Christlicher Nationalismus ist in den USA weit verbreitet. Ohne ihn ist die Erstürmung des Kapitols durch fanatische Trump-Anhänger nicht zu verstehen, so der US-amerikanische Anwalt und Buchautor Andrew L. Seidel im Interview mit dem hpd.
hpd: Die Erstürmung des US-Kapitols am 6. Januar durch Trump-Anhänger hat die Welt schockiert – und wohl auch die meisten Amerikaner. Natürlich fragt sich nun jeder, wie so etwas überhaupt passieren konnte. Wie würden Sie diese Frage beantworten, Herr Seidel?
Andrew L. Seidel: Ich war sowohl überrascht als auch völlig unüberrascht. Trump hat bei seinen Kundgebungen zu Gewalt aufgerufen, als er gegen Clinton antrat. Er nannte gewalttätige weiße Rassisten "sehr feine Leute". Er sagte den "Proud Boys", sie sollten sich zurückhalten, aber auch bereithalten. Trump hat all diese Dinge mit Absicht gesagt. Trumps Rhetorik, Trumps Lügen, Trumps stochastischer Terrorismus brachten einen Mob von aufständischen Trump-Anhängern dazu, das US-Kapitol zu belagern und zu erstürmen. Sogar ein Sprengsatz wurde dort gefunden. Einer Frau hat man in den Hals geschossen. Sie war dort, weil Trump gelogen hat. Trump hat gelogen und diese Frau ist gestorben. Genau wie drei weitere Menschen. Es war verblüffend zu sehen, wie unbekümmert dieser Mob war und wie sehr er sich im Recht fühlte. Privilegiert. Dieses Gefühl, im Recht zu sein, resultierte daraus, dass die Menschen meinten, auf Befehl des Präsidenten zu handeln. Sie taten die Arbeit, zu der ihr lieber Führer sie aufgerufen hatte.
Während die atemberaubenden Ereignisse in Washington D.C. stattfanden, erwähnten Sie auf einem Ihrer Social-Media-Kanäle, dass man "nicht verstehen kann, was gerade im Kapitol passiert, ohne den christlichen Nationalismus zu verstehen". Was ist dieser "christliche Nationalismus" und was hat er mit den Trump-Anhängern zu tun, die das Kapitol erstürmt haben?
Der christliche Nationalismus ist eine politische Theologie, die auf der Behauptung basiert, dass Amerika als christliche Nation gegründet wurde, dass es auf jüdisch-christlichen Prinzipien basiert und – das ist am wichtigsten – dass wir vom Weg dieses Fundaments abgekommen sind, dass Amerika sich von seinen göttlichen Wurzeln entfernt hat. Christliche Nationalisten verwenden das Bild der Rückkehr, um die hasserfüllte öffentliche Politik zu begründen, vom Einreiseverbot aus muslimischen Staaten bis zur Trennung von Kindern und ihren Eltern, die Generalstaatsanwalt Jeff Sessions unter Berufung auf die Bibel rechtfertigte – so wie er es in den Bibelstunden des Weißen Hauses gelernt hat.
Der Angriff auf das US-Kapitol war der Höhepunkt dieser Welle des christlichen Nationalismus. Ich bin schon lange der Meinung, dass der christliche Nationalismus eine existenzielle Bedrohung für die amerikanische Republik ist. Der 6. Januar hat gezeigt, dass das stimmt. Einer der Randalierer trug die christlich-nationalistische Flagge in die Senatskammer. Ein anderer hatte ein "Jesus 2020"-Schild. Vor dem Michigan Capitol, wo eine ähnliche Gruppe vor Monaten verhaftet wurde, weil sie geplant hatte, den Gouverneur zu entführen und zu töten, errichteten sie ein drei Meter hohes Kreuz. Ihre Schilder verkündeten "Jesus Saves" und waren mit Bibelversen übersät.
The Atlantic interviewte einen Texaner, der erklärte, dass das Land auseinanderfiele, und dass diese Auflösung die Endzeit vorhersage. "Es steht alles in der Bibel", sagte er. "Alles ist vorhergesagt. Donald Trump ist in der Bibel. Machen Sie sich bereit." Der Journalist Jeffrey Goldberg, der persönlich vor Ort war, schrieb: "Die Verquickung von Trump und Jesus war ein gemeinsames Thema auf der Kundgebung. 'Applaudiert, wenn ihr an Jesus glaubt!', schrie ein Mann in meiner Nähe. Die Leute jubelten. 'Applaudiert, wenn ihr an Donald Trump glaubt!' Lauter Jubel." Die Schlagzeile von Sojourners lautete: "Sie drangen in das Kapitol ein und riefen: 'Jesus ist mein Retter. Trump ist mein Präsident.'" Das haben sie nicht nur gesagt, es stand auf einer Fahne, die sie vor dem Kapitol schwenkten. Christianity Today drückte es so aus: "In der Mitte des zweitägigen Jericho-Marsches, bei dem die Teilnehmer um die Regierungsgebäude pilgerten, um für einen Sieg von Trump zu beten, beteten die Mitglieder des Kongresses für ihre eigene Sicherheit vor dem gewalttätigen Mob in den Schutzräumen des Kapitols."
Haben wir eine Regierung DES Volkes, FÜR das Volk und DURCH das Volk oder ist es eine Regierung der Christen, für die Christen und durch die Christen? Das ist der Kampf, den wir führen. Gerade jetzt befindet sich Amerika in einer verzweifelten Schlacht gegen den christlichen Nationalismus, eine politische Theologie, die eine existenzielle Bedrohung für unsere Republik darstellt. Das ist der Grund, warum ich das Buch "The Founding Myth" geschrieben habe. Gerade in dieser Woche sehen wir den christlichen Nationalismus in Aktion und die Bedrohung, die er darstellt. Christlicher Nationalismus ist keine wissenschaftliche Debatte über unsere Wurzeln, es ist ein Angriff auf das, was wir sind. Sein Ziel ist es, Amerika entsprechend der christlich-nationalistischen Identität neu zu definieren und dann das Gesetz entsprechend umzugestalten.
Aber haben diese christlichen Nationalisten nicht irgendwie Recht, dass – ob wir es nun mögen oder nicht – das Christentum irgendwie Teil der DNA der Vereinigten Staaten ist?
Die christlichen Nationalisten argumentieren nicht, dass das Christentum Teil unserer Kultur ist, sondern dass es die Grundlage unseres Staats ist. Und nicht nur das, sondern auch, dass unsere Regierung nicht ohne das Christentum und ohne die Anerkennung der Vorherrschaft des Christentums und der Christen funktionieren kann. Ich erkläre dies in der Einleitung von "The Founding Myth": "Die Regierung und die Gesetze unseres Landes sind etwas anderes als seine Gesellschaft und Kultur. Es gibt einen Unterschied zwischen unserer verfassungsrechtlichen (oder gesetzlichen) Identität und unserer gesellschaftlichen (oder sozialen und kulturellen) Identität. Ich behaupte nicht, dass Religion nicht Teil unserer Kultur wäre. Tatsächlich vertraten einige Gründerväter die Auffassung, dass Religion für eine geordnete Gesellschaft notwendig sei (eine elitäre und falsche Auffassung, wie wir sehen werden). Was ich dagegen zeigen werde, ist, dass Religion nicht Teil unserer verfassungsrechtlichen Identität ist und dass viele Aspekte der christlichen Religion mit dieser in Konflikt stehen."
Zurück zu den Trump-Anhängern. Nicht nur das Christentum ist Teil ihrer Identität, sondern auch eine ganze Menge seltsamer Verschwörungstheorien. Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen beidem? Könnte das Christentum oder Religion als solche eine Art Einstiegsdroge für irrationales Denken sein?
Auf jeden Fall. Das vor dem Kapitol war eine Menschenmenge, die zum allergrößten Teil aus Weißen bestand. Das war eine QAnon-Menge. Diese Ideologien sind eng mit dem christlichen Nationalismus verwoben und verflochten. Wenn man von christlichem Nationalismus spricht, spricht man von weißem christlichen Nationalismus. Über die Überschneidung von Religion und QAnon habe ich das Folgende geschrieben: "Der religiöse Geist ist darauf vorbereitet, Lügen zu akzeptieren. Mit einer außergewöhnlichen Behauptung konfrontiert, verlangt er keine außergewöhnlichen Beweise, sondern setzt stattdessen den Glauben ein, um die Skepsis zu überwinden. Ihre Religion hat die Evangelikalen gelehrt, eher zu akzeptieren, als zu hinterfragen. Trumps permanenter Schwall von unverhohlenen Lügen traf auf empfängliche Gemüter. Seine Unterstützung war unter regelmäßigen Kirchgängern größer als unter lauwarmen Gläubigen. Je größer der Glaube, desto unwichtiger eine gesunde Skepsis. Der biblische Fetisch für Totalitaristen mag also dazu beigetragen haben, dass Amerika seinen ersten wählte."
Würden Sie zustimmen, dass Ihr Land gegenwärtig unter einer Pandemie des Irrationalismus leidet? Und wenn ja: Wie kann es geheilt werden?
Das Problem mit der Pandemie-Anspielung ist, dass sie suggeriert, es würde sich um etwas Passives handeln, das uns zustößt, und nicht um etwas, das uns absichtlich zugefügt wird. Seit Jahrzehnten haben christliche Nationalisten die amerikanische Bildung und die öffentlichen Schulen angegriffen. Amerika muss in die Bildung investieren, aber das ist nur eines von vielen Dingen, die wir ändern müssen.
43 Kommentare
Kommentare
Giordano Bruno am Permanenter Link
"Könnte das Christentum oder Religion als solche eine Art Einstiegsdroge für irrationales
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Dasselbe könnte man von den Apologeten der scheinbaren 'Rationalität' behaupten, die immer wieder auf das oftmals obskure Denken der Wissenschaft hereinfallen.
Giordano Bruno am Permanenter Link
Übrigens, René Descartes wurde von einem hohen Jesuitenpriester in Schweden vergiftet.
Lesen Sie doch mal das Buch <Der rätselhafte Tod des René Descartes.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Und?
Roland Fakler am Permanenter Link
Eine Hauptursache für Streit und Krieg in der Welt sind ungerechtfertigte Herrschaftsansprüche.
Der Friede beginnt mit einer realistischen Betrachtung der Welt, mit der vernünftigen Klärung der Fragen: Wer darf regieren und wie begründen die Regierenden ihr Recht zu regieren: der Papst, die Könige, die Diktatoren, der Bürgermeister, die Kanzlerin, der Präsident der Vereinigten Staaten?
In Europa hat sich nach langen Kämpfen gegen Adel und Geistlichkeit, seit der Aufklärung, die Idee der Volkssouveränität als überzeugendste, vernünftigste Begründung der Macht durchgesetzt. Sie wurde auch von den Gründern der Vereinigten Staaten als beste Begründung gutgeheißen und in ihre Verfassung übernommen. Man kann sagen: Sie hat sich bis bewährt. Dennoch gibt es heute hier wie dort wieder alle möglichen Spinner, die sich andere Formen der Herrschaft wünschen, Leute, die im Kaiserreich oder gar in einer faschistischen oder kommunistischen Diktatur leben wollen, Leute, die einen Gottesstaat christlicher oder islamischer Prägung gut finden. Diese Herrschaftsformen hatten ihre Chance. Es genügt ein Blick in die Welt oder zurück in die Geschichte, um festzustellen: Sie haben gründlich versagt. Es ist gut, dass sie abgesägt wurden. Mündige Staatsbürger sollten wachsam darauf achten, dass sie nie wiederkommen.
E. Steinbrecher am Permanenter Link
Die Wurzeln dieses Denkens liegen tiefer! Die Gründerväter der USA waren Freimaurer und Jesuiten. Selbst das weiße Haus hat seinen Namen nach Andrew White, einem Paradesoldaten der SJ.
Obelisken sind nun mal eine verifizierbare jesuitische Wiederentdeckung seit Sixtus V. und verweisen immer auf deren Kapital- und Machtansprüche, ungleich wo auf dem Globus.
Aber Gutes hat die Aktion auch: In den letzten Zügen seines Amtes hat Trump uns allen nachhaltig vorgeführt, was der oberster Hüter von Demokratie, wirklich hält, wie zerbrechlich und mißbrauchsanfällig diese in Händen eines Psychopathen tatsächlich ist.
Die Zahl derer, die er indirekt auf dem Gewissen hat, denk man an seine irrationale Ignoranz von Corona, ist ebenso Rekordverdächtig wie die Zahl der durch Schußwaffen Ermordeten durch seine, mit der Waffenlobby engst verbundenen Amtszeit!
Es gilt offensichtlich nach wie vor die bekannte Steigerung von Massenmord: AMERIKA!!
Hans Trutnau am Permanenter Link
(Aus-)Bildung hoch drei - meine immerwährende Rede. Die konträre Trumpsche Ideologie ist kriminell.
Oliver Tausend am Permanenter Link
Danke für dieses interessante Interview. Das Buch habe ich nun gekauft. Den Untertitel des Buches finde ich aber daneben, eine Spielart der „no true Scotsman“-fallacy.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Das Wort 'Christlich' ist hier wie so oft fehl am Platz. Es müßte heissen "evangelikalisch' oder 'katholisch' oder 'protestantisch' etc..
Jürgen Lösche am Permanenter Link
1. Zu Ihrer angeblich christlichen „Nächstenliebe“, Herr „Detlev F. Neufert“:
2Kor 2, 14-16:
14 Dank sei Gott, der uns stets im Triumphzug Christi mitführt und durch uns den Geruch seiner Erkenntnis an allen Orten verbreitet! 15 Denn wir sind Christi Wohlgeruch für Gott unter denen, die gerettet werden, wie unter denen, die verloren gehen. 16 Den einen sind wir Todesgeruch, der Tod bringt; den anderen Lebensgeruch, der Leben bringt. Wer aber ist dazu fähig?
2. Zu Ihrer angeblich christlichen „Freiheit des Denkens“:
2Kor 10,4-5
4 Die Waffen, die wir bei unserem Feldzug einsetzen, sind nicht irdisch, aber sie haben durch Gott die Macht, Festungen zu schleifen; mit ihnen reißen wir 5 alle hohen Gedankengebäude nieder, die sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen. Wir nehmen alles Denken gefangen, sodass es Christus gehorcht;
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Was ist denn dagegen zu sagen, dass die Nächstenliebe an allen Orten verbreitet werden sollte? Es ist kein Hass, der den inneresten Kern des Christentums ausmacht.
Klar, dass so eine Idee auch mißbraucht wird, so wie Agnostiker wie Hitler oder Stalin die Vernunft mißbraucht haben. Und hat Jesus jemals jemanden gezwungen, seinen Glauben an Gott anzunehmen?
Hans Trutnau am Permanenter Link
"... seinen Glauben an Gott anzunehmen?" - die Drohung in Mk 16,16 reicht mir.
Spott sei Dank!
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Ich dachte, dass ist eine Gruppe von frei denkenden Intelektuellen. Markus 16,16 ist ein Nachtrag eines sicherlich sehr fundamentalistischen Schreibers aus dem 2. Jahrhundert.
Giordano Bruno am Permanenter Link
Alles was das Christentum in Ihren Augen leistet, kann der Humanismus auch leisten, aber ohne Drohungen, Steuergelder Verschwendung, ohne alleinigen Machtanspruch, sondern nur mit der Kraft der Vernunft und Logik.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Halten Sie mich bitte auf dem Laufenden, wo sie ihn in dieser Reinheit finden.
Thomas Göring am Permanenter Link
Und Sie sind sicher, dass Jesus absolut niemanden dazu gezwungen hat, den Gottglauben anzunehmen? Woher genau nehmen Sie diese Sicherheit?
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Weil ich das Neue Testament gelesen habe. Und warum sollte er?
Thomas Göring am Permanenter Link
Fein! Nur das Nette kommt original von Jesus, aber alles Fiese kommt nur von irgendwelchen Fundamentalisten irgendwelcher späterer Zeiten. Hätte ich mir doch gleich denken können.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Und was sollte an diesem in Ihren Augen 'netten', also der Nächstenliebe falsch sein?
Thomas Göring am Permanenter Link
Wer, Herr studierter Theologe, sagt Ihnen denn, dass ich Nächstenliebe für falsch halte?
Giordano Bruno am Permanenter Link
Dem stimme ich absolut zu, nur heisst es dann nicht Nächstenliebe, sondern Empathie und die hat man oder auch nicht, dazu braucht es kein Übernatürliches ausgedachtes Wesen und keinen überbordenden Machtapparat wie in
Empathie ist in jedem Menschen von Natur aus angelegt, aber durch Indoktrination wird diese den Kindern ausgeredet und als Ersatz der "liebe Gott" angeboten.
Wenn diese dann die Bibel in der Adoleszenz lesen, erfahren sie dass da etwas nicht zusammenpasst und wenden sich von dem eingetrichterten Glauben ab, dabei fällt es vielen
schwer, sich an die Empathie ihrer Kindheit zu erinnern und sind verunsichert was jetzt richtig oder falsch ist. Somit hat der Glaube verunsicherte Menschen geschaffen, welche dann leicht manipulierbar sind und dann auch den falschen Leuten nachlaufen.
Thomas Göring am Permanenter Link
So, jetzt nochmal im Ernst und ohne Polemik:
Selbst wenn sie zu irgendeinem späteren Zeitpunkt "nur" von Fanatikern dort hineingeschmiert worden sind, werfen für mein Empfinden gerade diese barbarischen Höllendrohungen im NT ein hässliches Licht auf die "Religion der Nächstenliebe". Und es ist vielen sich als Christen Bekennenden auch heute noch Ernst mit diesen v.a. gegen "Gottesleugner" gerichteten Vernichtungswünschen. (Von einer gewissen anderen – sich hierzulande derzeit stark ausbreitenden - Religion, die "Gottesleugnern" & "Blasphemikern" ebenfalls mit ewigem Höllenfeuer droht, rede ich jetzt nicht, denn um die geht es hier nicht.)
Selbst wenn Jesus solch ein toleranter Mensch war, der Niemanden zum Glauben gezwungen oder erpresst hätte, wäre dies allein für sich genommen allerdings auch kein Grund, etwa deswegen den Glauben an seinen Gott anzunehmen (von welchem er selber ja lt. Trinität als ein Teil gilt).
Ein solcher Jesus hätte dann jedoch verstanden, dass man andere Leute nicht mit Drohungen zum Glauben an einen Gott erpresst. Und das wäre das Minimum der von reifen Menschen – gar von einem "Gottessohn" - zu erwartenden Redlichkeit im Umgang mit Andersdenkenden gewesen, zu der eben Fanatiker weder gewillt noch fähig waren & sind.
Das brutale Aufpressen-Wollen eines Glaubens woran auch immer ist religiösen wie politischen Fanatikern gleich welcher Richtung gleichermaßen zu eigen, und das schafft immer wieder aufs Neue Leid & Gewalt.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Jaja, aber warum werfen Sie Jesus etwas vor, für das er nichts kann und für das seine Lehre auch nicht steht?
Thomas Göring am Permanenter Link
Ich verstehe Ihre Frage nicht. Werden Sie bitte mal konkret.
Thomas Göring am Permanenter Link
"Also" wären - im Umkehrschluss - "evangelikalisch oder katholisch oder protestantisch etc." nicht christlich.
Und wie gedieh denn nun so die von Ihnen explizit hervorgehobene "Freiheit des Denkens" im Laufe der fast 2.000 jährigen - stets unter flammender Berufung aller daran beteiligten Kleriker auf Jesus "Christus" bewerkstelligten - Kirchengeschichte?
Als Autor eines Jesus-Buches (mit fast ausschließlich lobenden Kundenrezensionen bei Amazon) werden Sie diese Fragen sicherlich kurz & treffend beantworten können.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Kirche und Christentum schliesen sich nicht aus. Das habe ich nicht behauptet. Es gibt genug kirchlich gebundene Christen, die sich beispielhaft für z.B. arme Menschen einsetzen.
Thomas Göring am Permanenter Link
"Kirche und Christentum schließen sich nicht aus". Dann können die Kleriker ja einigermaßen beruhigt sein. Auch in deren Reihen gab & gibt es ja immer schon "solche" und "solche".
"Kirche und Christentum schließen sich nicht aus. (...) Tja, auch Hitler und Stalin haben sich auf den Sozialismus berufen." Das ist ein kühner Sprung.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Wieso? Die Befreiungstheologie von Ernesto Cardenal und den vielen unbekannten Priestern und Nonnen, die selbstlos für die Armen im Einsatz sind, beweisen täglich, was gelebte Nächstenliebe ausmacht.
Thomas Göring am Permanenter Link
Hmmm? Lesen Sie die Kommentare Anderer eigentlich auch wirklich, - oder überfliegen Sie diese bloß, um sie dann en passant mit einer kurzen Schlagzeile (z.T. sogar auch über etwas ganz Anderes) abzuwimmeln.
Aber da Sie inzwischen dazu übergegangen sind, hier immer mehr Kommentare anderer Leser mit Ihren herausragenden Statements zu verzieren (obwohl: an die ersten Kommentare müssen Sie aber schon noch ran!), werde ich dies sicherlich dank Ihrer tätigen Hilfe bald geklärt haben.
Aber ich wusste ja gar nicht, dass ein lt. Eigenwerbung "im Glauben frei denkender" Christ mit "Gottlosen" derartig "zickig" bzw. zänkisch umgeht, wie Sie es hier vorführen.
Ach, ehe ich es vergesse:
Hätten Sie meinen Kommentar genauer gelesen, dann wäre Ihnen nicht entgangen, dass ich sogar die Existenz nächstenliebender Kleriker zubilligte, indem ich schrieb, es gebe im Klerus eben "solche" und "solche". Aber das gefiel Ihnen nicht, also glaubten Sie, sofort gegen meine Worte gegenan-mäkeln zu müssen.
Da Sie hier schon ausdrücklich die Befreiungstheorie ins Feld führen: Was hielt denn übrigens der vielfach so hochverehrte Papst Johannes Paul II. von der Befreiungstheologie? Und wie (mit welchen Maßnahmen) behandelte gerade dieser Herr die Befreiungstheologen?
Sie werden wohl sicherlich Ihren GRUND haben, den Lesern das NICHT mitzuteilen.
So, nun kontern Sie aber mal los!
Giordano Bruno am Permanenter Link
Und diese werden von der zig Milliarden Reichen Kirche nur ausgenutzt!
A.S. am Permanenter Link
Jede Religion ist ein Problem für die Demokratie, egal ob es christlich-religiöse Extremisten sind, jüdisch-religiöse Extremisten, islamisch-religiöse Extremisten, hindu-religiöse ...
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Wieso setzen Sie Religion gleich mit Extremismus?
A.S. am Permanenter Link
Für die Religiösen gilt, je mehr Religion, je mehr Glaube, desto besser. Das produziert automatisch Extremismus.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Da hätte ich gerne eine Begründung und keine Behauptung.
A.S. am Permanenter Link
Gilt etwa nicht: Je fester der Glaube desto besser?
Der Rest ist ein Automatismus, bie bei jedem -ismus. Sozialismus, Kapitalismus, ...
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Sorry, eine Begründung sieht anders aus.
A.S. am Permanenter Link
Ich sehe schon, Sie wollen offensichtlich keine Begründung akzeptieren. Religion scheint Ihnen heilig zu sein.
Ali Mente am Permanenter Link
Die Christen waren mir schon immer suspekt. Um zu verhindern das so etwas bei uns vorkommen kann, sollten CDU und CSU verboten werden.
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Und Sie glauben, Sie sind rationaler? Die Christen sind suspekt, weil eine Partei, die sich nicht allzu christlich aufführt, den Namen okkupiert hat? Oh mei.
Thomas Göring am Permanenter Link
Wie wollen Sie sowas denn gebacken kriegen?
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
Ganz einfach: Lesen!
Thomas Göring am Permanenter Link
Meine Frage ging nicht an Sie, sondern an Ali Mente. Aber der hüllt sich seither in Schweigen. Vielleicht wollte er auch bloß ein wenig "provozieren"?
Detlev F. Neufert am Permanenter Link
scheint mir eher ein etwas kurz denkender Mensch zu sein... 'irrationale Menschen' .. die gibt's in dieser Reinform noch nichtmals in der Psychiatrie.