Seit Wochen beschäftigt das weltweite Auftauchen und plötzliche Verschwinden von Monolithen die Medien. Nun jedoch ist in Österreich erstmals ein Spaghettolith entdeckt worden. Pastafari betrachten dies als ein Zeichen des Fliegenden Spaghettimonsters.
Im November stand im US-Bundesstaat Utah plötzlich mitten in der Wüste ein silberglänzender, rund dreieinhalb Meter hoher Metall-Monolith. Wenige Tage darauf war er ebenso plötzlich wieder verschwunden. Doch es blieb nicht bei dem einen seltsamen Monolithen. In den darauf folgenden Tagen tauchten überall auf der Welt weitere einzelne Monolithen auf, die wie ihr Vorgänger in der Wüste von Utah urplötzlich wieder verschwanden.
Wie bei jedem ungelösten Rätsel blühen auch hinsichtlich dieser mysteriösen Monolithen vielfältigste Theorien. Stammen sie von Aliens, um den Menschen auf eine neue Entwicklungsstufe zu heben, wie dies einst ähnliche Monolithen im Film "2001: Odyssee im Weltraum" taten? Ist es eine Kunstaktion? Vielleicht sogar eine des berühmten Streetart-Künstlers Banksy? Oder ist es schlicht eine schnöde PR-Nummer für eine neue Netflix-Serie?
Eine andere mögliche Erklärung für die seltsamen Ereignisse bietet sich nun nach einer weiteren spektakulären Erscheinung der anderen Art an. Laut Bericht der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich (KdFSMÖ) wurde im Bundesland Tirol vor einigen Tagen der weltweit allererste Spaghettolith gesichtet – ein Monolith aus Spaghetti von imposanter Länge. Ebenso wie die metallenen Monolithen der vergangenen Wochen verschwand auch er auf mysteriöse Weise, bevor Wissenschaftler und Medienvertreter das Phänomen genauer in Augenschein nehmen konnten.
Die österreichischen Pastafari – wie sich die Anhänger der Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters nennen – glauben, dass es sich bei dem Spaghettolithen um ein Zeichen des Fliegenden Spaghettimonsters gehandelt hat. Auch namhafte Pastafariologen spekulieren bereits darüber, dass die Monolith-Erscheinungen der vergangenen Wochen lediglich vorbereitende Hinweise für die Erscheinung des Spaghettolithen gewesen seien. Der Spaghettolith müsse als Vollendung des Monolithen verstanden werden.
Aus Kreisen gläubiger Pastafari ist zu hören, dass die Erscheinung des Spaghettolithen so kurz vor dem pastafarianischen Wein-Achts-Fest kein Zufall sein könne. Beim Wein-Achts-Fest, das in hopfenlastigen Gegenden mitunter auch als Bier-Achts-Fest begangen wird, feiern Pastafari traditionellerweise ihre Dankbarkeit für die Existenz alkoholischer Getränke und erinnern an die Mühen, die mit deren Herstellung verbunden sind.
Einzig wissenschaftliche Religion der Welt
Die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters betrachtet sich als einzig wissenschaftliche Religion der Welt, da sie Dogmen streng von sich weist. Dies bezieht sich auch auf den eigenen Glauben. Die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters behält es sich nach Aussage ihres Propheten Bobby Henderson vor, den eigenen Glauben neuen Erkenntnissen anzupassen: "Wir ziehen sogar in Erwägung, dass es gar kein Fliegendes Spaghettimonster gibt", ist im Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters nachzulesen.
Als wissenschaftliche Religion zeigt sich der Pastafarianismus derzeit übrigens auch wesentlich pandemiekompatibler als so manch andere unwissenschaftliche Religion. Statt ihre Mitglieder anlässlich des Wein-Achts-Festes zu ansteckungsträchtigen Gottesdiensten in fleischverarbeitungsfachbetriebskühlen Gotteshäusern aufzurufen, weiß die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters, dass jeder gläubige Pastafari seiner Gottheit auch in der heimischen Küche huldigen kann. Jede Nudel im Kochtopf ist für den Pastafari Gottesdienst.
8 Kommentare
Kommentare
HanSpirelli am Permanenter Link
Ja, ganz sicher ein Zeichen. Was sonst?
RAmen.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Mir sind auch schon des Öfteren seltsame senkrechte Strukturen in der Landschaft aufgefallen. Ich weiß gar nicht recht, wie ich sie beschreiben soll.
.
Manche dieser Strukturen haben noch etwas Absonderliches: Es sieht aus wie ein mittig angebrachter menschenähnlicher Körper, der offenbar eine furchtbar zugerichtete Leiche darstellen soll. Ob diese Geschmacklosigkeit nachträglich angebracht wurde oder von den Erbauern der Originalstruktur, kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Es könnte auch sein, dass diese Gestalt auch nur abschreckend wirken soll.
Die anderen Monolithen sind ja allesamt wieder verschwunden, vermutlich, weil sich Vandalen daran zu schaffen machten. Um dies zu verhindern, wurde wohl an den "Monolith-Quermonolith-Strukturen" diese Figur nach Art einer Vogelscheuche montiert, damit ihnen das Schicksal der anderen erspart bleibe. Und tatsächlich: Die "Monolith-Quermonolith-Strukturen" sind durchaus öfters zu finden, als die reinen Monolithen ohne abschreckende Vogelscheuche.
Es sind schon verrückte Zeiten, in denen allerlei Seltsames in der Gegend aufgebaut wird...
Roland Fakler am Permanenter Link
Sehr überzeugend! Das ist der einzig wahre Glaube!
Nico Schmelzle am Permanenter Link
Amüsanter Artikel zu einem bedeutsamen Ereignis und brillanter Einsatz des selten korrekt verwendeten Adjektivs „fleischverarbeitungsfachbetriebskühl“, Chapeau!
Klaus Dieter am Permanenter Link
Was diese Nachrichten einer religiösen Gruppe hier zu Suchen haben, verstehe ich nicht.
Grüße,
Klaus
Hans Trutnau am Permanenter Link
Ich eigtl. auch nicht; aber was soll's - macht doch Spaß. Und Spaß muss sein wie Spott.
Rainer Praetorius am Permanenter Link
„… Jede Nudel im Kochtopf ist für den Pastafari Gottesdienst.“
Jawoll !! Jede warme Spagettimahlzeit ist wahrer Gottesdienst (Rülps)!
Verdammt sei das schwäbische Schisma durch Maultäschle, Kässpätzle, Schupfnudeln und anderen Teufelskram …
Revernd Trenette am Permanenter Link
Arrgh! Darauf trinken wir, grüsse aus Vorarlberg und guten Rutsch, R´amen