschheit in Frieden und Freiheit. Meine Hoffnung ist, dass wir das noch erreichen bevor der Klimawandel alles zunichte macht.
Mit Humanistischen Grüßen
K. S. am Permanenter Link
Tja, im Übrigen wäre der Austritt aus der katholischen Kirche nicht nur ein Signal, die Diskriminierung dort zu bekämpfen, sondern auch um den "Scheinheiligen" dauerhaft den Geldhahn zuzudrehen.
Tom am Permanenter Link
Ich bin eigentlich absolut kein Feminist (was nicht heißt das ich gegen Chancengleichheit bin, aber dann auch für Männer die oft genug auch ausgenutzt und diskriminiert werden), aber hier stehe ich auf der Seite der F
Die Kirche muss lernen dass das so nicht geht und auch das kirchliche Arbeitsrecht muss weg, genau wie die Staatskirchenleistungen und die Kirchensteuer!
Naja, von mir aus sollen sie so weiter machen, die Pfaffen ("A Aff bleibt a Aff, wird a Kieni oder Pfaff" - bayerisches Sprichwort)...ich werde dem Verein bald den Rücken kehren, da ich sowieso Atheist bin!
Nora Koch am Permanenter Link
Wenn "die Kirche" was lernen soll muss man aufhören sie so zu behandeln als bräuchte irgendwer diesen Verein wirklich.
Kordula Klimpel am Permanenter Link
Sehr richtig! Eine Frauenkirche könnte dem vielleicht abhelfen, die gab es ja vor der Christianisierung, wie Frau an Ausgrabungen erkennen kann.
Nora Koch am Permanenter Link
Noch eine Kirche ist ganz sicher nicht die Lösung, egal für welches Problem.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
kann man so sehen, muss man aber nicht.
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Interessant währe zu sehen was der Organist mit seiner Kamera aufgenommen hat.