Dass die Menschheit durch ihre Klimagasemissionen eine Kaltzeit verhindert habe, ist eine These, die seit einigen Wochen von den bekannten deutschen Atheisten Philipp Möller und Michael Schmidt-Salomon öffentlich promotet wird. Schmidt-Salomon wies als Beleg für seine These sogar jüngst einen wissenschaftlichen Artikel vor. Doch ausgerechnet der Autor jenes Artikels widerspricht Schmidt-Salomons These.
Seit der Veröffentlichung von Philipp Möllers Buch "Isch geh Bundestag" im September 2019 wabert eine These durch die humanistische Szene Deutschlands. Sie besagt, dass durch menschliche Kohlendioxid-Emissionen eine Kaltzeit verhindert wurde, die für die Menschheit eine wesentlich größere Katastrophe dargestellt hätte als die aktuell stattfindende Klimaerwärmung – welche bekanntlich tatsächlich auf vom Menschen verursachte Kohlendioxid-Emissionen zurückgeht. Möller hat diese These vom Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung, Michael Schmidt-Salomon, der sie vergangene Woche in einem beim hpd erschienenen Kommentar nochmals öffentlich bekräftigte.
Schmidt-Salomon pirscht sich in diesem Kommentar mit begrifflicher Vorsicht und zahlreichen Konjunktiv-Formulierungen an die Herleitung seiner These heran. Kaum hat er sein Ziel erreicht, sind jedoch die denkerischen Vorsichtsmaßnahmen vergessen: Dass der Mensch eine Kaltzeit verhindert hat, steht für ihn fest. So fest, dass er der Klimastreikbewegung Fridays for Future gönnerhaft den Hinweis gibt, sie möge diesen Fakt doch bitte endlich anerkennen, um an Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Tatsächlich kann der Klimastreikbewegung jedoch nur empfohlen werden, genau das nicht zu tun, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit behalten möchte. Denn Michael Schmidt-Salomons These von der durch den Menschen verhinderten Kaltzeit, ist unter Klimaforschern alles andere als allgemein anerkannt.
Gehen wir ins Detail: Schmidt-Salomon beruft sich hinsichtlich seiner These der vom Menschen verhinderten Kaltzeit auf eine Untersuchung der Klimaforscher Ganopolski, Winkelmann und Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, deren Ergebnisse im Januar 2016 unter dem Titel "Critical insolation-CO2 relation for diagnosing past and future glacial inception" in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurden. Der vom hpd kontaktierte leitende Wissenschaftler der Untersuchung, Andrey Ganopolski, zeigte sich von Schmidt-Salomons Interpretation seiner Untersuchungsergebnisse höchst überrascht und erklärte, dass es "erstens definitiv KEIN Ergebnis" [Hervorhebung Ganopolski – d. Übers.] seiner Studie sei, dass der Mensch eine kurz bevorstehende Kaltzeit verhindert habe, und dass er zweitens auch nicht der Meinung sei, dass dies der Fall sei.
Doch worum genau geht es eigentlich in der Ganopolski-Untersuchung? Ganopolski und seine Kollegen haben versucht, ein Modell für die Vorhersage des Beginns von Kaltzeiten des Erdklimas, sogenannten Glazialen, zu ermitteln. Der Beginn von Kaltzeiten hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem von Schwankungen der Erdbahn um die Sonne sowie Veränderungen der Erdachse, welche eine verminderte Sonneneinstrahlung in nördlichen Breiten zur Folge haben – die sogenannten Milankovic-Zyklen. Sinkt in nördlichen Breiten die Sonneneinstrahlung im Sommer unter ein bestimmtes Maß, so setzt dort verstärkte Bildung von Eis ein, die mit dem Beginn einer Kaltzeit einhergeht. Aktuell nähert sich die sommerliche Sonneneinstrahlung in nördlichen Breiten ihrem Minimum, doch für den Beginn einer Kaltzeit gibt es keinerlei Anzeichen. Ganopolski und seine Kollegen untersuchten daher die Rolle der Konzentration von Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre in Bezug auf den Beginn einer Kaltzeit. Sie warfen hierfür unter anderem einen Blick auf die Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre vor Beginn der industriellen Revolution, welche bei relativ hohen 280 ppm (parts per million) lag. Die Berechnungen der Forscher ergaben, dass trotz verminderter Sonneneinstrahlung bei einem durchgängigen Kohlendioxid-Level von 280 ppm die nächste Kaltzeit rund 50.000 Jahre entfernt ist. Selbst ohne die mit Beginn der industriellen Revolution einsetzenden Klimagasemissionen wäre unsere aktuelle Warmzeit (Interglazial), das Holozän, nach den vorliegenden Berechnungen damit relativ lang. Die Forscher überprüften ihre Berechnungen mit einem anderen, hypothetischen Kohlendioxid-Wert von 240 ppm und stellten fest, dass bei einer solchen Konzentration in vorindustrieller Zeit tatsächlich eine Kaltzeit begonnen hätte – allerdings bereits vor Tausenden von Jahren.
Die gravierend unterschiedlichen Ergebnisse des Ganopolski-Modells für 240 ppm und 280 ppm in vorindustrieller Zeit sind der Ausgangspunkt für die Ausführungen von Michael Schmidt-Salomon, der begeistert feststellt, dass wir kurz vor der industriellen Revolution offensichtlich gerade eben an einer Kaltzeit vorbeigeschlittert seien. Ohne dies explizit zu erwähnen, erweckt Schmidt-Salomon den Eindruck, dass es sich bei 240 ppm um einen wie auch immer gearteten Normalwert handle und dass das kurz vor Beginn des Industriezeitalters festgestellte Kohlendioxid-Level von 280 ppm ein unnatürlich erhöhter Wert sei, der einer Erklärung bedürfe. Das ist jedoch nicht der Fall. Berechnungen mit dem Wert 240 ppm haben die Forscher allein deshalb durchgeführt, weil dieser Wert dem Kohlendioxid-Level einer erdgeschichtlichen Zeit entspricht, in der die orbitalen Gegebenheiten der Erde den heutigen am meisten ähnelten. Klimaforscher nennen diese Periode MIS19 und sie liegt ungefähr 800.000 Jahre in der Vergangenheit. Eine Kohlendioxid-Konzentration von 280 ppm ist ferner keine außergewöhnliche Spezialität der vorindustriellen Zeit, sondern, wie es im Nature-Artikel heißt, "ein Level, das auch für viele frühere Interglaziale typisch ist".
Schmidt-Salomon jedoch scheint diese nicht unwesentliche Information übersehen zu haben und liest stattdessen Folgendes aus dem Ganopolski-Text heraus: "Bei der Frage, warum der Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre damals um diese zwar marginal erscheinenden, aber höchst bedeutsamen 0,004 Prozentpunkte (40 ppm) höher lag, verwiesen die Forscher auch auf einen möglichen Einfluss des Menschen in der vorindustriellen Zeit, etwa auf die weitflächige Abholzung von Wäldern, welche die Reduzierung des überschüssigen Kohlendioxids im Zuge der Photosynthese verhindert hat." Schmidt-Salomon spricht hier zwar ganz vorsichtig von einem "möglichen Einfluss", doch in den folgenden Absätzen seines Kommentars schwindet diese denkerische Zurückhaltung zusehends zugunsten einer stark ausgeprägten Gewissheit, dass diese These eine unumstößliche Wahrheit darstellt.
Tatsächlich steht im Ganopolski-Text jedoch lediglich das Folgende: "Ob es natürliche Ursachen hat, dass wir dem Beginn einer Kaltzeit knapp entronnen sind, ist Gegenstand der Diskussion. Es wurde vorgetragen, dass die vorindustrielle Landnutzung wenigstens teilweise zu dem hohen CO2-Level im Holozän beigetragen habe, doch die Höhe dieses Beitrags ist äußerst ungewiss".
Es handelt sich hierbei um die formale Erwähnung der sogenannten Ruddiman-Hypothese. Angesichts des dramatischen Einflusses des Menschen auf das Klima schlugen Forscher Anfang der 2000er Jahre vor, den gegenwärtigen Abschnitt des Holozäns in "Anthropozän" umzubenennen. Als Beginn des Anthropozäns schien ihnen das Industriezeitalter passend. 2003 stellte der US-amerikanische Geologe und Paläoklimatologe William F. Ruddiman den vorgeschlagenen Beginn für das Anthrophozän in Frage und entwickelte die Hypothese, dass der Mensch bereits wesentlich früher Einfluss auf das Klima hatte. Ruddiman vertritt die Auffassung, dass die Menschheit durch Ackerbau- und Viehzucht bereits vor circa 7.000 Jahren begann, für eine Erhöhung der Kohlendioxid- und Methan-Konzentration in der Erdatmosphäre zu sorgen. Dies bewirkte laut Ruddiman bereits vor Beginn der Industrialisierung eine leichte Erwärmung der Erde, welche ausreichte, um den Beginn der nächsten Kaltzeit zu verhindern.
Dass Schmidt-Salomon die Ruddiman-Hypothese übernimmt, indem er sich dabei ausgerechnet auf Ganopolskis Untersuchung beruft, ist bemerkenswert, da Ganopolski und seine Kollegen – wie viele andere Klimaforscher – die Ruddiman-Hypothese nicht für zutreffend halten. Auf Anfrage des hpd erklärte Andrey Ganopolski hierzu: "Wir haben [in unserem Text – d. Übers.] nicht behauptet, dass die relativ hohe CO2-Konzentration vor Beginn der industriellen Revolution von der Menschheit durch vorindustrielle Landnutzung verursacht wurde, da wir nicht der Meinung sind, dass Ruddimans Hypothese zutreffend ist. Wir haben lediglich erwähnt, dass diese Hypothese existiert, sie ist aber keinesfalls allgemein akzeptiert. (…) Sie ist beliebt bei einigen Paläoklimatologen, aber jene, die sich mit Klimamodellen beschäftigen, sind da doch wesentlich skeptischer."
Ruddimans Hypothese von einem frühen, spürbaren Einfluss des Menschen auf das Klima, sieht sich laut Ganopolski vor allem mit zwei Hauptkritikpunkten konfrontiert:
"Erstens: Ruddiman schließt auf eine 'natürliche' Entwicklung des CO2 während der Interglaziale, indem er den Durchschnitt aller Interglaziale während der vergangenen 800.000 Jahre nimmt. Es ist jedoch bekannt, dass sich die frühen Interglaziale vor MIS11 (vor circa 400.000 Jahren) sehr von den jüngeren unterscheiden. Insbesondere waren sie kälter und hatten ein viel geringeres CO2-Level. Wenn wir allein die letzten fünf jüngeren Interglaziale betrachten, sehen wir, dass vier von ihnen sehr vergleichbare CO2-Level hatten (270–280 ppm). Zweitens: Modellberechnungen [des Klimas – d. Übers.], die bio-geo-chemische Modelle einbeziehen, zeigen, dass vorindustrielle Landnutzung keinen Anstieg von 40 ppm CO2 verursachen kann. Ein möglicher Beitrag [zum CO2-Anstieg in der Atmosphäre – d. Übers.] ist wahrscheinlich also wesentlich geringer."
Hinzu kommt, dass sich im Holozän bereits vor dem von Ruddiman vermuteten Einfluss des Menschen auf das Klima eine Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration in der Erdatmosphäre zeigte. Während die Kohlendioxid-Konzentration bei Beginn des Holozän vor 11.700 Jahren bei 240 ppm lag, lag sie innerhalb der letzten 10.000 Jahre weit über 240 ppm, "während der meisten Zeit sogar über 260 ppm", erklärt Ganopolski.
Es ist also festzuhalten, dass sich Schmidt-Salomon mit seiner angeblich vom Menschen verhinderten Kaltzeit auf eine Hypothese bezieht, die unter Klimaforschern höchst umstritten und keinesfalls allgemein anerkannt ist. Auf seiner naturwissenschaftlich wackeligen Grundthese erbaut Schmidt-Salomon ein prachtvolles Gebäude geisteswissenschaftlicher Schlüsse: Die Tatsache, dass der Eingriff des Menschen in das Klima durch das Abholzen der Wälder die Menschheit vor der großen Katastrophe einer Kaltzeit bewahrt habe, solle doch bitte jeden dazu bringen, über seine aus religiösen Vorstellungen gespeiste Naturromantik zu reflektieren, durch die das Abholzen von Wäldern negativ belegt ist. Vor allem die For Future-Bewegung fordert Schmidt-Salomon auf, "moralisch ab[zu]rüsten" und "den menschlichen Beitrag zum Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre nicht mehr per se als 'klimaschädlich' [zu] verteufeln". Dadurch würde sie an Glaubwürdigkeit gewinnen. Es folgen Ausführungen darüber, dass der Mensch der Gestalter seiner eigenen Welt sei und mit dem heutigen Wissen zukünftig das Klima zu seinem Wohl beinflussen könne – was in späteren Zeiten unter Umständen eben auch eine gezielte Erhöhung des Kohlendioxid notwendig mache, um die angenehme Warmzeit zu erhalten.
Schmidt-Salomons im Ton der Überzeugung vorgetragen Ausführungen dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie auf Sand gebaut sind. Wer vom hohen Ross der Rationalität anderen ans Bein pinkelt, sollte vor dem Wasserlassen sicherstellen, dass sein Ross kein Pony ist – weil er sonst selbst nasse Füße kriegt. Genau das ist in diesem Fall geschehen. Die nassen Füße einzugestehen, würde die Glaubwürdigkeit von Michael Schmidt-Salomon deutlich erhöhen.
Auch in einem weiteren Punkt täte Reflexion gut: Sowohl Philipp Möller als auch Michael Schmidt-Salomon werfen der Klimabewegung das Verbreiten von apokalyptischen Vorstellungen vor. Doch in seinem jüngsten Kommentar macht Michael Schmidt-Salomon nichts anderes, indem er die vermeintlich durch den Menschen verhinderte Kaltzeit zu einer weit größeren Katastrophe aufbauscht als die Auswirkungen des anthropogenen Klimawandels. "Die Menschheit muss ihre Wirtschaftsweise ändern, um die globale Erwärmung zu begrenzen", heißt es in der Einleitung seines Textes. "Wahr ist aber auch, dass der menschliche Einfluss auf das Klima eine nicht minder gefährliche ökologische Katastrophe verhindert", schreibt Schmidt-Salomon weiter und meint damit die Kaltzeit. Zwar müssten wir nun unsere Treibhausgasemissionen in den Griff kriegen, weil aus unserer Warmzeit sonst ein Warmzeitalter werden könne. Doch die menschliche Zivilisation würde, so Schmidt-Salomon, "in einer solchen Warmzeit vermutlich sehr viel eher noch überleben können als in einer glazialen Kaltzeit".
Die Aussage, dass eine Kaltzeit für die Menschheit wesentlich katastrophaler sei als die aktuelle Klimaerwärmung, hält Klimaforscher Andrey Ganopolski für "komplett haltlos". "Der Beginn einer Kaltzeit kommt in der Realität nicht über Nacht, so wie im Film 'The Day After Tomorrow'. Es dauert Tausende von Jahren, bis das Überschreiten von Schwellenwerten bei der Eisbildung globale Auswirkungen hat. Und die Änderungen von Klimacharakteristiken (Temperatur, CO2, Meeresspiegel) während des Beginns einer Kaltzeit gehen viel langsamer vor sich (…) als das, was wir noch in diesem Jahrhundert als Worst-Case-Szenarios der Klimaerwärmung erwarten. Deshalb gibt es nicht den geringsten Grund für die Annahme, dass der 'natürliche' Beginn einer Kaltzeit viel schlimmer sei als 'ein paar Grad mehr' durch die menschengemachte Klimaerwärmung."
Halten wir fest: Dass der Mensch eine Kaltzeit verhindert habe, ist unter Klimaforschern keineswegs Konsens, sondern eine umstrittene Minderheitenmeinung. Dass die Menschheit durch die vermeintliche Verhinderung der Kaltzeit einer größeren Katastrophe entgangen sei als es jene darstellt, die voraussichtlich durch die aktuelle Klimaerwärmung verursacht wird, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Die Anerkennung dieser Hypothesen zur Bedingung für die Glaubwürdigkeit der Klimastreikbewegung zu machen, ist deshalb mehr als absurd. Umso mehr, als dies für die zentrale Forderung der Bewegung nach einer drastischen Reduzierung der aktuellen Kohlendioxid-Emissionen keinerlei Relevanz hätte.
Inzwischen liegt die Kohlendioxid-Konzentration in der Atmosphäre übrigens bei über 400 ppm. Tendenz: steigend. Selbst wenn es der Menschheit gelingen sollte, ihre Kohlendioxid-Emissionen und den Temperaturanstieg endlich so weit zu drosseln, dass die schlimmsten Katastrophen vermieden werden können, rechnen Andrey Ganopolski und seine Kollegen dank der menschlichen Klimagasemissionen innerhalb der nächsten 100.000 Jahre nicht mit dem Beginn einer Kaltzeit – zu der es, wie bereits ausgeführt, auch ohne menschlichen Einfluss in den nächsten 50.000 Jahren nicht gekommen wäre. Sollte eine neue Kaltzeit in 100.000 Jahren tatsächlich vor der Tür stehen, dann jedoch, da wäre Michael Schmidt-Salomon völlig Recht zu geben, sollte sich die Menschheit Gedanken darüber machen, ob sie die Kaltzeit durch gezielte Erhöhung der Kohlendioxid-Konzentration verhindern möchte. Falls es die Menschheit dann überhaupt noch gibt. Ob das der Fall ist, hängt entscheidend davon ab, ob wir es in der Gegenwart schaffen, uns auf die Diskussion dringlicher Probleme zu konzentrieren oder ob wir uns lieber weiter unnützen Strohmännern hingeben.
[Das Interview mit Andrey Ganopolski wurde auf Englisch geführt. Übersetzung der Zitate aus dem Interview sowie der Zitate aus dem englischen Nature-Artikel: Daniela Wakonigg.]
41 Kommentare
Kommentare
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Ich kann mich noch gut an die 70er-Jahre erinnern. Da gab es des Öfteren Schlagzeilen, dass eine neue Eiszeit drohe. Eine kurze Recherche ergab folgenden Link, wo einige der Berichte dieser Zeit gelistet sind:
https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article5489379/Als-uns-vor-30-Jahren-eine-neue-Eiszeit-drohte.html
Da mag viel journalistische Sensationslust dabei gewesen sein, aber man nahm diese Bedrohung ernst. Fakt ist auch, dass es keine neue Eiszeit gab (vielleicht in 10.000 Jahren?), sodass sich entweder die damaligen Klimaforscher geirrt haben oder der Mensch durch seiner Abgase die Eiszeit abwendete.
Aus Sicht eines Zeitzeugen, der in den 70er-Jahren in der Tat Angst vor der neuen Eiszeit hatte, kann ich sagen, dass zumindest medial eine neue Eiszeit gedroht hatte. Ob diese sowieso nie gekommen wäre oder durch menschliche Schadstoffe in der Luft verhindert wurde, kann ich als Laie nicht beurteilen. Ich denke nur, dass nicht alles Idioten waren in den 70ern.
Dass das die Fachwelt heute anderes sieht, weil wir heute mehr wissen und genauer messen können, ist sehr wahrscheinlich. Vielleicht stellen wir in weiteren 45 Jahren fest, dass sie sich wieder geirrt hat. In jedem Fall sollten wir - und darum geht es Michael Schmidt-Salomon, soweit ich ihn verstanden habe -, dass wir sorgsam die Effekte der Menschheit beobachten, um das Beste zu erreichen...
Ingrid Schmall am Permanenter Link
Das sehe ich genauso. Bis auf weiteres, d.h.
Den CO2 Ausstoß halte ich in der Tat für ein gutes Maß für den Raubbau des Menschen an der Natur, inklusive seiner maßlosen Vermehrung.
Hoffentlich trägt der Artikel von Herrn Schmidt-Salomon zu einer Öffnung, Befreiung und Telleranderweiterung der Klimadiskussion bei.
Ich konnte mich eines Schmunzelns nicht erwehren.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Passierte genau während meines Studiums; war fast ausschließlich "journalistische Sensationslust", die ein paar kurzfristige Wetter-Ausreißer überinterpretierte.
Werner Kübler am Permanenter Link
Wow! "Wer vom hohen Ross der Rationalität anderen ans Bein pinkelt, sollte vor dem Wasserlassen sicherstellen, dass sein Ross kein Pony ist – weil er sonst selbst nasse Füße kriegt." Das sitzt!
A.Wintzen am Permanenter Link
Sehr gut. Dem kann ich mich nur anschließen.
Sehr guter Artikel, vielen Dank Daniela.
Christoph Heckermann am Permanenter Link
Danke für diese Aufklärung. Dies ist seit Jahren der erste Artikel den ich lese, der ohne Idolatrie zu MSS geschrieben wurde. Ich gratuliere.
Ingrid Schmall am Permanenter Link
Idolatrie konnte ich gut nachschlagen, aber was ist MSS? Ist das die Mainzer Studienstufe, das Ministry of State Security der Volksrepublik China oder doch myofasciales Schmerzsyndrom?
David Krause am Permanenter Link
MSS = Michael Schmidt-Salomon
Herbert Thomsen am Permanenter Link
Schon während der Bustour habe ich mir verdutzt die Augen gerieben als MSS den Abstieg des Römischen Reiches auf das Klima schob und an der Erderwärmung überwiegend positive Seiten feststellte.
Es ist schon bezeichnend, wenn selbsternannte Leader der Bewegung ihre Sonderstellung durch fragwürdige Theorien herausstreichen wollen. Davon kann und sollte man sich emanzipieren.
David Z am Permanenter Link
Warum mutig? Soweit ich das sehe, steht MMS allein da und nicht Daniela.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Mutig ist man nur in einer größeren Gruppe als "die der anderen"?
Eine seltsame Vorstellung von Streitkultur. In der gbs muss man - das ist meine Meinung - nicht mutig sein, um eine Minderheitenmeinung zu vertreten. Denn es geht um den Diskurs. Es geht um den zivilisierten Streit, der uns weiterbringt.
Jede Idee war wohl am Anfang die eines einzelnen. Die Zukunft zeigt stets, ob sie Zustimmung erntet oder einfach verschwindet. Im ersten Fall bringt sie uns hoffentlich weiter. Im zweiten passiert gar nichts...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Bernd, ich denke, DavidZ hat den Kommentar nicht richtig verstanden, worin m.E. gemeint war, dass Daniela's Kritik mutig war. Und jetzt verstehe ich das mit deiner "größeren Gruppe" erst recht nicht.
(zur "Idee" im zweiten Absatz):
Der zweite Fall ist bei uns (sogar in mindestens doppelter Hinsicht) Status Quo - Ideen werden vergessen und es passiert gar nichts.
David Z am Permanenter Link
Dann haben Sie das falsche Wort gewählt. Das Wort, was Sie meinen ist "konstruktiv" und nicht "mutig". Mutig ist es, sich gegen einen Meinungsmainstream zu positionieren.
"Jede Idee war wohl am Anfang die eines einzelnen."
Ja, innerhalb der Filterblase. Ausserhalb not so much.
opus am Permanenter Link
Die heftigen Kontroversen über die Klimaproblematik unter den Säkularen( Daniela, Michael, Philipp u.a) sind bzgl. unserer säkularen Ziele nicht zielführend. Immerhin beweisen sie, dass
Bzgl. langfristiger Vorhersagungen meinte Popper:
1. "Der Ablauf der menschlichen Geschichte wird stark beeinflusst durch das Anwachsen des menschlichen Wissens."
2. "Wir können mit rational-wissenschaftlichen Methoden das zukünftige Anwachsen unserer wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht vorhersagen."
3. "Daher können wir den zukünftigen Verlauf der menschlichen Geschichte nicht vorhersagen."
4. "Das bedeutet, daß wir die Möglichkeit einer theoretischen Geschichtswissenschaft verneinen müssen, also die Möglichkeit einer historischen Sozialwissenschaft, die der theoretischen Physik oder der Astronomie des Sonnensystems entsprechen würde. Eine wissenschaftliche Theorie der geschichtlichen Entwicklung als Grundlage historischer Prognosen ist unmöglich."
5. "Das Hauptziel der historizistischen Methoden [...] ist daher falsch gewählt und damit ist der Historizismus widerlegt."
6. Im Zusammenhang mit der Klimadiskussion
Wenn nun sehr viele Klimatologen eine kritische Entwicklung befürchten, dann kann und sollte
man im Sinne von Popper gegensteuern, aber mit „piecemeal social engineering“ und nicht
mit quasireligiöser Aufgeregtheit.
Ernst-Günther Krause am Permanenter Link
Wenn Geisteswissenschaftler sich als Naturwissenschaftler betätigen, braucht man sich nicht zu wundern, wenn Fehlinterpretationen die Folge sind.
Claudia am Permanenter Link
Hat zwar mit dem Thema nicht wirklich was zu tun, aber: die Metapher mit dem Ross und dem Pony drängt mich zu dem Hinweis, dass überhaupt niemand auf einem Ross oder Pony sitzen sollte.
Also, und damit hat mein Hinweis doch mit dem Artikel zu tun: Absteigen tut allemal not, egal ob vom hohen Ross oder vom kleinen Pony.
Wolfgang Graff am Permanenter Link
Sehr schön. Die Vorwürfe, beim hpd handele es sich um eine Echokammer, können einmal mehr mit guter Begründung zurückgewiesen werden
Helmut Lambert am Permanenter Link
Ich finde diese Art der Auseinandersetzung auf der Plattform hpd sehr unersprießlich. Der Leser kann sich trotz langer Artikel kein richtiges Bild machen.
Elke am Permanenter Link
Weshalb das denn? Der hpd ist doch nicht Radio Vatikan, wo's, zumindest nach "außen hin" nur eine Meinung geben darf.
Ich begrüße diese Art der öffentlichen Debatte sehr. Gibt's meines Wissens so in keinem anderen Medium.
Helmut Lambert am Permanenter Link
Der Vergleich mit dem Vatikan ist abwegig. Wie kommen Sie darauf.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Helmut Lambert Der Leser kann sich ein "richtiges" Bild machen. Worin besteht denn die, Zitat Lambert, "grundsätzliche Einigkeit in weltanschaulichen Positionen"?
Helmut Lambert am Permanenter Link
Wenn Sie letzteres nicht erkenne, bezweifle ich, dass Sie sich "ein Bild machen" können.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Helmut Lambert Danke für Ihre Beleidigung. Eine Antwort wäre mir lieber gewesen.
Ich bin – falls noch nicht bekannt – Autor beim Humanistischen Pressedienst: https://hpd.de/autor/andreas-lichte
Helmut Lambert am Permanenter Link
Ihr Kommentar zu meiner Meinung ist umso unverständlicher!
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Helmut Lambert Können Sie auch mal etwas SAGEN?
Helmut Lambert am Permanenter Link
Mein Gott, Herr Lichte! Die Übereinstimmung der Positionen ist doch offensichtlich der evolutionäre Humanismus.
Warum fassen Sie meine kritische Abwehr Ihrer aus meiner Sicht wenig überlegten Einwände (viele Argumente sehe ich da nicht) gleich als "Beleidigung" auf und nicht als Anstoss nochmal nachzudenken? Ich hoffe, dass ich jetzt verständlich bin. Sie brauchen mir ja nicht zuzustimmen.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Helmut Lambert, Zitat: "Die Übereinstimmung der Positionen ist doch offensichtlich der evolutionäre Humanismus." Übereinstimmung bei der leeren Worthülse "evolutionärer Humanismus"?
Sie sollten sich bei Daniela Wakonigg bedanken ... besser spät, als nie.
Helmut Lambert am Permanenter Link
1. Was sagen Sie zur Stellungnahme von SS?
2. Warum soll ich mich bei Frau W bedanken, wenn ich vorher meine Meinung geäußert habe?
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ Helmut Lambert
1. "si tacuisses, philosophus mansisses", siehe auch: https://hpd.de/comment/57357#comment-57357
2. wenn Sie nicht verstehen, warum Sie sich bedanken sollten, lassen Sie es
3. was ist daran "befremdlich"?
René am Permanenter Link
Ich finde zwar nicht, wie Helmut Lambert, dass dieser Disput unbedingt außerhalb der Öffentlichkeit hätte stattfinden sollen, um "offensichtliche Missverständnisse" vorher zu klären.
Allerdings zeigt sich mir bei Eurem kleinen Kommentar-Scharmützel einmal mehr, dass man mit Andreas-Ich-bin-falls-noch-nicht-bekannt-Autor-beim-Humanistischen-Pressedienst-Lichte einfach nicht sachlich auf Augenhöhe streiten kann. Er verlangt nach Erklärungen und Argumenten, liefert aber selber keine. Trommelt und stichelt gerne selber, wird aber bei kleinstem Gegenwind unwirsch. Und das als "Autor des Humanistischen Pressedienstes" und Kommentator (auch) seiner eigenen Beiträge - hoffentlich nirgends als Moderator.
Übrigens, zum letzten Kommentar...
>> 1. "si tacuisses, philosophus mansisses",
Was soll die Angeberei? Ist das nötig, um sich hier als gebildet(er) abzuheben?
>> 2. wenn Sie nicht verstehen, warum Sie sich bedanken sollten, lassen Sie es
Warum ist das jetzt keine Beleidigung, wurde doch zuvor "Wenn Sie letzteres nicht erkenne, bezweifle ich, [...]" noch als Beleidungung aufgefasst? Wird hier mit unterschiedlichen Maßen gemessen? Abgesehen davon würde ich jetzt keine von beiden Aussagen als Beleidigung betrachten. Dahingehend leistet sich der Beleidigte hier doch oftmals viel eindeutigere Beiträge.
Andreas Lichte am Permanenter Link
@ René Dass ich Autor beim Humanistischen Pressedienst habe ich geschrieben, um – schnell – deutlich zu machen, dass ich mir ein Bild der Diskussion machen kann. Verstehen Sie das wirklich nicht?
"si tacuisses, philosophus mansisses" ist eine Anspielung auf den "PHILOSOPHEN" Michael Schmidt-Salomon ... ist doch deutlich, oder?
René am Permanenter Link
>> Verstehen Sie das wirklich nicht?
Ich verstehe wohl, dass das die Absicht war. Daran, dass zwischen diesen Sachverhalten ein logischer Zusammenhang besteht, gibt es hingegen nicht selbstverständlich etwas zu verstehen.
>> ... ist doch deutlich, oder?
Ist es? Hm. Weil in dem Satz "philosophus" vorkommt? Keine Ahnung. Was soll daran jetzt "deutlich" sein, und wieso wird dadurch die Aussage des Satzes für jeden verständlich? Naja... man muss halt selber entscheiden, für welche Zielgruppe man (öffentlich) schreibt.
Martin Neukamm am Permanenter Link
Was ist denn da los in der GBS? Werden die jetzt kollektiv zu Verharmlosern des Klimawandels?? Unglaublich.
David Z am Permanenter Link
War der GBS denn bisher ein Kollektiv von Klimahysterikern?
Jana Steinhaus am Permanenter Link
Auch wenn die Kritiker es nicht mehr hören können: MSS wird m.E. falsch gelesen.
Aktuell scheint das das gleiche zu sein: CO2-Ausstoß reduzieren bzw. CO2 aus der Atmosphäre holen ist gleich Rettung unserer ökologischen Nische und somit unserer Bedürfnisse. Warum also diese Unterscheidung? Warum das Gefasel von „CO2 könnte aber auch gut fürs Klima sein.“? Und hier bitte genau lesen, MSS schreibt es deutlich: Die Forschung gibt die *Möglichkeit* her, dass der menschliche Einfluss bereits eine Kaltzeit verhindert hat. Er schreibt selbst, dass es ein unsicheres Ergebnis ist. Krawehl, krawehl – fußt jetzt alles auf Halbwahrheiten? Nein. Es geht hier aber um ein Weltbild. Und um das denkbare. Während Daniela Wakonigg diese Unsicherheiten bei MSS verhöhnt, sehe ich das als hermeneutische Herleitung durch einen Philosophen, die sich hinter dem Probabilismus der Aussagen nicht verstecken muss. Denn das ist MSS: Philosoph. Nicht Klimaforscher. Wer jetzt also diskutiert, ob der Mensch nun die Kaltzeit verhindert hat oder nicht, diskutiert am Artikel vorbei.
Warum also das Ganze? Warum diese Provokation, CO2 sei ja (vielleicht) gar nicht böse?
Weil wir leicht den Fokus aus den Augen verlieren.
Lasst mich kurz ausholen:
Wir kaufen Geschenke, um unsere Lieben glücklich zu machen.
Wir trinken Kaffee, um wach zu werden.
Wir tippen ins Smartphone, um mit unseren Freunden zu kommunizieren.
Diese Sätze kennen wir. Aber erkennen wir auch, dass der Fokus nicht stimmt?
Um unsere Lieben glücklich zu machen – müssen wir Geschenke kaufen?
Um wach zu werden – müssen wir Kaffee trinken?
Um mit unseren Freunden zu kommunizieren – müssen wir ins Smartphone tippen?
Nein, natürlich nicht. Das eigentliche Bedürfnis lässt sich auch über andere Wege erfüllen. Diese Banalität verlieren wir manchmal aus den Augen, wenn sich so ein Zusammenhang verfestigt wie zB zwischen Kaffee & Wachwerden. Wer am Montag Morgen die lustigen Ich-muss-jetzt-n-Kaffee-haben-Mantras in seiner Timeline hat, weiß, was ich meine.
Noch ein Schritt weiter:
Wir gehen zur Arbeit, um Geld zu verdienen. (Und um Geld zu verdienen, gehen wir auf Arbeit.)
Aber tun wir das um des Geldes willen? Natürlich nicht, logisch.
Wir verdienen Geld, um Lebensunterhalt, Versicherung und den kleinen Luxus zu bestreiten, kurz: unsere Bedürfnisse zu stillen.
Umgedreht: Um unsere Bedürfnisse zu stillen – verdienen wir Geld?
Neben der Banalität, dass Geld allein nicht unsere Bedürfnisse stillt, gilt außerdem: Es gibt eine Grenze, an der das Geld bereits für alle Bedürfnisse ausreicht – und wir gehen trotzdem weiter arbeiten. Wir geben Bedürfnisse nach Selbstbestimmung, nach Freizeit auf, um weiter Geld zu verdienen, mit dem wir Bedürfnisse stillen wollten, obwohl schon alle mit Geld stillbaren gestillt sind. Wir arbeiten in dem Moment gegen unser eigentliches Ziel. Bestimmt gibt es dazu einen schicken bias-Begriff.
Wenn wir uns also nicht hin und wieder zurücknehmen und die Fragen stellen: Was ist eigentlich das Ziel? Und wie erreichen wir das Ziel? - dann tappen wir in diese Falle.
So verstehe ich seit Anbeginn die Kritik PMs an FfF und nun auch die Ausführungen MSS. Wer ohne Schaum vorm Mund an die Texte rangeht, wird es ebenfalls erkennen können.
Die Ziele der Menschen sind: Lebensraum. Nahrung. Wasser. Sicherheit. Sozialer Frieden. Selbstbestimmung. Selbstverwirklichung. Daraus leitet sich – bedingt steuerbar – unser Handeln ab. Es täte politischen Parteien und anderen Initiativen gut, ihre einmal gesteckten Mittel zur Erreichung der Ziele nicht als Selbstzweck zu verfolgen, sondern sie immer mal wieder zu justieren.
Wer dieses Rumphilosophieren für überflüssig hält, weil Bücher und Haarespalten nicht helfen, wenn die Welt brennt, der liest besser keine Texte von Philosophen mehr.
Ich bin sehr erstaunt, dass die säkulare Szene sich nun an den naturwissenschaftlichen Ergebnissen von Ganopolski et al abarbeitet, anstatt die Thesen zu disktutieren, die MSS mit diesen probabilistischen Aussagen doch lediglich bebildert. Vielleicht ist das aber eine gute Sache. Denn das könnte heißen, dass die eigentlichen Punkte, auf die MSS hinaus will, bereits als Konsens gelten: Zum Beispiel das Werben um den Evolutionären Humanismus als die Anschauung der Welt, die es den Weltenbürgern ermöglicht, Lösungen für den Menschen zu erarbeiten.
Michael Fischer am Permanenter Link
Man sollte generell zwischen Meinungen und Fakten differenzieren. Wenn man eine Meinung gut begründen kann, ist das gut.
Ich bin tendenziell ganz Ihrer Meinung, aber es wäre wohl besser gewesen, wenn er diese Studie überhaupt nicht erwähnt hätte.
Seine Philosophie mag zwar richtig sein, aber die Beweisführung ging voll daneben. Vielleicht sollte er sich einfach auf die Philosophie beschränken, denn was die Klimaproblematik angeht, scheint er mir nicht besonders fit zu sein.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Gut, dass ich heute noch einmal in die Kommentare hier geschaut habe. Es wäre mehr als schade gewesen, deinen zu verpassen.
In die Richtung, die du hier zeigst, habe ich bisher noch gar nicht gedacht. Mich hat weniger das Inhaltliche, als das Formelle beschäftigt.
Ich habe Streit eigentlich, spätestens seit dem "Suche Streit" von Münster, durchaus positiv gesehen. Der kann richtig voran bringen.
Allerdings nur, wenn man einige Grundregeln beachtet und die wichtigste dürfte sein, auf persönliche Wertungen oder gar Angriffe zu verzichten. Nur wenn man darauf achtet, den Streitgegner nicht als Person zu verletzen, kann sich ein sachlicher Austausch der Argumente und somit Fortschritt einstellen.
Worum dann Daniela, die ich als wortgewandte Journalistin und auch als Person sehr schätze, einen Satz wie "Wer vom hohen Ross der Rationalität anderen ans Bein pinkelt, sollte vor dem Wasserlassen sicherstellen, dass sein Ross kein Pony ist – weil er sonst selbst nasse Füße kriegt." formulieren konnte, kann ich mir nicht erklären. Ich bin gerade einfach fassungslos.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Danke liebe Jana für den treffenden Kommentar.
Er hilft, die bereits deutlich erkennbaren Gräben in der "Debatte" zuzuschütten. Und - ich sage es ganz offen - wieder Mut zu fassen, eine Meinung zu äußern, die selbst gebildet ist, auch wenn man damit aneckt. Und auch bei diesem Satz fühle ich mich gerade hundeelend, weil er nach "Das wird mal ja noch mal sagen dürfen" klingt. Und das stimmt sogar, verdammt noch mal...
David Z am Permanenter Link
Liebe Daniela, vielen Dank für die Recherche. Den Hintergrund zu beleuchten, ist richtig. Mir scheint aber, dass Du dich persönlich angegriffen fühlst durch die These. Warum ist das so?
Angenommen, die These wäre schlagkräftiger: Mich würde es nicht wundern, wenn Du deinen Text genau so wieder verfassen würdest.
Kein gutes Zeichen.
Ute Soltau am Permanenter Link
Die Wahrnehmungen dazu sind öffentlich unterschiedlich, nirgends ist eine Angegriffenheit von Daniela Wakonigg zu finden ; im Gegensatz zu anderen und ganz besonders beim Autor des verunglückten Artikels, der sich unv
Kein gutes Zeichen.
Ich danke Frau Wakonigg für ihre Mühe, das Ganze, nachvollziehbar und verständlich erklärt zu haben.
Mir sind solche Debatten und Auseinandersetzung gut bekannt. Erst wird etwas in gar wissenschaftlicher Form behauptet, erfahrungsgemäß sind es die Vertreter unserer Spezies, werden diese dann von einer Vertreterin analysiert, versuchen sie diese zu diskreditieren.
Häufig noch mit dem Hinweis darauf, frau mache es kompliziert, sage dabei nicht wirklich etwas aus.
Ich habe soviel Selbstvertrauen, dass ich auch Ihnen versichern kann: analytisches Verständnis, und gute Arbeit.
Weiter so Frau Wakonigg.
Ich hoffe, Herr Schmidt Salomon kann sich noch besinnen, dafür ist er inzwischen wohl zu weit gegangen.
Fehler einzugestehen ist keine Schwäche sondern eine Frage der Einstellung und der Stärke.
Es sollte ihm gelingen, darüber selbst - reflektierend, nachzudenken.
Übrigens finde ich die Bezeichnung "Denkfabrik" auch nicht so gelungen, bislang ist mir aber auch noch nicht besseres und zugleich, treffendes, eingefallen..
David Z am Permanenter Link
"Die Wahrnehmungen dazu sind öffentlich unterschiedlich, nirgends ist eine Angegriffenheit von Daniela Wakonigg zu finden ; im Gegensatz zu anderen und ganz besonders beim Autor des verunglückten Artikels, der si
erstanden beziehungsweise missverstanden fühlt und weniger Einsehen hat, in solch Unzulänglichkeiten. Kein gutes Zeichen."
Nö, das ist keine Frage der Wahrnehmung sondern eine der Fakten. Und ad hominem Formulierungen sind im Text oben faktisch klar ersichtlich - ganz im Gegensatz zum Artikel MMSs. Ist aber auch völlig egal, was er geschrieben hat, denn hier geht es um Danielas Text und nicht den von MMS.